Im Fokus der Einweggastronomie steht hier der Einwegbecher – einmal genutzt und dann weggeworfen. 2,8 Milliarden Einwegbecher nutzen die Bundesbürger im Jahr. Auch wenn die Einwegbecher hauptsächlich aus Pappe bestehen – eine Beschichtung aus Kunststoff sorgt dafür, dass das Getränk nicht auslaufen kann. Zusätzlich werden Einmal-Abdeckungen aus Plastik und Rührstäbchen verwendet. Alles das verbraucht Holz, Energie und andere Rohstoffe. Außerdem ist durch die Kunststoffbeschichtung ein Recycling der Pappbecher problematisch.
Zeit also, dem Einwegbecher den Kampf anzusagen: zum Beispiel indem man sich unterwegs einen Platz im Café sucht, das die Getränke in abwaschbarem Porzellangeschirr anbietet.
Für Leute, die beim Trinken trotzdem in Bewegung bleiben möchten, gibt es oft jetzt schon eine Alternative im Angebot: den Mehrwegbecher. Mittlerweile in fast jedem Haushalt zu finden, kann ein Mehrwegbecher mitgebracht und vor Ort befüllt werden. Es gibt zudem mittlerweile Pfandsysteme für Einwegbecher, so bietet „Recup“ diese Variante deutschlandweit an.
Der Trend zum Mehrwegbecher wird nun auch von Starbucks und dem WWF in Deutschland dauerhaft vorangetrieben. Kunden können ab sofort in jeder Starbucks-Filiale ihren Mehrwegbecher mitbringen und befüllen lassen.
Um wirklich viele Menschen zum Umstieg auf Mehrwegbecher motivieren zu können, wird der bereits bestehende Rabatt von 30 Cent für die Nutzung einer Mehrwegvariante um eine zusätzliche Gebühr auf Einweg ergänzt. So fällt für jeden Kunden ab Januar 2020 eine Gebühr von 5 Cent auf jeden Einwegbecher an. Diese Maßnahme hat sich durch Versuche in Berlin und Hamburg als recht wirksam erwiesen: Im Zeitraum von rund acht Wochen haben sich die Bestellungen im Mehrwegbecher verdoppelt.
Die Gelder aus der Einwegbecher-Gebühr werden aber nicht einfach als zusätzliche Einnahme verbucht. Starbucks und der WWF wollen mit den Mitteln unter anderem durch Informationsarbeit und Projekte dafür sorgen, dass der Anteil der genutzten Einwegbecher weiter zurückgeht.
Der Mehrwegbecher als täglicher Begleiter – so wie Regenschirm, Mehrwegtasche oder Rucksack. Das ist das Ziel, um hoffentlich die Menge der genutzten Einwegverpackungen in der Gastronomie zu halbieren – vielleicht schon in wenigen Jahren.
Ob auf der Straße gehend, im Zug fahrend oder auf dem Bahnhof rennend – essen und trinken „auf der Flucht“ scheint heute der neue Trend zu sein. Die Menge der Serviceverpackungen in der hat sich zwischen dem Jahr 2000 und 2015 mehr als verdoppelt. Die jährliche Menge an Plastik-Einweggeschirr in Deutschland beträgt 100.000 Tonnen, bei Papier und Pappe sind es sogar 220.000 Tonnen. Mahlzeit und Müll sind zu Synonymen geworden – eine der drei Gründe, warum laut Umweltbundesamt die Menge an Verpackungsmüll in Deutschland immer noch stetig zunimmt.