Für welche Arten war 2025 ein gutes Jahr, welchen haben gelitten? Die Gewinner und Verlierer-Liste des WWF.

Es gibt Silberstreifen am Horizont für den Artenschutz: Dank Wiederansiedlungsprojekten kehren die Luchse nach Deutschland und die Maral-Hirsche nach Armenien zurück. Für Koalas entsteht ein riesiges, neues Schutzgebiet. Steigende Bestände verzeichnen Grüne Meeresschildkröten und Mongolische Saiga-Antilopen. In Nepal streifen rund 400 Schneeleoparden durch die Berge. Außerdem haben eine Reihe von Haien und Rochen dank neuer Handelsverbote und -restriktionen, die auf der Weltartenschutzkonferenz CITES Anfang Dezember beschlossen wurden, eine Chance sich wieder zu erholen.

„Wer den Kopf in den Sand steckt, hat schon verloren. Es gibt keine Alternative zum Handeln. Die erfolgreichen Projekte sind Leuchttürme im Kampf gegen das Artensterben, an denen wir uns orientieren müssen. Veränderung ist möglich. Und sie beginnt genau jetzt.“

Kathrin Samson, Vorständin Naturschutz beim WWF Deutschland

Die Verlierer des Jahres 2025

Die Verlierer des Jahres stehen stellvertretend für viele Arten, die ums Überleben kämpfen. Insgesamt werden von der Internationalen Roten Liste mittlerweile 48.600 Tier-, Pflanzen- und Pilz-Arten als bedroht eingestuft – Tendenz immer noch steigend. Für Breitmaulnashörner und arktische Robben war 2025 beispielsweise kein gutes Jahr. Die Vogelgrippe setzte den Kranichen über Deutschland zu. Generell geht es für viele Vögel weltweit bergab: 61 Prozent aller Vogelarten verzeichnen sinkende Bestände. Auch aus den Ozeanen kommen schlechte Nachrichten: Die tropischen Korallenriffe könnten bald unwiederbringlich verloren sein. Mit dem Rückgang des Phytoplankton ist das „grüne Herz der Meere“ bedroht.

Artenkrise stoppen!

Artensterben seit dem Ende der Dinosaurierzeit vor 65 Millionen Jahren. Ein Viertel der Säugetierarten, jede achte Vogelart, mehr als ein Drittel der Haie und Rochen sowie 40 Prozent der Amphibienarten sind bedroht. Die Hauptursachen sind Lebensraumzerstörung, Wilderei, Übernutzung, invasive Arten, Umweltverschmutzung sowie die Klimakrise. Das größte Artensterben ist menschengemacht. Im Umkehrschluss bedeutet es aber auch, dass der Mensch den Schlüssel zur Lösung dieser Krise in den Händen hält.

Der Artenschutz wird aber zunehmend unter Druck zu geraten. Unter dem Deckmantel des Bürokratieabbaus wird Europas jahrzehntelang bewährte Umweltschutzgesetzgebung gezielt geschreddert. Treiber sind zahlreiche Mitgliedstaaten, allen voran Deutschland. Für 2026 plant die EU-Kommission weitere zentrale Umweltrichtlinien wie zum Beispiel die Wasserrahmenrichtlinie zu schleifen.

Diesem regulatorischen Kahlschlag werden wir uns entschieden entgegensetzen. Nicht weniger, sondern mehr Klima- und Umweltschutz ist die Antwort auf die großen ökologischen und ökonomischen Herausforderungen unserer Zeit.

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