Gärtnern ist ein tolles Familienhobby! An der frischen Luft aktiv und kreativ zu sein entspannt. Beim Gärtnern kann sich die ganze Familie beteiligen und einen schönen Ausgleich zum Alltag finden. Entdecken Sie gemeinsam mit Ihrer Familie, wie Sie den heimischen Garten oder Balkon nachhaltig gestalten.

Hilfreiche Tipps für einen nachhaltigen Familiengarten

Gartenarbeit als Familienaktivität © GettyImages
Gartenarbeit als Familienaktivität © GettyImages

Familienzeit im Garten heißt: Ganz viele Aktivitäten sind möglich. Zum Beispiel selbst Gemüse und Obst anbauen und ernten. Oder der Natur auf die Sprünge helfen: Mit Nisthilfen für Insekten, einer Wildblumenwiese oder Wasserstellen für Tiere. Egal ob klein und verwildert, groß und akkurat, ob mit ertragreichen Gemüsebeeten oder als Kinderparadies. Ihr Garten – oder auch der Balkon, die Dachterrasse, der Innenhof – sollte ein Ort sein, an dem sich alle Familienmitglieder wohlfühlen. Mit einem nachhaltigen Familiengarten genießen Sie nicht nur wertvolle Zeit als Familie, sondern tragen mit Ihrer Gartenarbeit aktiv zu Umwelt- und Klimaschutz bei.

Tipp

Auch wenn Sie zuhause keine Möglichkeit haben, müssen Sie auf Ihr Gartenglück nicht verzichten. Häufig gibt es in der Nähe Schrebergärten, die gepachtet werden können oder Sie gehen eine Gartenpatenschaft ein.

Tierfreundliche Umgebung

Vielfalt ist nicht nur schön anzusehen, sondern schafft auch Lebensraum. Hecken, Hölzer oder begrünte Fassaden bieten Igeln, Vögeln und nützlichen Insekten ein Zuhause und Schutz. Heimische Wildtiere werden Ihnen für den Unterschlupf danken und Sie erhalten die Möglichkeit, Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten und zu schützen.

Die Kraft der Natur nutzen

Ameisen mögen keinen Lavendel (viele Schmetterlinge schon), Bohnenkraut vertreibt Blattläuse und Salbei wirkt abschreckend auf Schnecken – in der Natur finden wir viele natürliche Helfer für nachhaltiges Gärtnern.

Natürlich schön gestalten

Mädchen mit Erdbeerpflanze im Garten © Shutterstock / WWF-UK
Mädchen mit Erdbeerpflanze im Garten © Shutterstock / WWF-UK

Schmücken Sie Ihren Garten, Balkon oder das Nachbarschaftsbeet bevorzugt mit heimischen Pflanzen (die Insekten bestäuben können) und achtet beim Kauf darauf, was zu Ihrem Boden passt. Lassen Sie sich auch gerne einfach überraschen, was aus der Erde kommt. Häufig entfernen wir vermeintliches Unkraut, statt der Natur die Freiheit zu geben, sich zu entfalten. Gemeinsam als Familie kann dann recherchiert werden, um welche Pflanze es sich handelt.

Unsere Familienzeit-Gartenkarten

Ob kleiner Balkon, großer Garten oder sonniges Fensterbrett – Gärtnern geht überall. Auf unseren Familienzeit-Gartenkarten finden Sie die einfachsten Pflanzen für Ihren Familiengarten, von duftenden Küchenkräutern bis zur bunten Blumenwiese. Drucken Sie die Gartenkarten einfach aus.

Bienenfreundlich pflanzen

Ein Drittel unserer Nahrungsmittel gäbe es nicht ohne Bienen. Wir können unseren nachhaltigen Garten, Innenhof, Balkon oder sogar unser Fensterbrett bienenfreundlich gestalten. Die einfache Faustformel: heimische Blühpflanzen wählen! Davon profitieren nicht nur Bienen, sondern auch andere tierische Gäste in Ihrem Garten. Verwandeln Sie Ihren Garten oder Balkon in ein Paradies für Marienkäfer und Schmetterlinge.

Umweltfreundlich Düngen

Torffreie Blumenerde tut nicht nur den Pflanzen gut, sondern schützt auch die Natur! Aufgrund des jahrhundertelangen Torfabbaus gibt es in Deutschland kaum noch natürliche Hochmoorflächen.

Erlauben Sie dem Laub das Liegenbleiben

Wenn im Herbst die ersten Blätter fallen, lassen Sie sie einfach liegen. Das spart nicht nur Zeit: Die Blätter sind auch der beste Dünger für Ihre Pflanzen und Bäume. Auf keinen Fall sollten Sie motorisierte Laubbläser benutzen.

Selber kompostieren

Ihr Bioabfall muss nicht ungenutzt in der Mülltonne landen. Mit einem Komposthaufen erzeugen Sie Ihren eigenen idealen Dünger. Eigener Kompost ist Natur-Kraftstoff für den Garten! Ein Mini-Komposthaufen geht sogar auf dem Balkon und bietet eine tolle Gelegenheit, Kindern den Stoffkreislauf der Natur näher zu bringen.

Bieten Sie Regenwürmern eine Heimat

Regenwurm © Ockra / iStock Getty Images
Regenwurm © Ockra / iStock Getty Images

In Ihrem Garten ist der Wurm drin? Herzlichen Glückwunsch, denn Regenwürmer fördern die natürliche Bodenfruchtbarkeit! Sie bringen mineralstoffreiche Erde an die Oberfläche, bauen Pflanzenreste und schädliche Keime ab und lockern den Boden. 

Regenwürmer sollten nicht nur willkommene Gäste in Ihrem nachhaltigen Familiengarten sein, sondern sind generell wichtiger Bestandteil aller Landökosysteme.

 

Naturschonend Rasenmähen

Mähen Sie den Rasen so selten wie möglich, alle vier Wochen reichen aus. Das spart nicht nur Zeit und Energiekosten, sondern schont auch Tiere und Pflanzen in Ihrem Garten.

Regentonne vor Gartenschlauch

Im Sommer kann das Wasser knapp werden. Eine Regentonne hilft und schafft Reserven. Ist sie leer, können Sie immer noch auf den Wasserschlauch zurückgreifen.

Tipp: Wenn Sie Ihren Garten nur morgens oder abends bewässert, ist die Verdunstung geringer und Sie sparen Wasser.

Naturfreundliche Gartenmöbel

Schöne Holzmöbel sehen im Garten gut aus und schlagen Plastikstühle und Co. um Längen. Wichtig ist, dass das Holz aus naturnaher und sozial verträglicher Forstwirtschaft stammt. Diese erkennen Sie am FSC-Siegel.

Ökologisch Grillen

Gartengrill © Getty Images
Gartengrill © Getty Images

Wer unbedingt auf Holzkohle grillen möchte, sollte FSC-zertifizierte Holzkohle verwenden. Nach dem Grillen können Sie die kalte Asche auf den Komposthaufen geben oder über Ihre Beete streuen. Das schützt vor Blattläusen.

Eine ökologisch unbedenklichere Alternative zum Grillen auf Holzkohle sind Elektro-Grills (natürlich mit „grünem Strom“) oder Gas-Grills. Mehr Infos zum Grillen gibt es hier.

Gartenprojekt im Kindergarten, in der Schule oder auf dem Balkon

Im Kindergarten, in der Schule oder in der Wohnung – viele Kinder verbringen einen großen Teil des Tages drinnen. Vor allem Stadtkinder ohne eigenen Garten haben keinen direkten Zugang zur Natur und kennen Landwirtschaft vielleicht nur aus der Theorie. Doch das muss nicht sein. Mit ein paar Handgriffen verwandeln Sie auch den kleinsten Balkon oder eine Hof-Ecke zu einer nachhaltigen bunten Landschaft aus Blumen, Topf-Gemüse und Naschobst.

„Lange dachte ich, dass ich kein Talent fürs Gärtnern habe, obwohl meine Mutter Garten- und Landschaftsarchitektin ist! Als ich aber dieses Jahr mal meine Balkonkisten mit Erdbeeren, Tomaten und mehr bepflanzt habe und den Samen beim Keimen, Blühen und Früchtetragen zusehen durfte, war ich mega beeindruckt! Gärtnern macht richtig Spaß!“

Niklas Kolorz, WWF-Manager für Multimedia

Wunderwelt Natur als Familie erleben

Beim gemeinsamen Gärtnern können Kinder die Natur erleben und Erfahrungen mit allen Sinnen sammeln. Wie riecht Lavendel? Welche verschiedene Blattfarben gibt es? Wie zwitschern die Vögel? Wie schmecken verschiedene Beerensorten? Wie fühlt sich nasse Erde an?

Ob Gemüse anpflanzen oder Bienen beobachten: Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Wie spannend ist es zu sehen, wie aus einem Samen eine stattliche Möhre oder aus einem Mini-Pflänzchen ein großer Salatkopf wird. Und wer probiert nicht gern, was selbst gepflanzt wurde?

Sommerprojekt Naschbeet für die ganze Familie

Bevor Sie beginnen, setzen Sie sich mit der Familie zusammen und überlegen gemeinsam, wie Sie Ihr Beet gestalten möchten.

  1. Wie viel Platz steht zur Verfügung? Ein kleines Naschbeet sollte mindestens einen Quadratmeter umfassen.
  2. Wo wollen Sie das Beet anlegen? Am besten suchen Sie sich ein besonders sonniges Plätzen aus.
  3. Was wollen Sie anpflanzen? Damit Sie schnelle Erfolge erzielen, sollten Sie Samen und Setzlinge auswählen, die schnell wachsen. Hierzu sollten Sie Sorten wählen, die sich auch roh essen lassen, dann kann direkt am Beet genascht werden. Gut geeignet sind zum Beispiel Radieschen, Karotten, Tomaten, Zuckerschoten, Pflücksalat, verschiedene Kräuter, aber auch Beerensträucher wie zum Beispiel Johannisbeeren. All diese Sorten können auch gut auf dem Balkon gezüchtet werden. Hierfür suchen Sie sich entsprechend große Tontöpfe aus, die Sie bemalen und verzieren können. Mit torffreier Erde und Samen oder Setzlingen können Sie auch ohne Garten schon bald frisches Obst und Gemüse ernten.

Tipp für Balkongärtner:innen

Ihr Balkon muss im Winter nicht kahl sein. Verwandeln Sie Ihren Balkon gemeinsam als Familie von Frühling bis Winter in eine spannende Garten-Oase.

 

Gemeinsam gärtnern

Familie im Garten beim Pflanzen © Halfpoint / iStock / Getty Images
Familie im Garten beim Pflanzen © Halfpoint / iStock / Getty Images

Bei der Arbeit machen alle Familienmitglieder mit. Hierbei steht der Spaß im Fokus. Zu den Aufgaben gehören beispielsweise:

  • Beschaffung der benötigten Materialien, Samen und Jungpflanzen (bevorzugt von einheimischen Gewächsen wegen der Insektentauglichkeit)
  • Aufbereitung des Beets (Jäten, Boden gut auflockern),
  • Säen und Einpflanzen
  • Das Beet rundherum mit Steinen und Hölzern verzieren
  • Die Töpfe anmalen

Ist Ihr Beet größer, lohnt es sich vielleicht, mit Steinplatten, Kies oder Brettern einen Pfad zu legen. Und selbstverständlich muss in den folgenden Tagen und Wochen immer wieder gegossen und nach den Fortschritten geschaut werden, bis schließlich geerntet werden kann.

Tipp: Sie müssen nicht alles kaufen. Fragen Sie in Ihrer Nachbarschaft nach Setzlingen, Ablegern und gebrauchten Blumentöpfen.

Schmecken Sie die Kraft der Natur

Ob fürs Heilen, Kochen oder Würzen – zahlreiche einheimische Pflanzen können vielfältig verwendet werden. In unserem Flyer „Kleines Kräuterwissen“ stellen wir Ihnen einige von ihnen vor.

Sie werden sehen, dass kleine, aber auch große Kinder und vielleicht auch Jugendliche schnell Gefallen finden. Ein gemeinsames Projekt fördert nicht nur die Familiengemeinschaft, sondern auch wichtige Sozialkompetenzen wie Verantwortung übernehmen, geduldig sein, sich langfristiger mit etwas beschäftigen und auch Rückschläge hinzunehmen, wenn etwas mal nicht funktioniert und eine Pflanze vielleicht eingeht. Besonders schön ist, wenn Sie Ihren Kindern das Vertrauen entgegenbringen, auch mal „Erwachsenenaufgaben“ zu übernehmen. Lassen Sie Ihre Kinder selbst den Spaten und die Harke oder Heckenschere benutzen, ihre Kraft und Geschick austesten und motivieren Sie sie dazu, Neues auszuprobieren. Ältere radeln in die Gärtnerei und suchen eigenständig Pflanzen aus, die sie einpflanzen möchten.

"Wir sind vor kurzem umgezogen und finden es toll, dass wir mit unseren Kindern im eigenen Garten Vögel, Igel und Bienen beobachten können. Auch bei der gemeinsamen Gartenarbeit haben alle Spaß. Selbst angebautes Obst und Gemüse ist einfach etwas ganz Besonderes."

Denise und Mateo mit René und Frida

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