Naturschutzarbeit hört nie auf – und manchmal kann sie auch frustrieren. Antrieb für unsere Arbeit sind aber die Erfolge, die wir weltweit erreichen konnten. Dank Ihrer Unterstützung! Klicken Sie sich durch unsere Auswahl:

Verstärkung beim Schutz des Salonga-Nationalparks

Salonga Nationalpark © Karine Aigner / WWF-US
Salonga Nationalpark © Karine Aigner / WWF-US

Im Frühjahr 2016 hat der WWF das Co-Management des Salonga-Nationalparks übernommen. Das Tropenwaldschutzgebiet ist mit 34.000 Quadratkilometern so groß wie Baden-Württemberg und wird durch die Kooperation nun noch besser vor illegalem Holzeinschlag und Wilderei geschützt.

In ersten Einsätzen gelang es bereits, Teilgebiete vor Wilderei und illegalen Aktivitäten zu sichern. So konnten in den ersten drei Monaten fünf Schusswaffen und 500 Kilogramm Buschfleisch beschlagnahmt sowie 400 Fallen und 115 Wilderercamps zerstört werden. Erste Verurteilungen von Wilderern dienen als Abschreckung und machen deutlich, dass illegale Jagd ein Verbrechen ist, das mit hohen Strafen geahndet wird.

Das Co-Management des größten Regenwaldschutzgebiets ist ein neuer Weg des Naturschutzes und für viele bedrohte Tierarten wie den Bonobo die wichtigste Überlebensgarantie.

Erfolge bei der Artenschutzkonferenz

Afrikanischer Elefant mit Jungem © Martin Harvey / WWF
Afrikanischer Elefant mit Jungem © Martin Harvey / WWF

Im Oktober 2016 brachte die 17. Vertragsstaatenkonferenz des Washingtoner Artenschutzübereinkommens CITES in Johannesburg/Südafrika unter Beratung von WWF und TRAFFIC große Erfolge für den Artenschutz:

Ausnahmen vom Elfenbeinhandelsverbot wurden verhindert und nationale Elfenbeinmärkte sollen geschlossen werden. Schuppentiere, diverse Haie und Rochen sowie zahlreiche tropische Edelhölzer werden besser vor nicht nachhaltiger und illegaler Nutzung geschützt. Außerdem hat sich CITES, unter anderem auf Anraten des WWF, neuen Themen zugewandt wie der Nachfragereduktion in Asien und Korruptionsbekämpfung im Zusammenhang mit illegalem Wildtierhandel.

Lebensraum für Orang-Utans vor Bränden bewahrt

Borneo Orang-Utan mit Baby © naturepl.com / Anup Shah / WWF
Borneo Orang-Utan mit Baby © naturepl.com / Anup Shah / WWF

Nach viereinhalb Jahren Laufzeit wurde im Juni 2016 das Sungai Bulan-Projekt im Sebangau-Nationalpark auf Borneo abgeschlossen. Der WWF hat hier 645 Dämme gebaut, um Kanäle zu blockieren und somit das Austrocknen des Torfmoors zu verhindern. Darüber hinaus haben wir eng mit der lokalen Bevölkerung zusammengearbeitet, um sicherzustellen, dass auch sie von dem Projekt profitiert. Damit konnten wir einen wichtigen Beitrag leisten, um auf 150.000 Hektar den Wasserhaushalt wiederherzustellen und den Lebensraum für eine der größten Orang-Utan-Populationen weltweit zu bewahren.

Nun beginnt die Phase der Wartung und Instandhaltung. Dieser Einsatz lohnt sich. Trotz der heftigen Waldbrände in Indonesien im letzten Jahr hat es im Sebangau-Nationalpark vergleichsweise wenig gebrannt. Auch 2016 hat das Gebiet dank der Dämme die Trockenzeit gut überstanden.

5 Tonnen Geisternetze aus der Ostsee geborgen

Bergung von Geisternetzen © Stefan Sauer / Picture Alliance / Getty Images
Bergung von Geisternetzen © Stefan Sauer / Picture Alliance / Getty Images

Der WWF hat 2016 eine Zusammenarbeit mit Fischern ins Leben gerufen, um verlorene Fischernetze aus der Ostsee zu bergen. Vom Kutter aus und mithilfe einer speziellen Netzharke wurden fünf Tonnen Netze vor den Inseln Rügen und Usedom aus der Ostsee gezogen. Neben Plastikmüll enthielten die sogenannten Geisternetze auch Metallteile wie Kabel und Ankerketten. In einigen der Stellnetze am Meeresgrund hatte sich eine Vielzahl Fische verfangen. Um diese Gefahr zu bannen, arbeitet der WWF in einer ostseeweiten Initiative mit dem WWF Polen und den Ostsee-Anrainerstaaten Schweden, Estland und Finnland zusammen, um die Netzbergung und -entsorgung in der gesamten Ostsee voranzutreiben.

Gelungene Luchsauswilderung im Pfälzerwald

Eurasischer Luchs © Ralph Frank / WWF
Eurasischer Luchs © Ralph Frank / WWF

Im Juli 2016 wurden im Pfälzerwald drei Luchse ausgewildert. Luna, Kaja und Lucky, zwei Weibchen und ein Männchen, wurden als Luchswaisen ohne Mutter aufgegriffen und in einem Gehege wieder aufgepäppelt. Damit wurden sie nicht nur vor dem Tod bewahrt, sondern bringen Hoffnung für die Rückkehr der seltenen Katzen nach Deutschland. Um eine stabile Luchspopulation in Deutschlands größtem zusammenhängendem Waldgebiet aufzubauen, sollen in den nächsten Jahren weitere 17 Tiere aus der Slowakei und der Schweiz folgen.

Jedes der ausgesetzten Tiere trägt ein Senderhalsband, um ihre Aufenthaltsorte verfolgen zu können und Genaueres über ihre Lebensweise herauszufinden. Das Wiederansiedlungsprojekt wird von der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz geleitet und mithilfe des europäischen Förderprogramms LIFE sowie vom WWF und zahlreichen weiteren Partnern finanziert.

Antarktis: größtes Meeresschutzgebiet der Erde

Kaiserpinguine © naturepl.com / Bryan and Cherry Alexander / WWF
Kaiserpinguine © naturepl.com / Bryan and Cherry Alexander / WWF

Der Antarktische Ozean erhält mehr Schutz. Die Mitgliedsstaaten der internationalen Kommission zur Erhaltung lebender Meeresschätze in der Antarktis (CCAMLR) einigten sich im Oktober 2016 im australischen Hobart endlich darauf, eine Region im Rossmeer von mehr als 1,5 Millionen Quadratkilometern unter Schutz zu stellen. Die ausgewiesene Zone ist so groß wie Frankreich, Deutschland und Spanien zusammen und damit die größte geschützte Meeresfläche der Welt. Unzählige Arten leben dort, darunter Schwert- und Buckelwale, Seeleoparden, Sturmvögel, die Hälfte aller südpazifischen Weddellrobben, ein Drittel aller Adéliepinguine und ein Viertel aller Kaiserpinguine.

Die Verhandlungen über die Ausweisung des Meeresschutzgebiets liefen seit Jahren, auch mit Beteiligung von Meeresschutzexperten des WWF Deutschland. Doch immer wieder wurde eine Einigung durch einzelne Staaten blockiert. Einziger Haken daran: Der Schutzstatus ist auf 35 Jahre befristet.

Gorilla-Zwillinge in Dzanga-Sangha

Malui mit den Gorillazwillingen Inganda und Inguka © Nick Radford / WWF
Malui mit den Gorillazwillingen Inganda und Inguka © Nick Radford / WWF

Zum ersten Mal überhaupt wurden in der vom WWF an den Menschen gewöhnten Gorilla-Gruppe in Dzanga-Sangha Zwillinge geboren. Seit 16 Jahren arbeitet der WWF in der Zentralafrikanischen Republik mit den Westlichen Flachlandgorillas, um diese seltene Art von Menschenaffen besser zu verstehen und zu schützen.

Doch die Zukunft der Gorillas ist in ganz Zentralafrika alles andere als sicher. Der Gorilla-Lebensraum wird immer mehr eingeengt. Straßen, Bergwerke und Palmölplantagen dringen immer tiefer in die verbliebenen Regenwälder vor. Und mit ihnen kommen professionelle Wilderer. Die Geburt der Gorilla-Zwillinge nicht nur ein freudiges Ereignis, sondern auch ein Symbol der Hoffnung für die ganze Region.

50.000 Hektar Mangroven geschützt

Aufforstung von Mangroven © Uwe Johannsen / WWF
Aufforstung von Mangroven © Uwe Johannsen / WWF

Nach über vier Jahren wurde das Projekt Mangrovenschutz im Senegal im April 2016 dank des großen Engagements der lokalen Dorfgemeinschaften erfolgreich abgeschlossen. Die Bilanz kann sich sehen lassen: 50.000 Hektar Mangroven werden künftig nachhaltig genutzt, 460 Hektar Mangroven wurden aufgeforstet, ein neues Mangrovenschutzgebiet von 16.000 Hektar wurde ausgewiesen und über 1.000 Menschen konnten durch WWF-Trainingsmaßnahmen nachhaltige Erwerbsmöglichkeiten erlernen, wie Gartenbau, Imkerei, Austernzucht oder im Tourismus.

Medizinboot: Über 35.000 Behandlungen

Das Medizinboot ist im Ngiri Reservat unterwegs © Matthias Dehling / WWF
Das Medizinboot ist im Ngiri Reservat unterwegs © Matthias Dehling / WWF

Mit dem Medizinboot wurden bei inzwischen 29 mehrwöchigen Fahrten im Ngiri-Schutzgebiet über 35.000 medizinische Behandlungen sowie fast 2000 lebensrettende Operationen durchgeführt, über 1000 Frauen mit Verhütungsmitteln versorgt und Informationsveranstaltungen zu Gesundheit, Familienplanung usw. organisiert.

Das Medizinboot hat maßgeblich zur Akzeptanz der WWF-Aktivitäten beigetragen und  eine enge Zusammenarbeit mit der Bevölkerung zu Naturschutz, nachhaltiger Ressourcennutzung und Entwicklung ermöglicht. So konnte beispielsweise die Überfischung der Flüsse eingedämmt und destruktive Methoden wie Fischfang mit Moskitonetzen oder unkontrollierte Brandrodung gestoppt werden. Ein auf diesen Erfahrungen aufbauendes Projekt zur mobilen Gesundheitsversorgung vor allem der indigenen BaAka soll im Januar 2017 in Dzanga-Sangha starten.

Kampagnen-Erfolg: Europas Naturschutzgesetze bleiben

Bären sind auch gute Kletterer © ThinkstockPhotos
Bären sind auch gute Kletterer © ThinkstockPhotos

Wir haben gewonnen! Europas Natur hat gewonnen! Die EU Kommission hat im Dezember mitgeteilt, dass sie ihren langjährigen Plan fallen lässt: Europas Naturschutzgesetze – genauer: Die Vogelschutz- und die Flora und Fauna Habitat-Richtlinie – sollen nicht reformiert und für die Industrie aufgeweicht werden! Stattdessen will die Kommission sich nun stärker darum kümmern, dass die Naturschutzgesetze auch in den EU-Ländern umgesetzt werden.

Zu verdanken haben wir das über 500.000 Menschen aus ganz Europa, die sich deutlich gegen die Pläne ausgesprochen haben und der #NatureAlert-Kampagne von DNR, BUND, NABU und WWF. Über 27.000 Schutzgebiete und bedrohte Arten wie Wolf, Robbe, Luchs, Seeadler und Bär bleiben geschützt.

  • Kaukasus Gebirge im Schnee © Aurel Heidelberg / WWF Deutschland Naturschutzerfolge 2019

    Große Herausforderungen 2019 waren die Brände in Amazonien und Indonesien. Es gab jedoch auch wichtige Naturschutz-Erfolge. Weiterlesen ...

  • Korallen © Jürgen Freund / WWF Naturschutzerfolge 2018

    Erfolg für den Naturschutz weltweit: Der WWF konnte 2018 einiges erreichen. Dank Ihrer Unterstützung! Weiterlesen ...

  • Großer Panda © naturepl.com / Juan Carlos Munoz / WWF Weitere WWF-Erfolge

    Ermöglicht durch unsere Förderer: Über 50 Jahre gelungene Naturschutzarbeit. Weiterlesen ...