Die EU-Naturwiederherstellungsverordnung ist das Ergebnis einer langen demokratischen Auseinandersetzung. Jetzt gilt es, diesen Erfolg Wirklichkeit werden zu lassen – und ihn vor Rückschritten zu bewahren.

Großes Ribnitzer Moor bei Graal-Müritz
Großes Ribnitzer Moor bei Graal-Müritz © Ralph Frank / WWF

Vor einem Jahr, am 18. August 2024, trat die EU-Naturwiederherstellungsverordnung – das Nature Restoration Law (NRL) – in Kraft. Das war ein historischer Moment, denn zum ersten Mal hat sich Europa damit verpflichtet, seine geschädigten Ökosysteme großflächig zu reparieren.

Der erste Meilenstein auf diesem Weg steht uns aber noch bevor. Bis spätestens August 2026 müssen Deutschland und alle EU-Länder erarbeiten, wie sie Wälder, Flüsse, Moore, Meere und Küsten wieder ins Gleichgewicht bringen wollen. Und dies in sogenannten nationalen Umsetzungsplänen festhalten.

Wir haben hier keine Zeit zu verlieren: Über 80 Prozent der natürlichen Lebensräume in Europa sind aktuell in schlechtem Zustand. Die Vielfalt des Lebens schwindet – und damit auch die Fähigkeit der Natur, uns zu schützen. Wälder und Stadtgrün kühlen bei Hitzewellen, Flüsse und Auen bremsen Hochwasser, Böden und Meere ernähren uns. Intakte Natur liefert sauberes Wasser und gesunde Luft – Grundlagen für unser Leben und das unserer Kinder.

Ein historischer Erfolg – und eine große Aufgabe

Wir wissen also genau, was auf dem Spiel steht – und dass wir gemeinsam viel erreichen können für unseren lebendigen Planeten.

Dass wir am 18. August 2025 den ersten Geburtstag der Wiederherstellungsverordnung zelebrieren können, ist ein Erfolg gemeinsamer Anstrengung der Zivilgesellschaft. Wir haben zusammen mit vielen Partnerorganisationen und Hunderttausenden Menschen wie Ihnen aus ganz Europa dafür gekämpft – gegen massive Widerstände und gezielte Desinformation.

Unterschriftenübergabe an Bundesumweltministerin Steffi Lemke zum EU-Renaturierungsgesetz © Andi Weiland / WWF
Unterschriftenübergabe an Bundesumweltministerin Steffi Lemke zum EU-Renaturierungsgesetz © Andi Weiland / WWF

Die Wiederherstellungsverordnung ist also das Ergebnis einer langen, demokratischen Debatte – und ein klarer Auftrag an die Bundesregierung. Sie muss das Gesetz jetzt konsequent umsetzen.

Das bedeutet zuallererst, ambitionierte Pläne für die Wiederherstellung unserer Natur zu entwickeln. Unser Anspruch an Berlin ist dabei, dass dies konsequent, transparent und im Schulterschluss mit Ländern, Kommunen, Naturschutz sowie Land- und Forstwirtschaft erfolgt.

Natur schützen heißt Zukunft sichern

Das sehen nicht alle so. Während wir nach vorne blicken, droht Gefahr von hinten: Unter dem Schlagwort „Entbürokratisierung“ versuchen politische Kräfte in Brüssel und Berlin, Umweltstandards zu schwächen. Dabei geht es nicht um Vereinfachung – es geht um Rückschritt. Und der würde uns teuer zu stehen kommen. Wer heute den Schutz der Natur aushöhlt, gefährdet morgen unsere Sicherheit, Gesundheit und Wirtschaft.

Ein Jahr Nature Restoration Law – ein historischer Erfolg, den wir feiern dürfen. Aber auch ein klarer Auftrag: Unser Einsatz geht weiter. Nur gemeinsam können wir dafür sorgen, dass Europas Natur wieder ins Gleichgewicht kommt.

Helfen Sie mit – durch Ihre Stimme, Ihr Engagement und mit Ihrer Spende. Damit wir auch in Zukunft sagen können: Wir haben nicht nur zugesehen, wir haben gehandelt – für uns, unsere Kinder und die Natur.

So können Sie helfen

Weitere Informationen

  • Nature Restoration Law

    Die EU-Kommission hat mit dem EU-Renaturierungsgesetz (EU Nature Restoration Law) einen extrem wichtigen und grundsätzlich guten Vorschlag gemacht, wie wir Europas Natur wieder mehr Leben einhauchen können. Weiterlesen...

  • Bengal-Tiger in der indischen Steppe © naturepl.com / Andy Rouse / WWF Artensterben

    Bereits im letzten Artenschutzbericht des Weltbiodiversitätsrats (IPBES) der UN zeichnete sich Dramatisches ab: Rund eine Million Arten könnten innerhalb der nächsten Jahrzehnte verschwinden, wenn sich der Zustand unserer Ökosysteme weiterhin verschlechtert. Weiterlesen...

  • Naturreservat Kolumbien © Kevin Schäfer / WWF Biodiversität

    Die Natur „funktioniert“ nur dank der großen Biodiversität. Sie ist der Antriebsmotor, der alle wesentlichen Lebensvorgänge am Laufen hält. Weiterlesen...

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