Das Ergebnis der Bundestagswahl ist damit auch ein Weckruf an die Parteien. Deutschland bricht auf. Gerade die junge Generation fordert Zukunftsfähigkeit ein. Sie will ein modernes und soziales Land, das sich der Klimakrise und dem Artensterben stellt und diese mutig anpackt. Alle Parteien, die sich nun in den Sondierungen austauschen, kommen an diesem Signal nicht mehr vorbei.
Das ist ein großer Erfolg unseres gemeinsamen Engagements: Hunderttausende Menschen haben sich für diese Zukunftswahl eingesetzt. Sie haben beim Klima-Pledge ihr Klimawahlversprechen abgegeben. Mit ihren Familien und Freund:innen über die Bedeutung der Wahl für unsere Zukunft gesprochen. Haben den Zukunftswahlcheck gemacht. Haben durch ihre Spenden unsere Arbeit ermöglicht. Haben für den Klimastreik mobilisiert oder beim Klimastreik mit uns demonstriert. Vielen Dank für diesen Einsatz!
Doch durch die Wahl allein sind Klimakrise und Artensterben noch nicht gestoppt.
Die nächsten vier Jahre entscheiden, ob Deutschland die Trendwende im Kampf gegen das Artensterben, die Klimakrise und gegen die Übernutzung des Planeten gelingt, und wir den Aufbruch schaffen hin zu einem schlagkräftigen Wirtschaftsstandort im post-fossilen Zeitalter. Deutschland kann das, Deutschland will das – nun müssen die Parteien am Koalitionstisch auch liefern.
Das Wahlergebnis ist ein klarer Auftrag an die Parteien: Die Wähler:innen wollen Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit. Diese Themen dominierten zu Recht den Wahlkampf. Und waren ausschlaggebend bei der Wahlentscheidung.
„Politik ist Staatskunst: Wir brauchen also eine Bundesregierung, die eine an der Zukunftsfähigkeit unseres Landes orientierte Politik gestaltet und dabei mutig aufbricht. Wir wollen eine Bundesregierung, die einen echten politischen Wandel im Umgang mit unseren Lebensgrundlagen einleitet und Klimaschutz, nachhaltiges Wirtschaften und den Erhalt der Biodiversität progressiv umsetzt.“
Was muss konkret getan werden?
- Die kommende Regierung muss dringend den Ausbau der Erneuerbaren Energien voranbringen. Kohle, Gas und Öl haben ausgedient.
- Klima- und umweltschädliche Subventionen gilt es zu beenden und in klimafreundliche Lösungen umzulenken.
- Die neue Regierung muss die Artenkrise entschlossen angehen, unter anderem indem Deutschland international noch mehr Verantwortung übernimmt und dazu auch die Biodiversitätsfinanzierung auf mindestens zwei Milliarden Euro pro Jahr erhöht. Jeder investierte Euro Vorsorge ist besser als Nachsorge!
- Die Neuausrichtung der Landwirtschaftspolitik in Deutschland braucht jetzt Tempo. Die „Zukunftskommission Landwirtschaft“ hat als Team den Rahmen gesetzt: für eine deutsche Landwirtschaft, die ein gutes Auskommen sichert, gesunde, fair erzeugte Lebensmittel bereitstellt und Wasser, Böden und Klima sowie Artenvielfalt besser schützt.
- Eine moderne Politik für den Wirtschaftsstandort Deutschland nutzt die Wirkung, die ein nachhaltigen Finanzsystem für den Umwelt- und Klimaschutz entfalten kann, und das volle Potenzial einer Kreislaufwirtschaft, die diesem Namen gerecht wird.
Die wichtigsten WWF-Forderungen
- Forderungen zur Bundestagswahl