Die Zeiten, in denen es reichte, einen Zaun um ein Schutzgebiet zu ziehen, sind lange vorbei. Moderner Naturschutz geht anders. Wir thematisieren in #ÜberLeben Beispiele aus aller Welt und diskutieren Lösungsansätze. Lassen sich Konflikte mit Wildtieren vermeiden? Warum scheitern Wiederansiedlungsprojekte oft und wie lässt sich Umweltkriminalität erfolgreich bekämpfen? Solche Fragen stellen sich mit unterschiedlichen Facetten in vielen Projekten in aller Welt. Naturschützer:innen berichten von ihren Erfahrungen, Erfolgen und Rückschlägen.

Im Zeichen des Pandas – 60 Jahre WWF Deutschland

Panda-Figuren © Florian Hänggeli / WWF-Switzerland
Panda-Figuren © Florian Hänggeli / WWF-Switzerland

„Aus der elitären Tierschutzvereinigung ist eine Massenbewegung geworden, die auch gegen die Atomkraft mitkämpft.“ In diesen knappen Worten fasste die Frankfurter Allgemeine Zeitung den Werdegang des WWF zusammen. Auch wenn die Organisation nie eine Tierschutzorganisation war und sicher auch nicht zur Speerspitze der Anti-Atomkraft gehörte, lag das Blatt mit seiner Beschreibung nicht völlig daneben. Die Organisation im Zeichen des Pandas wird in Deutschland in diesem Jahr 60 Jahre alt. Eine Gelegenheit für einen Blick in den Rückspiegel.

Stimmt die Einschätzung der ARD, der WWF sei „die einflussreichste Lobbyorganisation für die Umwelt weltweit“, oder liegen Kritiker richtig, wenn sie von einer „Panda-Cashmaschine“ und „intrigantem Elite-Club“ sprechen? Über Fragen wie diese diskutieren wir mit zwei Wegbegleiter:innen. Zu Gast bei #ÜberLeben diesmal Martina Fleckenstein und Valentin von Massow. Valentin von Massow ist der ehrenamtliche Stiftungsratsvorsitzende und damit hierzulande der oberste Repräsentant und Martina Fleckenstein ist eine der ersten Mitarbeiterinnen der Organisation in Deutschland.

Der gefrorene Planet – Tauender Permafrost und die Folgen

Aufgetauter Permafrost sammelt sich am Fuße eines Schneerückens in Alaska © Chris Linder / WWF-US
Aufgetauter Permafrost sammelt sich am Fuße eines Schneerückens in Alaska © Chris Linder / WWF-US

Es taut und zwar gewaltig. Der Klimawandel lässt nicht nur Eisberge und Gletscher schmelzen, auch die Erde selbst taut immer mehr auf. Dabei ist Permafrost, also dauerhaft gefrorener Boden, eigentlich keine Seltenheit. Auf der Nordhalbkugel liegen die Temperaturen im Untergrund auf rund 20 Prozent der Landfläche unter dem Gefrierpunkt. Noch. Doch mit dem eisigen Dornröschenschlaf könnte es bald vorbei sein.

Die Folgen für Klima, Wirtschaft und Gesundheit sind schwer kalkulierbar. Wir versuchen es trotzdem. Bei der Suche nach Experte:innen zu dem frostigen Thema sind wir überraschend schnell fündig geworden. Und zwar in Thüringen. Dort arbeitet der WWF-Kollege Max Boxleitner. Er kümmert sich eigentlich um Luchse, ist aber von Hause aus Geowissenschaftler und noch dazu mit der Paläobotanikerin Kseniia Boxleitner vom Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte verheiratet, die wiederum über Permafrost in Jakutien promoviert hat.

Unter dem Pflaster liegt der Sand – Über einen unterschätzten Bodenschatz

Sand wird knapp © Getty Images
Sand wird knapp © Getty Images

"Wie Sand am Meer" ist eine Redensart, die eigentlich beschreibt, wenn etwas im Überfluss vorhanden ist. Doch das alte Bibelzitat verliert seine Bedeutung, denn der begehrte Rohstoff wird immer knapper. Die Jagd auf die Sandvorräte der Welt hat längst begonnen und wie das so ist mit der intensiven Nutzung von Rohstoffen: Natur und Umwelt ziehen dabei mal wieder den Kürzeren.

In der heutigen Episode von #ÜberLeben berichtet Marianne Henkel über die Hintergründe und Zusammenhänge des internationalen „Sand-Deals“. Sie leitet für den WWF ein Projekt am Mekong. Das größten Fluss-Delta Asiens bekommt durch den massiven Sandabbau große Probleme.

Brennpunkt Kolumbien – Kann der Schutz der Natur den Weg zum Frieden ebnen?

Demonstration in Kolumbien © IMAGO ZUMA Wire
Demonstration in Kolumbien © IMAGO ZUMA Wire

Kolumbien kommt nicht zur Ruhe. Auch fünf Jahre nach der Unterzeichnung des Friedenvertrags zwischen der Regierung des damaligen Präsidenten Santos und den Rebellen der Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia (FARC) ist das südamerikanische Land zerrissen. Die gewaltsamen Auseinandersetzungen in den vergangenen Wochen haben das einmal mehr deutlich vor Augen geführt.

In dieser explosiven Lage ist der Schutz der einmaligen Natur noch einmal eine besonders schwere Aufgabe. Vielerorts herrscht Goldgräberstimmung. Die Abholzungsraten in Kolumbiens Amazonasgebiet sind zuletzt wieder stark gestiegen.

Menschen, die sich dagegen wehren, leben gefährlich. Das Land gilt gerade für Naturschützer inzwischen als eine der gefährlichsten Regionen der Welt. Über die Herausforderung, eine Entwicklung im Einklang mit der Natur voranzubringen, reden wir mit Julia Gorricho, die von Deutschland aus für den WWF eine Reihe von Projekten in ihrem Heimatland koordiniert.

Füttern verboten!

Wildschwein © Fred F. Hazelhoff / WWF
Wildschwein © Fred F. Hazelhoff / WWF

Die Zeiten, in denen unsere Vorfahren mit Speer und Keule loszogen, um Frischfleisch fürs Lagerfeuer zu besorgen sind lange vorbei. Heute regelt das Bundesjagdgesetz, wer, was, wann und wie erlegen darf. Aber auch dieses Gesetz hat schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel. Höchste Zeit, es zu überarbeiten und die Waidmänner und Frauen zu mehr Naturschutz zu verpflichten. Eine Novelle ist in Arbeit, doch ob es damit in dieser Legislaturperiode noch etwas wird, scheint zweifelhaft. Die Widerstände sind groß.

Das Gesetz und das Spannungsfeld von Jagd und Naturschutz sind emotionale Themen, denen wir uns in unserer heutigen Ausgabe von #ÜberLeben unaufgeregt nähern wollen. Die Vorsitzende des Ökologischen Jagdverbandes, Elisabeth Emmert, und Moritz Klose vom WWF versuchen, Licht in die Debatte zu bringen und erläutern den Konflikt um Wald und Wild.

Mehr Wildnis wagen

Waldwildnis: Der Thüringer Urwaldpfad © Thomas Stephan / WWF
Waldwildnis: Der Thüringer Urwaldpfad © Thomas Stephan / WWF

So richtig wild geht es in Deutschland eigentlich nur im Straßenverkehr oder auf Anti-Corona-Demos zu. Wer echte Wildnis will, muss lange suchen. Gerade mal mickrige 0,6 Prozent der Landesfläche sind derzeit geschützte Wildnisgebiete.

Doch was ist eigentlich Wildnis? Dieser Frage gehen wir in unserer neuen Episode von #ÜberLeben mit Albert Wotke nach. Er kümmert sich beim WWF um die Wälder und Felder, also die Flächen, die der Stiftung gehören. Albert ist angetreten, um Deutschland ein Stück wilder zumachen. Er erzählt, was es braucht, um wilden Wesen, vom Knochenglanzkäfer bis zum Elch, wieder eine Heimat zu bieten.

Zoonosen - von Vogelgrippe und Zombie-Nerzen

Weißwangengänse © MikeLane45 / Getty Images / iStockphoto / WWF
Weißwangengänse © MikeLane45 / Getty Images / iStockphoto / WWF

Vogelgrippe, Schweinepest und Corona auf Pelztierfarmen! Die Horrormeldungen über Tierseuchen reißen nicht ab. In Zeiten von Corona wächst die Aufmerksamkeit für solche Themen genauso wie die Angst vor Zoonosen, also dem Überspringen einer Krankheit vom Tier zum Menschen.

Nicht nur auf Bauernhöfen oder  Nerzfarmen schlagen die Seuchen zu. Auch wilde Tiere, seien es Wildschweine oder Zugvögel, spielen bei der Verbreitung der Krankheitserreger eine Rolle. Aktuell finden an Nord- und Ostseeküste Tausende Seevögel den Tod. Die Ursache: H5 N8 - die Vogelgrippe ist zurück.

Hans Ulrich Rösner vom WWF-Wattenmeerbüro in Husum an der Nordsee berichtet, wie die Situation an der Küste momentan aussieht. Außerdem heute im #ÜberLeben Podcast die Tierärztin May Hokan, von der wir mehr über die Gefährlichkeit von Viren und Bakterien erfahren und was wir gegen Zoonosen tun können.

Corona - Ureinwohner Brasiliens in Gefahr!

Indigener mit Maske © Ricardo Oliviera / AFP
Indigener mit Maske © Ricardo Oliviera / AFP

Brasilien ist von der Corona-Krise hart getroffen. Doppelt hart trifft es die Indigenen des Landes. Goldgräber und Holzfäller nutzen die Gunst der Stunde und dringen vermehrt in Schutzgebiete ein, und viele von ihnen haben das Virus quasi im Gepäck. Die Bewohner des Waldes, vor allem die isoliert lebenden Völker, sind dadurch besonders in Gefahr. Durch eine fehlende Gesundheitsversorgung und virologische Anfälligkeit sind sie dem Corona-Virus häufig schutzlos ausgeliefert. Drohen die indigenen Völker Brasiliens nun ganz zu verschwinden? Darüber sprechen wir heute, mit Roberto Maldonado, Südamerika-Experte beim WWF.

Corona, die Zukunft und die Natur

Hamsterkäufe, Kontaktbeschränkung, Reisewarnung – die Corona Pandemie hat das Leben, wie wir es kennen komplett auf den Kopf gestellt. Aber wie geht es jetzt weiter? Was macht die Corona Pandemie mit uns allen? Ist eine nachhaltige Zukunft jetzt wahrscheinlicher geworden?

Matthias Horx © Klaus Vyhnalek
Matthias Horx © Klaus Vyhnalek

Matthias Horx spricht mit uns in dieser Folge über diese wichtigen Fragen. Er ist einer der einflussreichsten Trend- und Zukunftsforscher des deutschsprachigen Raums. Laut Horx hat die Corona-Pandemie unsere Gesellschaft, unser Denken und unser Handeln verändert. Aber was heißt das für die Umwelt?

In dieser Folge ÜberLeben holt Zukunftsforscher Horx seine Kristallkugel raus und wirft für uns einen Blick in die Zukunft. Wie siehts aus mit den Klimazielen bis 2030? Werden wir bis 2030 Klimaneutral?

Corona: Auf der Spur des Virus

Im Wald lauert der Tod. Die Gefahr geht weniger von hungrigen Raubtieren oder giftigen Schlangen aus, sondern weit gefährlicher sind Krankheitserreger, die den Sprung vom Tier zum Menschen schaffen: So genannte Zoonosen. Die weltweite Corona-Pandemie führt uns das einmal mehr schmerzhaft vor Augen. Das Risiko ist nicht neu. Viele Krankheiten - wie Tollwut oder Malaria- sind auf diesem Weg entstanden. Die Weltgesundheitsorganisation zählt jedes Jahr rund 200 Ausbrüche von Viruserkrankungen, vor allem in Afrika.

Dr. May Hokan © Marlena Waldthausen
Dr. May Hokan © Marlena Waldthausen

Gibt es Möglichkeiten solche Ausbrüche in Zukunft zu verhindern? Welche Rolle spielen Umweltzerstörung, Wildtierhandel und Massentierhaltung? Diesen Fragen geht die aktuelle Folge des WWF-Podcasts „ÜberLeben“ nach. Die Tierärztin und WWF-Artenschützerin Dr. May Hokan erklärt, wo das Virus herkommen könnte, warum es nicht aus einem Labor entwischt ist und was der Verlust an Artenvielfalt mit dem Virus zu tun hat.

Die Veterinärmedizinerin hat selbst mit Lemuren auf Madagaskar gearbeitet und vor ihrem Job beim WWF auch Haustiere behandelt. Im Gespräch erklärt sie die Zusammenhänge zwischen Lebensraumzerstörung und der Ausbreitung von Zoonosen. Wir verfolgen den Ausbruch des Corona-Virus zurück und erfahren wieso wir Chinchillas besser keine Küsschen geben sollten.

Die Konferenz der Tiere – CBD-Verhandlungspoker zur Rettung der Natur

Die Konferenz der Tiere – CBD-Konferenz © adogslifephoto/ iStock / Getty Images
Die Konferenz der Tiere – CBD-Konferenz © adogslifephoto/ iStock / Getty Images

Es ist ein Klassiker der Kinderliteratur: Erich Kästners „Konferenz der Tiere“. Weil die Menschen es nicht hinbekommen, Kriege, Umweltzerstörung und Generationengerechtigkeit in den Griff zu bekommen, beschließen die Tiere, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Mit Erfolg.

Was in dem Kinderbuch von 1949 funktioniert, lässt sich leider wohl nicht auf die reale Welt übertragen. Deshalb versuchen die Staaten mit dem Übereinkommen zum Erhalt der biologischen Vielfalt, kurz CBD, Artensterben und Umweltzerstörung zu stoppen. Bisher vergeblich. Jetzt steht eine neue Runde im Verhandlungspoker zur Rettung der Natur an.

Einer, der für den WWF dabei ist, ist Florian Titze. Der Politologe hat für die Vereinten Nationen in New York internationale Verhandlungen zu unterschiedlichen Themen begleitet, bevor er zum WWF nach Berlin gewechselt ist und sich hier den Verhandlungen zur Biodiversitätskonvention widmet. Er gibt Einblicke in den „Plan zur Weltrettung“, erläutert, worauf es jetzt ankommt, und wir erfahren, wie er die Erfolgsaussichten dieses internationalen Pakts für die Natur einschätzt.

Rot, röter, Rote Liste

Feldhamster © imageBROKER/MichaelaxWalch
Feldhamster © imageBROKER/MichaelaxWalch

Die Zahl der wilden Tiere und Pflanzen geht rasant in den Keller. Die Zahl an Fischen, Vögeln, Säugetieren und Insekten hat sich in weniger als zwei Generationen mehr als halbiert! Der Mensch wird offenbar einsam auf dem Raumschiff Erde. Begleitet wird er allenfalls noch von Kühen, Schafen, Ziegen und Hühnern. Deren Zahl nimmt immer noch zu und übersteigt die ihrer wilden Verwandten inzwischen etwa um das Fünfzehnfache.

Ablesen kann man das auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Was es mit dieser „Todesliste“ auf sich hat und wer drauf steht, darüber reden wir heute mit der Biologin Anne Hanschke. Sie beobachtet die „Inventur im Tierreich“ seit Jahren und kann erläutern, wer aktuell die Gewinner und Verlierer auf der Arche Noah der bedrohten Arten sind.

Auf den Stoßzahn gefühlt - Versuch einer Spurensuche nach illegalem Elfenbein

Beschlagnahmtes Elfenbein © Mike Goldwater / WWF
Beschlagnahmtes Elfenbein © Mike Goldwater / WWF

Diesmal geht es bei #ÜberLeben um Elfenbein, und wie man Schmugglern auf die Spur kommt. Gastmoderatorin Madlen Ziege fühlt Stephan Ziegler auf den Zahn, der eine Datenbank für Elfenbein aufgebaut hat. Er berichtet von seiner Arbeit und erläutert, wie sich z.B. das Alter von beschlagnahmten Schnitzereien bestimmen lässt. Wir erfahren, warum das wichtig ist und wieso Elfenbein-Schmuggler in einem Prozess in Deutschland relativ glimpflich davon gekommen sind. 

Living Planet Index - Tierwelt in freien Fall

Frau mit Chamaeleon © Jonathan Caramanus / Green Renaissance / WWF UK
Frau mit Chamaeleon © Jonathan Caramanus / Green Renaissance / WWF UK

Es leert sich auf der Arche Noah. Das zumindest legt die neueste Ausgabe des Living Planet Reports nahe. Demnach ging der Bestand an Säugetieren, Vögeln, Fischen, Amphibien und Reptilien im Vergleich zu 1970 weltweit um fast 70 Prozent zurück. Der Report dokumentiert eine dramatische Entwicklung, über die wir in der heutigen Folge von #ÜberLeben  sprechen. Zu Gast ist diesmal Günter Mitlacher, der die regelmäßige Bestandsaufnahme des Zustandes unseres Planeten für den WWF seit Jahren betreut.

Er erläutert wie die Daten zustande kommen, wie sie zu bewerten sind und vor allem was zu tun ist, um das Artensterben auszubremsen und die bedrohliche Entwicklung umzukehren. Wir erfahren, welche Kontinente es besonders hart trifft und welche Ursachen des großen Sterbens als erstes angegangen werden sollten.

Es wird zugleich deutlich, dass nicht alle Tierarten auf der Verliererstraße sind. Wachsende Bestände beim Biber und regional bei einigen Populationen des Waldelefanten zeigen, dass der Negativtrend auch gestoppt werden kann. Mit mehr Schutzgebieten, einer Umstellung der Landbewirtschaftung und nachhaltigerem Konsum ließe sich der Verlust terrestrischer Biodiversität noch aufhalten.

Das große Sterben stoppen

Was haben Gorillas, Tiger und Kegelrobben gemeinsam? Richtig, sie sind alle vom Aussterben bedroht. Und damit sind sie nicht allein, über eine Millionen Tierarten könnten bis zum Ende des Jahrhunderts aussterben. Für den Wissenschaftsjournalisten Dirk Steffens ist klar: „Wir befinden uns mitten im sechsten Massenartensterben und erleben den größten Artenschwund seit dem Aussterben der Dinosaurier. Der Mensch hat ihn ausgelöst und nur er kann ihn stoppen.“

Fritz Habekuß und Dirk Steffens © Markus Tedeskino
Fritz Habekuß und Dirk Steffens © Markus Tedeskino

Aber wie hängt das Artensterben mit uns Menschen zusammen? Warum brauchen wir die biologische Vielfalt zum Überleben? Und was hat das Insektensterben mit unserem Frühstück zu tun? Diese und noch mehr spannenden Fragen rund um die Artenvielfalt geht die aktuelle Folge des WWF-Podcasts „ÜberLeben“ nach.

Dazu haben wir mit den Wissenschaftsjournalisten und Buchautoren Dirk Steffens und Fritz Habekuß gesprochen. Die beiden haben kürzlich das Buch „Über Leben“ geschrieben und suchen darin nach Möglichkeiten, das Artensterben zu stoppen.

Warum die Politik jetzt am Zug ist, was Artenvielfalt mit Naturschutz zu tun hat, was wir alle gegen das Artensterben tun können und warum Artenschutz auch Seuchenschutz ist, erfahrt ihr in unserem Podcast.

Dirk Steffens ist Wissenschaftsjournalist, UN-Botschafter für die Dekade biologische Vielfalt und vertritt als nationaler Botschafter den WWF und das Jane-Goodall-Institut. Seit über einem Vierteljahrhundert unternimmt er Expeditionen in alle Regionen der Welt, um über die Natursysteme der Erde zu berichten. Fritz Habekuß, ist Redakteur der Zeit. Er berichtet weltweit von der Zerstörung der natürlichen Vielfalt und denjenigen, die dagegen kämpfen. In seinen Reportagen beschäftigt er sich grundsätzlich mit dem Verhältnis von Mensch und Natur.

Vom Ende der Evolution – Auswege aus der Biodiversitätskrise

WWF Mediastunt am Bundestag © Andi Weiland
WWF-Aktion am Bundestag im Vorfeld der 15. Vertragsstaatenkonferenz zur CBD © Andi Weiland

Mal eben kurz die Welt retten... Wenn das mal so einfach wäre. Aber immerhin: Aktuell sitzen in Kanada Delegationen aus fast 200 Ländern zusammen und diskutieren über Auswege aus dem Artensterben. CBD, Konvention zum Erhalt der biologischen Vielfalt, heißt der Vertrag, der zwar schon drei Jahrzehnte alt, aber bislang nicht viel mehr als ein Papiertiger geblieben ist. In Montreal versucht man der Konvention in der nunmehr 15. Vertragsstaatenkonferenz neues Leben einzuhauchen. Das wird auch höchste Zeit, denn der Countdown läuft. Acht oder neun Millionen Tier und Pflanzenarten gibt es auf dem Planeten, doch täglich streichen ungefähr 150 von ihnen die Segel.

Wie brisant die Lage ist, darüber hat unser heutiger Gast einiges zu erzählen. Er hat ein über 1000 Seiten starkes Buch mit dem Titel „Das Ende der Evolution“ geschrieben. Die Rede ist von Matthias Glaubrecht, Zoologie-Professor an der Universität Hamburg, genauer gesagt am Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels. Mit ihm reden wir über den Menschen als „Eintagsfliege der Evolution“ und diskutieren die Frage, ob der Homo Sapiens vielleicht selbst Gefahr läuft, auf der Liste der ausgestorbenen Arten zu landen.