Auch 2022 war für viele Tierarten kein gutes Jahr. Insbesondere bei den Rentieren, Breitmaulnashörnern, Dugongs und Stören nehmen die Bedrohungen weiter zu und die Bestände ab. Doch Artenschützende auf der ganzen Welt konnten auch einige Erfolge verzeichnen.
Die Gewinner des Jahres 2022
Im November 2022 haben sich die Vertragsstaaten des Washingtoner Artenschutzübereinkommens CITES dazu verpflichtet, etwa 90 Prozent aller international gehandelten Hai- und Rochenarten in Zukunft besser vor Übernutzung zu schützen. Ein enormer Erfolg für den Artenschutz, denn der Bestand der empfindlichen Knorpelfische ist in den vergangenen Jahrzehnten besonders stark zurückgegangen.
Auch für den Tiger geht es langsam wieder bergauf, denn durch die Landschaften Asiens streifen mittlerweile wieder deutlich mehr Exemplare. In Nepal gab es 2009 nur noch etwa 121 wild lebende Tiger. Doch neueste Zählungen ergaben, dass mittlerweile wieder 355 der bedrohten Großkatzen in Nepal leben.
Die Verlierer des Jahres 2022
Im Rahmen der aktuellen Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN wurden mehr als 42.100 Arten in Bedrohungskategorien eingestuft. Das sind erneut mehr als jemals zuvor. Und auch der Living Planet Report 2022 zeigt beispielsweise auf, dass seit 1970 die Wirbeltierbestände weltweit um durchschnittlich 69 Prozent zurückgegangen sind. All dies verdeutlicht, dass wir uns mitten im größten Artensterben seit dem Ende der Dinosaurierzeit befinden.
„Wenn wir unsere Natur weiter in dem Tempo zerstören, gehören wir Menschen auch zu den großen Verlierern. Denn von sauberer Luft, über Trinkwasser und Nahrung bis zu einer funktionierenden Wirtschaft: Wir brauchen die gesunde Natur zum Überleben.“
Christoph Heinrich, Geschäftsführender Vorstand beim WWF Deutschland
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