Im Allgäu gibt es viel zu entdecken: Hohe Berge und sanfte Hügel, bunte Wiesen und dichte Wälder, verwunschene Moore und wilde Flüsse. Wir zeigen dir, was für spannende Tier- und Pflanzenarten dort leben – und wie dort Landwirtschaft betrieben wird.

Muuuuhhhh

Allgäuer Braunvieh
Allgäuer Braunvieh © GettyImages

Diese besonders schöne Kuh ist im Allgäu zu Hause. Sie gehört zum Allgäuer Braunvieh, einer Rinderrasse. Sie wird bis zu 1,50 Meter groß und bis zu 850 Kilogramm schwer. Sie wiegt damit fast so viel wie ein kleines Auto.

Diese Rinder leben von Frühling bis Herbst auf hoch gelegenen Bergwiesen, wo bis zu 70 verschiedene leckere Kräuter und Gräser wachsen. Weil auch die Haltung sehr tiergerecht ist, schmeckt ihre Milch besonders gut.

WWF Junior Panda

Schon gewusst?

Alle Nutztiere wie unsere Kühe, Schafe oder Schweine stammen von Wildtieren ab. Seit vielen tausend Jahren nutzt der Mensch diese Tiere, um von ihnen Milch, Eier und Fleisch oder Leder und Wolle zu bekommen. Lange Zeit haben Nutztiere auch schwere Lasten gezogen. Heute machen das große Maschinen.

Abwechslungsreiches Allgäu

Almwiese im Allgäu
Almwiese im Allgäu © GettyImages

Oben in den Bergen, vor allem im Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen, leben außerdem Tierarten, die es sonst nirgendwo in Deutschland gibt – wie zum Beispiel der gewaltige Steinadler.

Auch viele Seen, Flüsse und Bäche im Allgäu bieten etlichen Tieren eine Heimat. Im Wasser leben zahlreiche Fische und Muscheln. An den Ufern brüten Vögel, hüpfen Frösche und surren Insekten durch die Luft. Im Moor wächst der fleischfressende Sonnentau.

Im Naturschutzgebiet Eistobel entdeckst du rauschende Wasserfälle und steile Felswände. In der kühlen Schlucht fühlen sich die seltene Wasseramsel und der Alpensalamander wohl.

Landwirtschaft im Allgäu

Almabtrieb
Almabtrieb © IMAGO / Geisser

Die meisten Menschen im Allgäu verdienen ihr Geld mit den vielen Touristinnen und Touristen, die jedes Jahr kommen. An zweiter Stelle steht die Milch, weil es im Allgäu große Grünlandflächen für Kühe gibt. Da passt es, dass der Almabtrieb im Herbst, wenn die Kühe vor dem Winter von den Bergen geholt werden, ein großes Fest für die Allgäuer und die Urlauber zugleich ist.

In den letzten 20 Jahren wurden im Allgäu aber auch immer mehr Maisfelder angelegt. Das ist für die Natur problematisch. Denn Maisfelder bieten nur wenigen Tier- und Pflanzenarten einen nutzbaren Lebensraum und Nahrung. Auch deshalb, weil dort viele Pflanzengifte eingesetzt werden.

In der ökologischen Landwirtschaft wird auf den Einsatz von giftigen Pflanzenschutzmitteln verzichtet. Nutztiere werden tiergerecht gehalten und Böden schonend bearbeitet. Die biologische Vielfalt auf Äckern und Weiden von Biobauern ist dadurch viel größer als auf herkömmlich bearbeiteten Feldern.

Mehr Arten auf Äckern und Wiesen

Kleiner Perlmuttfalter
Kleiner Perlmuttfalter © TobyPhotos / iStock / GettyImages

Der WWF möchte mit dem Projekt „Landwirtschaft für Artenvielfalt“ wild lebende Tiere und Pflanzen auf Äcker, Wiesen und Weiden zurückholen. Gemeinsam mit Landwirt:innen und Expert:innen haben wir uns dazu viele gute Ideen überlegt. Zum Beispiel:

  • Mehr Steinhaufen aus von Äckern aufgesammelten Steinen: In den Hohlräumen können Eidechsen, Unken, Schmetterlinge und Bienen Unterschlupf finden.
  • Hecken und Gewässer sind ein prima Lebensraum für Vögel, Frösche und allerlei Insekten.
  • Grüne Pflanzeninseln in gemähten Weiden und Wiesen schaffen Zuflucht für Feldhasen, Feld- und Wiesenvögel und Insekten.

Bio-Landwirte und -Landwirtinnen, die bei dem Projekt mitmachen, entscheiden mit einem Naturschutzberater, welche der vielen Ideen sie umsetzen wollen.

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