Mit dem zunehmenden Bedarf an Rohstoffen und Edelmetallen, insbesondere für IT-Technologien und -Produkte, sind in den letzten Jahren auch die marinen mineralischen Rohstoffe in der Tiefsee ins Visier von Staaten und Unternehmen gerückt.
Auswirkungen des Tiefseebergbaus auf die Artenvielfalt

Dabei geht es um Manganknollen in den Tiefseeebenen, kobalthaltige Krusten an den Hängen von Seebergen und polymetallische Sulfide, die sich rund um Hydrothermalquellen am Meeresboden in mehreren Tausend Metern Wassertiefe ablagern.
Bereits heute sind von der Internationalen Meeresbodenbehörde (International Seabed Authority, ISA) zahlreiche Lizenzen zur Erkundung dieser Rohstoffe auf einer Fläche von mehr als 1,5 Millionen Quadratkilometern an einzelne Staaten – unter anderem auch Deutschland – vergeben worden.
Ein kommerzieller Abbau dieser Ressourcen hat bisher aber noch nicht begonnen, da sich die 168 Mitglieder der ISA (167 Mitgliedsstaaten und die Europäische Union) vorerst noch auf ein entsprechendes Regelwerk einigen müssen. Die Verhandlungen laufen, und einige Staaten und Unternehmen machen Druck, diese zügig abzuschließen.
Doch ein großflächiger Abbau dieser Rohstoffe in den bisher fast unberührten Tiefen der Ozeane hätte nach Einschätzung der Wissenschaft erhebliche und zum Teil unkalkulierbare Auswirkungen auf die sensiblen Lebensräume und Artenvielfalt.
WWF-Forderung: Moratorium für den kommerziellen Tiefseebergbau

Daher fordert der WWF – gemeinsam mit zahlreichen Nichtregierungsorganisationen, Wissenschaftler:innen und zunehmend auch Staaten und Akteur:innen aus der Wirtschaft – ein Moratorium für den kommerziellen Tiefseebergbau. Ein solches Moratorium muss wirksam sein, bis unter anderem sichergestellt ist, dass Tiefseebergbauaktivitäten in einer Art und Weise durchgeführt werden können, die einen effektiven Schutz der Meeresumwelt gewährleistet und einen Verlust an biologischer Vielfalt in der Tiefsee verhindert.
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