Kartierung des Kohlenstoffvorrats von Wäldern in der Demokratischen Republik Kongo

Im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative des BMU (Deutsches Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz Und Reaktorsicherheit) und mit der Unterstützung der KfW Entwicklungsbank arbeitet der WWF Deutschland zurzeit an der Kartierung des Kohlenstoffvorrats von Wäldern in der Demokratischen Republik Kongo (DRC).

Dieses Projekt stellt die bisher größte Leistung dieser Art in der DRC dar, die vorhandene Biomasse der Wälder auf nationaler Ebene zu messen und zu kartieren. Diese Karte dient der Schätzung der von Entwaldung und Degradation verursachten Treibhausgasemissionen (bedingt durch Entwaldung und Degradation) sowie der Bereitstellung von Instrumenten für eine sorgfältige Planung und Bewertung hinsichtlich der klimatischen Auswirkungen, Aufbau der Infrastruktur, Entwicklung von Szenarien und vielem mehr.

Im Projekt werden erstmals neue Technologien zur Schätzung der Kohlenstoffspeicher im Wald eingesetzt. Zudem werden gleichzeitig lokale Kapazitäten in Forstwirtschaft und Fernerkundung sowie REDD-Aktivitäten (Reduktion von Emissionen aus Entwaldung und Degradation) gestärkt.

Durch die Integration von innovativen und räumlichen Methoden wie LIDAR-Systeme (Light Detection and Ranging, zur Atmosphärenmessung) sowie mit Hilfe von Hyperspektralkameras verschiedener Satelliten erhält man hochwertige optische und Radardaten, mit denen dann die Biomasse auf nationaler Ebene abgeschätzt sowie Regionen mit aktueller Entwaldung und Degradation bewertet werden können.

Dieses Projekt präsentiert neue Ansätze für die Kartierung von Waldkohlenstoff in den unterschiedlichen Waldtypen mit verschiedenen Arten von Bildern, der Einschätzung von Fehlern und Unsicherheiten für zukünftige Verbesserungen und für die Schätzung einer Baseline von Treibhausgasemissionen aus Entwaldung und Degradation für REDD-Projekte und Initiativen zur Inwertsetzung von Kohlenstoff. Darüber hinaus zielt die Arbeit darauf ab, die Präzision sowie die Kosten zu bewerten, die mit dieser Inventur der oberirdischen Biomasse auf nationaler Ebene entstehen.

Diese Grafik zeigt ein Gebiet im Nordwesten der Demokratischen Republik Kongo, betrachtet mit verschiedenen Satelliten, sowie Beispiele für verschiedene Darstellungen, die aus den gegebenen Bildern abgeleitet und erzeugt werden können.

Links oben ist ein Bild von Landsat, einem optischen Satelliten der Bilder sammelt, was wie ein Foto erscheint. Rechts oben wurden die Farben anhand des Landsat-Bildes in Kategorien von Wald-und Nicht-Wald eingestuft und dargestellt.

Das Bild links unten wurde mit dem ALOS PALSAR (Radarsatellit) aufgenommen, mit dem insbesondere die Oberflächenstrukturen visualisiert werden. In diesem Bild lassen sich feine Abstufungen in der Walddecke ableiten, die man jedoch beim Landsat-Bild nicht erkennen kann.

Rechts unten ist eine Vegetationszonenkarte als Referenz abgebildet, die aus einem anderen Datensatz abgeleitet wurde. In dieser Karte gibt es Bereiche mit Sumpfwäldern, die von nassen Böden dominiert werden. Diese nassen Zonen lassen sich zwar auch in dem Landsat-Bild (links oben) erkennen, zeigen sich aber deutlicher in dem Bild links unten (ALOS PALSAR), da dieser Satellit empfindlicher gegenüber Feuchtigkeit ist.

Landschaftsplanung und Monitoring in KaZa

Zur Unterstützung der Kartierung und des Monitorings im internationalen Schutzgebiet „Kavango Zambesi“ (KaZa) investiert der WWF Deutschland in die Beschaffung von sehr hoch auflösenden Satellitenbildern. Diese Bilder, mit einer Auflösung von 1 m, sind zum einen entscheidend für die Identifizierung von kleinräumigen Habitaten, Infrastrukturen, Wasserstellen und möglichen Barrieren für Tierwanderungen und bieten darüber hinaus auch einen einmaligen Einblick in dieses fantastische Ökosystem.