Der Erhalt der Wildbienenvielfalt ist hier enorm wichtig: Etwa 75 Prozent der wichtigsten Kulturpflanzen in Agrarlandschaften sowie viele Wildpflanzen sind direkt von tierischer Bestäubung abhängig. Das Insektensterben ist wahrscheinlich das größte Artensterben seit dem Aussterben der Dinosaurier. Es verschwinden vorwiegend die Wildbienenarten, welche nur auf eine oder wenige verschiedene Pflanzen spezialisiert sind. In unseren Wiesen und Wäldern wird es immer stiller. Das Summen und Brummen verstummt.
Bienen, und besonders Wildbienen, zählen zu den wichtigsten bestäubenden Insekten und viele unserer Nahrungsmittel werden direkt oder indirekt von ihnen bestäubt. Ein großer Teil unserer Nahrungsmittelproduktion hängen von der Bestäubung durch Insekten ab.
Wildbienen bekommen eine Stimme: BEE RADIO

Zum Tag der Bienen, am 20. Mai, wollen wir den Bienen eine Stimme geben und das Summen in Aufmerksamkeit und echte Hilfe verwandeln. Mit dem ersten von Bienen bespielten Radiosender: BEE RADIO.
Wie das geht? Mit Technologie. Gemeinsam mit dem Thünen Institut haben wir das Summen von Wildbienen in ihrer natürlichen Umgebung aufgenommen und ihr Summen dem Google Tool „Hum to Search“ vorgespielt. Dieses Tool findet Lieder, die man ihm vorsummt. Das funktioniert nicht nur mit menschlichem Summen, sondern auch mit dem Summen der Bienen.
Die von den Bienen ausgesuchten Lieder bekommen auf Antenne Bayern, einem der meistgehörten Radiosender Deutschlands, eine Plattform. Ihre eigene Online-Radiostation: das Bienenradio. So verschaffen sich Bienen Gehör und sind als DJs für ihre Artgenossen im Einsatz: Denn die Werbung, die zwischen den Songs läuft, kommt zu 100 Prozent den Bienen zugute. Reinhören, mitsummen, Bienen retten.
Im Forschungsprojekt „Wildbienen-Monitoring in Agrarlandschaften“ entwickeln und testen Wissenschaftler:innen zusammen mit Ehrenamtlichen Methoden zur Erfassung von Wildbienen. Ziel ist es, mehr über den Zustand und die Entwicklung der Wildbienenbestände in Agrarlandschaften zu erfahren und eine repräsentative Datengrundlage zu schaffen. Unter anderem werden Ansätze zur automatisierten akustischen Erfassung getestet. Wildbienen erzeugen abhängig von ihrer Aktivität, z.B. beim Fliegen oder während der Balz, unterschiedliche Geräusche.
Das Wildbienen-Monitoring in Agrarlandschaften wird von einem Team aus Wissenschaftler:innen am Thünen-Institut für Biodiversität und vielen Unterstützer:innen umgesetzt. Das Forschungsvorhaben ist Teil des Verbundprojektes MonViA, dem bundesweiten Monitoring der biologischen Vielfalt in Agrarlandschaften. Das Projekt befindet sich bis Ende 2023 in der Pilotphase.
Um diese Bienen gehts:
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