Seit über 20 Jahren ist er wieder zurück in Deutschland: der Wolf. Mehr als 100 Jahre war er in Deutschland „ausgestorben“. Doch viele Naturschützer:innen haben sich für die Rückkehr des Wolfes eingesetzt und so wächst der Wolfsbestand auch bei uns. Einen Wolf in freier Natur zu sichten, dieses besondere Erlebnis bleibt nur wenigen vergönnt. Wer noch nicht das Glück hatte, kann die faszinierende Art hier als Augmented Reality (AR) erleben.

„Die Stärke eines Rudels ist der Wolf, und die des Wolfs ist sein Rudel.“

Rudyard Kipling

Das Wohnzimmer als Wolfsrevier: Augmented Reality machts möglich

Wenn sich Wölfe Menschen zeigen, ist das nichts Ungewöhnliches. Im dicht besiedelten Mitteleuropa trifft der Wolf in seinem 200-300 Quadratkilometer großen Revier zwangsläufig auf Straßen, Häuser oder Siedlungen. Doch so plötzlich man ihn zu Gesicht bekommen mag, so schnell ist er dann auch wieder im Wald verschwunden.

Dies gilt nicht für unseren AR-Wolf. Wer den Wolf in Ruhe und hautnah entdecken möchte, kann ihn sich per Klick auf einem mobilen Endgerät in die eigene Umgebung holen. Die Kamera des Smartphones oder Tablet öffnet sich automatisch und das animierte 3D-Modell erscheint als erweiterte Realität (im Englischen: Augmented Reality). Die Infopoints verraten darüber hinaus echtes Expert:innenwissen rund um den Wolf.

Am besten lassen sich unsere AR-Tiere beobachten, wenn alle anderen Tabs und Apps geschlossen sind.

Die einzelnen Merkmale und Infopoints im Detail:

Schützendes Fell

Das Fell eines Wolfes kann sehr unterschiedliche Farben haben. In Deutschland und Europa leben Wölfe mit grauer Fellfarbe. Deshalb nennt man sie auch Grauwolf. Die Farbe des Fells hat auch einen Einfluss auf die Kommunikation zwischen Wölfen. Denn die Körpersprache wird von der deutlichen Fellfärbung im Kopfbereich unterstützt. Ähnlich wie bei unseren Hunden findet zweimal im Jahr, zum Frühling und im Herbst, ein Fellwechsel statt. Dadurch ist dem Wolf im Sommer nicht zu warm und im Winter nicht zu kalt.

Nahrung des Wolfes

Der Kot vom Wolf hilft dabei herauszufinden, was der Wolf gefressen hat. Am häufigsten fressen Wölfe Rehe und Wildschweine, aber auch Dam- und Rothirsche, sowie kleinere Tiere wie Hasen und Mäuse. Im Sommer fressen Wölfe gerne auch Obst, sowie Beeren und manchmal sogar verstorbene Tiere. Wölfe jagen, was sie finden können. Meistens sind dies kranke, schwache, alte und junge Tiere. Ein erwachsener Wolf frisst am Tag ungefähr 3 Kilogramm Fleisch. Wölfe können aber auch bis zu 9 Kilogramm Fleisch auf einmal fressen.

Starkes Gebiss

Ein Wolf hat 42 Zähne und ein sehr starkes Gebiss, mit dem er Fleischbrocken und Knochen einfach zerteilt. Besonders auffällig sind die Fangzähne (Canini) des Wolfes, welche er zum Töten und Fressen seiner Beute benötigt. Der Geruchssinn ist der wichtigste Sinn des Wolfes. Wölfe können kilometerweit riechen. Das hilft dem Wolf beim Suchen seiner Beute, die er dann mit einem gezielten und kräftigen Biss in den Hals tötet.

Wolfsrute

Der Schwanz (Rute) eines Wolfes kann fast einen halben Meter lang werden. Die Rute verrät die Gefühle jedes Wolfes. Bei einem entspannten Wolf hängt der Schwanz nach unten. Die Körperhaltung und damit auch die Haltung des Schwanzes verändert sich, wenn sich die Stimmung des Wolfs ändert. Ein aggressiver Wolf hat eine erhobene Rute, die bei einem Angriff ausgestreckt wird. Dagegen wird der Schwanz eines ängstlichen Wolfes zwischen die Beine geklemmt.

Pfotenabdruck

Der Pfotenabdruck eines erwachsenen Wolfes hat eine länglich-ovale Form und die Krallenabdrücke sind deutlich zu erkennen. Es sind vier Zehenabdrücke vorhanden. Bei ihren langen Wanderungen hinterlassen Wölfe ein besonderes Spurbild, den sogenannten „geschnürten Trab“. Sie sparen Energie, indem sie wie auf einer Linie laufen. Die Hinterpfoten werden dabei genau in die Abdrücke der Vorderpfoten gesetzt.

Verbreitung: Wo es in Deutschland Wölfe gibt

Wölfe können fast überall überleben und sich gut anpassen. Alles was sie brauchen, ist genug Nahrung und Wasser. In Deutschland leben die meisten Wölfe in Brandenburg und Sachsen, aber auch in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern breiten sich Wölfe immer weiter aus. Prinzipiell gibt es in allen Flächenbundesländern Deutschlands geeignete Wolfsgebiete.

Im Jahr 2021 wurden 158 Wolfsrudel, 27 Paare und 19 Einzeltiere in ganz Deutschland gezählt.

© WWF Deutschland 07/2021, Quelle: Zusammengestellt vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) und der DBBW nach den Monitoringdaten der Bundesländer       

Schutz und Gefährdung: Ist der Wolf eine bedrohte Tierart?

Der Wolf ist in Deutschland eine „gefährdete“ und „streng geschützte“ Tierart. Damit sich der Wolf bei uns wieder wohlfühlt, müssen wir Menschen lernen, den Wolf als Teil der Natur zu sehen. Für Akzeptanz gegenüber dem Wolf braucht es insbesondere unkomplizierte und umfängliche Unterstützung von Weidetierhalter:innen, die durch Übergriffe von Wölfen auf Nutztiere betroffen sein können. Herdenschutzzäune und Hunde können Schafe, Ziege und Co. in vielen Fällen zuverlässig schützen. Leider werden zudem manchmal Wölfe vom Auto angefahren oder illegal getötet

So helfen Sie den Wölfen

  • Mockup Augmented Reality Modelle © Demodern Heimische Wildtiere per Augmented Reality erleben

    Holen Sie sich Luchs, Wolf, Wisent und Elch in Ihr Wohnzimmer. Zurück zur Übersicht

  • Portrait eines Wolfes © Ola Jennersten / WWF-Sweden Wölfe

    Erfahren Sie mehr über unsere Wolfs-Projekte, Projektregionen, Wissenswertes rund um den Wolf und vieles mehr! Mehr erfahren

  • Wolf im Wald © Ralph Frank / WWF WWF Erlebnistour: Wolf & Mensch in der Dresdner Heide

    Tauchen Sie gemeinsam mit der Wildnispädagogin Anne Wiebelitz einen Tag lang ein in den Lebensraum des uns faszinierenden Beutegreifers Wolf und entdecken Sie unter professioneller Begleitung den Wald „Dresdner Heide“. Weiterlesen...