Auch wenn manche Familienmitglieder erst einmal skeptisch sind, lohnt es sich, die alten Gesellschaftsspiele aus dem Schrank zu holen, neue Spiele auszuprobieren oder selbst eigene Spielideen zu entwickeln.
Gemeinsam zu spielen sorgt für Abwechslung, macht Spaß, ist gesund und es macht glücklich. Spiele sind das beste Hausmittel gegen Langeweile. Hier finden Sie Anregungen und Tipps, wie Familienzeit zur Spielezeit wird.
Spieletag?
Darum tut Spielen der Familie gut

Wenn es draußen kalt und nass ist, kann das bei aktiven Menschen die Stimmung drücken. Gerade bei Kindern, die am liebsten draußen spielen, entsteht schnell Frust und Langeweile macht sich breit.
Während die kleinen Kinder Animation von Mama und Papa wollen, verziehen sich die größeren häufig lieber in ihre Zimmer und tauchen nur zu den Mahlzeiten wieder auf. Da tut es allen gut, wenn gemeinsam gespielt wird! Alle werden aktiv, wetteifern, reden, lachen – und bauen ganz nebenbei Stress ab und kommen sich als Familie näher.
„Spielen ist viel mehr als Zeitvertreib: Experimentieren, sich in Rollen und Themen hineinversetzen, Strategien entwickeln, interagieren, Regeln lernen, kreativ werden – durch das Spielen draußen und drinnen entwickeln wir uns weiter und begreifen die Welt.“
Luise vom Kinder- und Jugendprogramm des WWF
Tipp: Ein ganz besonderes Spiel

Sie möchten ein normales Spiel zu etwas ganz Persönlichem machen? Dann basteln Sie doch mal ein Komplimente-Jenga! Nehmen Sie ein Stapelspiel aus nachhaltigem Holz (mit FSC-Zertifizierung oder Blauem Engel) oder sägen Sie selbst Klötzchen zurecht und versehen Sie die einzelnen Spielsteine mit ausgewählten lieben Sprüchen und Nachrichten. Schon das Spiele-Basteln kann ein Ganze-Familie- oder Großeltern-Enkel-Projekt sein. Nach dem Motto „Mit dir spiele ich am liebsten“, können Sie so sicher auch dem ein oder anderen Geburtstagskind eine Freude machen.
Zum Spielen motivieren
1. Den Anstoß geben
Gehen Sie auf die anderen Familienmitglieder zu und animieren Sie sie zu einer gemeinsamen Spielezeit. Verabreden Sie eine Uhrzeit oder sogar einen ganzen Spieletag. So schaffen Sie Verbindlichkeit und es entsteht Vorfreude. Versucht hartgesottene Spielemuffel durch besondere Anreize mitzureißen, zum Beispiel mit einem Preis wie „eine Woche kein Spülmaschine-Ausräumen“ oder „20 Minuten mehr Bildschirmzeit für drei Tage“ für die Gewinnerin oder den Gewinner.
„Ich spiele am liebsten ‚Fischer, Fischer, wie tief ist das Wasser?‘ und ‚Möhrenziehen‘. Am meisten Spaß macht es, wenn wir beim Spielen toben und rennen.“
Marie, 8 Jahre, will sich beim Spielen austoben

2. Alle werden einbezogen
Lassen Sie alle Mitspielerinnen und Mitspieler im Vorfeld ihre Wünsche und Ideen äußern. Was soll gespielt werden? Alle dürfen Vorschläge machen und werden in die Planung einbezogen. Wenn Sie sich nicht einigen können, losen Sie die Reihenfolge der Lieblingsspiele aus.
3. Welche Spiele spielen wir?
Brettspiele, Kartenspiele und Würfelspiele sind die Klassiker. Probieren Sie aus, was am besten zu Ihrer Familie passt! Eher die kurzen Glücksspiele oder die länger dauernden Strategie-Spiele? Die Erwachsenen sind nicht begeistert von Nintendo Switch, Xbox und Co.? Vielleicht doch! Es gibt viele spannende Konsolenspiele, die mit der ganzen Familie gespielt werden können und allen Spaß machen. Probieren Sie es aus. Und auch klassische Bewegungsspiele wie zum Beispiel „Hüpfekästchen“ können ausnahmsweise drinnen gespielt werden. „Der Boden ist Lava“ kann zwischendurch für Action sorgen und Verstecken funktioniert drinnen prima. Und Tischfußball ist auch für Große lustig!
4. Eine Wohlfühl-Atmosphäre schaffen
Machen Sie es sich vor allem für Brett-, Würfel- und Kartenspiele gemütlich. Bereiten Sie gemeinsam Snacks und Getränke vor. Lüften Sie nochmal gut durch, denn Heizungsluft macht müde – und dann kann es losgehen!
„Ich mag alle Spiele. Am liebsten spiele ich mit Mama und Papa zusammen. Und mit meiner Schwester Elva. Aber die ist noch so klein.“
Liam, 5 Jahre

5. Einfach Spaß haben
Beim Spielen kann es schon mal heiß hergehen, vor allem wenn man nicht gerne verliert. Vermitteln Sie kleinen (und auch großen) Kindern den positiven Umgang mit dem Verlieren. Vielleicht verabreden Sie ihr vorher, dass die Person, die verliert, eine lustige Aufgabe bewältigen muss? Dann können alle gemeinsam lachen und niemand wird ausgelacht.
6. Immer locker bleiben
Und wenn es doch mal Streit gibt oder jemand nicht mehr mitspielen will? Spielen Sie ruhig in kleinerer Runde ein anderes Spiel weiter, seien Sie offen für Wieder-Einsteiger:innen, versuchen Sie es bei nächster Gelegenheit erneut oder probieren Sie einmal ein kooperatives Spiel aus.
„Früher haben wir zuhause mehr gespielt. Manchmal mach ich das auch noch gern und wir haben fast überall eigene Familienregeln. Bei Bluff, Kniffel und Canasta geht es hoch her.“
Till, 15 Jahre, muss erst überredet werden
Spielen mit Lieblingsmenschen

Spielen verbindet und bringt zusammen. Ein Treffen mit Freundinnen und Freunden zum Abendessen? Sie haben die Nachbarn schon ewig nicht mehr gesehen? Wie wäre es dann mit einer Runde „Wer bin ich“? Oder dem pantomimischen Spiel „Scharade“? Nehmen Sie die Spielezeit als Anlass, um Spaß mit Ihren Lieblingsmenschen zu haben.
Und sollte es Ihnen nicht möglich sein, andere zu sich einzuladen, bieten diverse Apps und Onlineplattformen die Möglichkeit, Gesellschaftsspiele auch auf Distanz miteinander zu spielen.
Spielend die Welt verbessern
Spiele können mehr sein als nur Zeitvertreib. Sie können Wissen vermitteln, den Horizont erweitern und den richtigen Umgang mit der Umwelt lehren.
Ab an die frische Luft
Hat es geschneit? Dann nichts wie raus und gemeinsam Spaß haben. Eine Schneeballschlacht gefällt Groß und Klein. Haben sich Regen und Wolken verzogen, versprechen die Baumentdecker- und Bodenentdecker-Spiele für die Kleinen einen aufregenden Waldaufenthalt. Die Größeren können auf Spurensuche gehen.
„Gemeinsam zu spielen ist fester Bestandteil in unserem Familienleben. Mit drei Kindern in unterschiedlichem Alter ist es zwar nicht immer einfach, ein Spiel zu finden, das alle mögen. Doch wenn wir uns dann zusammensetzen, haben wir immer eine Menge Spaß.“
Sandra mit ihren Kindern Lara, Mira und Mats und den Großeltern
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