Angesichts der Dringlichkeit der Probleme reibt sich die Klimabewegung mit einer Mischung aus Ungläubigkeit und Entsetzen die Augen, wenn ein Regierungschef wie US-Präsident Donald Trump beharrlich den Klimawandel leugnet. Nach Trump hat auch Bolsanoro angedroht, ganz aus dem Klimabkommen auszusteigen.
Leider bleiben aber auch Deutschland und die EU bisher weit hinter dem zurück, was nötig wäre, um ihren fairen Anteil zum Klimaschutz und dem Pariser Abkommen beizutragen. Deutschlands Treibhausgas-Emissionen stagnieren seit fast einem Jahrzehnt. Es ist ein politischer Streit um den Weiterbetrieb von Kohlekraftwerken entbrannt, der den Ausstieg aus dieser klimaschädlichen Energieform zu verzögern droht. Die Kohlekommission, die eigentlich schon vor der COP 24 einen konkreten Kohleausstiegsplan liefern und damit auch ein wichtiges Signal an andere Ländern senden sollte, ist nicht rechtzeitig zu einer Einigung gekommen und ihr Ergebnis auf den 1. Februar 2019 vertagt.
Auf der Klimakonferenz in Katowice muss jetzt die Chance ergriffen werden, nicht nur ganz konkret für die Verschärfung der Klimaziele, die Umsetzung des Regelwerkes und Transparenz bei der Finanzierung der Klimafolgeschäden zu sorgen, sondern auch das starke politische Signal in die Welt zu senden, dass der Sonderbericht des Weltklimarates allen weltpolitischen Widerständen zum Trotz ernst genommen wird.
Von der deutschen Bundesregierung fordert der WWF daher einen schnellen Kohleausstieg und dass sie die Blockadehaltung gegen mehr Klimaschutz in der EU aufgibt. Bis 2020 soll die EU ein höheres NDC einreichen, das mit den Pariser Klimazielen im Einklang steht. Eine Einigung auf ein Ziel von Nettonull-Emissionen bis 2040 und eine entsprechende Anpassung der Ziele bis 2030 sind dafür erste Schritte.