Wasser ist unser kostbarstes Gut. Und es wird immer knapper. Immer mehr Menschen verbrauchen weltweit immer mehr Wasser. Allein in Deutschland verbrauchen wir jährlich mehr als 219 Milliarden Kubikmeter Wasser – fast das Fünffache Volumen des Bodensees. Der sogenannte "Wasserfußabdruck" berücksichtigt aber nicht nur den direkten Wasserverbrauch, sondern auch das für die Produktion von Lebensmitteln und Industriegütern benötigte Wasser.

Hier sind unsere Tipps, worauf Sie als Verbraucher achten können, um Ihren direkten Wasserverbrauch und den Verbrauch dieses so genannten "virtuellen Wassers" zu reduzieren.

Saisonal und regional

Achten Sie beim Kauf von Lebensmitteln darauf, regionale und saisonale Produkte zu bevorzugen. So reduzieren Sie die mit der Produktion einhergehende Wasserrisiken und unterstützen unsere Landwirte.

Saisonale Lebensmittel sind häufig frischer und benötigen kürzere Transportwege, sofern sie zugleich regional erzeugt wurden. Mit einer saisonalen Ernährung kann zudem der CO2-Fußabdruck bei der Herstellung der Lebensmittel reduziert werden, z. B. wenn Gewächshäuser nicht beheizt oder gekühlt werden müssen.

Zertifizierte Produkte kaufen

Achten Sie beim Einkauf darauf, umweltschonende und zertifizierte Produkte zu kaufen: Produkte, die mit Naturland oder Blauer Engel ausgezeichnet sind, helfen, Gewässer, Böden und Arten zu schützen. Bei den Bio-Produkten der EDEKA-Eigenmarken überprüft der WWF die regionalen Wasser- und länderspezifischen Sozialkriterien der Anbauregion, da diese durch die Bio-Kriterien nicht abgedeckt sind. Generell trägt der Griff zu Bio-Produkten zu einer umwelt- und wasserschonenden Landwirtschaft bei.

Bewusster einkaufen

Überdenken Sie Ihren Fleischkonsum. Fleisch und Tierprodukte haben einen ausgesprochen hohen ökologischen Fußabdruck im Vergleich zu einer pflanzlichen Ernährung. Insbesondere der Anbau von Pflanzen für Futtermittel fällt hier ins Gewicht. Hinter einem Kilogramm Rindfleisch verbergen sich bei intensiver Haltung 15.500 Liter virtuelles Wasser. Je weniger tierische Produkte auf dem Esstisch landen, desto geringer der Wasser- und CO2-Fußabdruck. Weniger und in besserer Qualität zu kaufen, ist nachhaltiger und auf Dauer günstiger.

Machen Sie sich bei Ihrer Kaufentscheidung außerdem bewusst, dass Sie mit dem Kauf bestimmter Produkte auch einen Wasserfußabdruck im Anbau- und Produktionsland hinterlassen.

Weniger wegwerfen

Erdbeeren und Verpackungsmüll © rootstocks / iStock / Getty Images Plus
Erdbeeren und Verpackungsmüll © rootstocks / iStock / Getty Images Plus

Ebenso wichtig ist es, Lebensmittelabfälle zu vermeiden. Mit jedem weggeworfenen Lebensmittel werfen wir auch die entsprechende Menge Wasser, die zur Produktion benötigt wurde, in die Tonne. Kaufen Sie mit Bedacht ein und nur so viel, wie Sie benötigen oder gut lagern können. Übrig gebliebene, noch haltbare Lebensmittel können Sie spenden oder verschenken.

Versuchen Sie auch im Alltag, Produkte möglichst lange zu gebrauchen. Kleidung oder Elektronik enthalten enorme Mengen an Ressourcen und virtuellem Wasser, die wir mit einer Entsorgung einfach verschwenden würden. Reparieren, recyceln oder weitergeben sind hier die besseren Alternativen. Mit Secondhand und Tauschbörsen wird der Lebenszyklus von Produkten verlängert und wertvolle Ressourcen werden gespart.

Direkter Wasserverbrauch im Alltag

Ein Großteil unseres direkten Wasserverbrauchs entsteht im Haushalt – vor allem beim Duschen, Wäschewaschen und Spülen. Dabei geht es nicht nur um das Wasser selbst, sondern häufig auch um Warmwasser, das zusätzlich Energie benötigt und damit CO2-Emissionen verursacht.

Waschmaschinen zählen zu den größten Wasserverbrauchern im Haushalt. Doch wer sie nur voll belädt, niedrigere Temperaturen wählt und auf die Vorwäsche verzichtet, spart nicht nur Wasser, sondern auch Energie. Wie groß das Einsparpotenzial ist, zeigt die Kampagne „Wir drehen runter“ von WWF und Ariel: Wenn alle Haushalte in Europa beim Waschen die Temperatur senken würden, könnten mehr als 3,5 Millionen Tonnen CO₂ pro Jahr eingespart werden.

Auch beim Duschen lässt sich viel bewirken: Kurze Duschzeiten und das Abstellen des Wassers während des Einseifens sparen mehrere Liter pro Minute. Zusätzlich kann ein Sparduschkopf den Verbrauch um bis zu 50 Prozent reduzieren, ohne dass der Komfort darunter leidet.

Ähnlich lässt sich auch beim Spülen sparen: Unter fließendem Wasser gehen schnell 10 bis 15 Liter pro Minute verloren. Effizienter ist es, ein Becken oder eine Schüssel zu nutzen. Wer eine Spülmaschine hat, sollte sie nur voll beladen starten und möglichst die Sparprogramme wählen.

Für das Wasser laut werden

Es gibt verschiedene Wege, um den Schutz unserer Wasserressourcen zu unterstützen. Verbraucherinnen und Verbraucher können Unternehmen auf mehr Transparenz ansprechen – etwa, wie und wo ihre Produkte hergestellt werden und ob Wasserrisiken in den Lieferketten berücksichtigt sind.

Auch in der Politik lassen sich Veränderungen anstoßen: Bundesregierung und Parlament könnten durch eine stärkere Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie sowie durch gezielte Investitionen in eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung wichtige Schritte gehen. Wer möchte, kann außerdem Petitionen unterschreiben oder Organisationen unterstützen, die sich aktiv für den Schutz von Wasser einsetzen.

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