Der Inselkern Borneos ist für den WWF eines der priorisierten Gebiete. Arten- und Klimaschutz sowie Verbesserung der Lebensbedingungen der indigenen Völker sind wichtige Themen. Dies versuchen wir zu erreichen durch Unterstützung von nachhaltigen Landnutzungsstrategien, Konzepte für eine „grüne“ Entwicklung für lokale und indigene Gemeinden sowie die Förderung nachhaltiger Einkommensquellen wie Ökotourismus, nachhaltige Kautschukgewinnung, nachhaltige Gewinnung von Nichtholzwaldprodukten, Umweltbildung und Sensibilisierung der örtlichen Bevölkerung sowie Reduzierung von Mensch-Wildtierkonflikten.
Eine biologische Schatzkammer
Die Inseln Sumatra und Borneo sind mit ihren tropischen Regenwäldern, Bergwäldern und Mangroven der letzte Lebensraum vieler Arten.
Lage: Sumatra und Borneo sind Inseln in Südostasien, durch die sich der Äquator zieht.
Fläche: Borneo ist mehr als doppelt so groß wie Deutschland und die drittgrößte Insel der Welt. Sumatra bringt es auf die 1,3-fache Fläche Deutschlands.
Lebensraum: Allein auf Borneo leben 222 Säugetier-, 622 Vogel-, 400 Amphibien- und 394 Fischarten.
Ungewisse Zukunft für Orang-Utans und Sumatra-Tiger
Heute ist Borneo nur noch zur Hälfte bewaldet. Von 1985 bis 2007 hat die Insel jedes Jahr etwa 8600 Quadratkilometer wertvollen Regenwaldes verloren – für den schnellen Profit der Holz- und Palmölindustrie. Lücken und Schneisen haben den tropischen Wald zerfurcht. Orang-Utans aber brauchen Korridore, damit sich die getrennt lebenden Populationen mischen können. Auf Sumatra leidet besonders der Tiger unter der Abholzung, ca. 371 Exemplare leben heute noch. 1985 war die Insel noch zu 57 Prozent mit Wald bedeckt, heute sind es weniger als 30 Prozent. Aber nicht nur Tiere sind bedroht: Die indigenen Völker werden durch Verlust von ihren Waldressourcen, fruchtbaren Böden und gesundem Trinkwasser ebenfalls stark gefährdet.