Wenn unkontrollierte Brände die Natur in einer der WWF-Projektregionen bedrohen, helfen WWF-Expert:innen vor Ort mit, das Schlimmste zu verhindern: sie organisieren Löschhubschrauber, verteilen Ausstattung für die Helfer:innen, retten und verarzten verletzte Tiere. All das ist nur möglich dank der Unterstützung unserer Spender:innen. Doch wie sieht die Arbeit des WWF in Waldbrandgebieten konkret aus?

Seit Jahren sieht sich der WWF hier einer immer größeren Herausforderung gegenüber und ist in vielen seiner Projektregionen auf fast allen Kontinenten gegen Waldbrände im Einsatz. Die WWF-Expert:innen vor Ort kennen die Gegebenheiten und speziellen Anforderungen, die die Gebiete an die WWF-Arbeit stellen. Sie reagieren punktgenau und organisieren vom Löschhubschrauber bis zu Erste-Hilfe-Kästen entsprechend der finanziellen Möglichkeiten verschiedene Hilfsmittel, um Mensch, Tier und Natur vor den Flammen zu retten.

Ein Überblick über die wichtigsten Ansatzpunkte der WWF-Arbeit:

Ankunft des Löschhubschraubers in der Türkei © WWF
Ankunft des Löschhubschraubers in der Türkei © WWF

Akute Brandbekämpfung und Ausrüstung

In vielen Regionen fehlt es an den notwendigen Mitteln für eine wirksame Brandbekämpfung. Hier organisiert der WWF zum Beispiel Löschhubschrauber wie in der Türkei, Fahrzeuge und Feuerlöschgeräte, aber auch so grundlegendes Material wie Schaufeln und Schläuche und Brandschutzkleidung für die Helfer:innen wie zum Beispiel in Russland.

26.06.2023 Update: WWF Russland verlässt internationales WWF-Netzwerk

Die russische Generalstaatsanwaltschaft hat am 21. Juni 2023 die Aktivitäten des World Wide Fund for Nature (WWF) in Russland für „unerwünscht“ erklärt. Diese Entscheidung folgt auf eine bereits im März bekannt gegebenen Verlautbarung, in welcher der WWF als «ausländischer Agent» eingestuft wurde.

Der WWF Deutschland und das gesamte, weltweite WWF-Netzwerk sind erschüttert darüber, dass unsere gemeinsame Naturschutzarbeit als „auf dem Territorium der Russischen Föderation unerwünscht“ eingestuft wird. Infolgedessen und mit sofortiger Wirkung hat der WWF Russland die schwierige Entscheidung getroffen, nicht länger Teil des WWF-Netzwerks zu sein.

Rettung von Mensch und Tier

Der WWF stellt Teams zur Rettung und Versorgung von (verletzten) Wildtieren auf, schult Helfer:innen in der Brandbekämpfung und stattet Hilfskräfte und Tierärzt:innen mit Notfall-Kits zur Versorgung verletzter Tiere aus wie zum Beispiel in Griechenland. In Australien wurde ein mobiles Wildtier-Krankenhaus (ein voll ausgestattetes Rettungsfahrzeug) finanziert, in der Türkei ist ein solches geplant, ebenso wie die Errichtung eines Rehabilitationszentrums für Wildtiere.

Wiederherstellung zerstörter Lebensräume

Setzling zur Wiederaufforstung © WWF Australien / Sii Studio
Setzling zur Wiederaufforstung © WWF Australien / Sii Studio

Vor allem im 2019/2020 von schlimmen Waldbränden getroffenen Australien, aber auch in anderen Gebieten, zum Beispiel im Amazonas-Regenwald, arbeitet der WWF daran, zerstörte Lebensräume wiederherzustellen. In Australien hat sich der WWF beispielsweise verpflichtet, im nächsten Jahrzehnt zwei Milliarden Bäume zu retten und zu pflanzen: Dazu gehört, die übermäßige Rodung der Wälder zu stoppen, bestehende Waldgebiete vor Abholzung zu bewahren und unter Schutz zu stellen und die Wiederherstellung des Lebensraums durch das Pflanzen neuer Bäume zu unterstützen.

Entwaldung stoppen

Die Schaffung von neuen Flächen für die Vieh- und Agrarindustrie vernichtet viel Regenwald in Südamerika, zum Beispiel in Brasilien und Paraquay. Brandrodung ist die gängige Praxis. Im Amazonasbecken kämpft der WWF deshalb für die Ausweitung der Schutzgebietsflächen, in denen Brandrodung und andere waldvernichtende Maßnahmen ausgeschlossen sind. Der WWF bildet in der Amazonas-Region außerdem Menschen im Umgang mit Waldbränden und in der Brandbekämpfung aus.

Politische Arbeit

Entwaldung © David Bebber / WWF UK
Entwaldung © David Bebber / WWF UK

In allen von Bränden betroffenen Gebieten fordert der WWF von der Politik, stärker auf Brandprävention anstatt auf eine Brandbekämpfung zu setzen, die immer aufwändiger wird – zumal sich die Problematik durch die schon vorhandene Schädigung durch die intensive Landnutzung und den Klimawandel dramatisch verschärft. Die Politik ist hier gefordert, muss den Fokus auf langfristige Waldschutzmaßnahmen legen und Strategien für die ökologisch nachhaltigere Anpassung der Landnutzung, an die sich verändernden klimatischen Bedingungen überall auf der Welt schaffen.

Wichtigste Maßnahme: Prävention

Um der Entwicklung etwas entgegenzusetzen, muss der Fokus weg von der Brandlöschung hin zur Brandvermeidung, fordert Susanne Winter, Programmleiterin Wald beim WWF Deutschland. „Wir können nicht länger auf Löschmaßnahmen vertrauen. Die neuen Brände sind dafür zu extrem. Stattdessen müssen wir uns mit vollem Einsatz in den Kampf gegen die Klimakrise begeben und gleichzeitig die Entwaldung stoppen. Das gilt speziell für die Tropen, die besonders viele Treibhausgase speichern. Nur so können wir den Teufelskreis aus Erderhitzung und Waldzerstörung stoppen“, sagt Susanne Winter vom WWF.

Für Deutschland fordert der WWF ein Umdenken von Forstwirtschaft und -politik. Es braucht eine umfassende Förderung von Laubwäldern wie sie natürlicherweise in Deutschland vorkommen und eine naturnahe Waldwirtschaft inklusive Maßnahmen zum Wasserrückhalt und zur Moorrenaturierung. Laubwälder erhöhen den Grundwasserspiegel, sorgen für ein kühleres Waldklima und beugen Bränden vor.

Spenden helfen bei der Brandbekämpfung

Feuerwehrmann löscht Feuer in einem Torfmoor in Kalimantan, Indonesien © Alain Compost / WWF
Feuerwehrmann löscht Feuer in einem Torfmoor in Kalimantan, Indonesien © Alain Compost / WWF

Möglich wird der schnelle Einsatz auch Dank der Spenden unserer Förderer:innen

Aber auch das Thema Wald und Klima geht der WWF in seinen Projekten ganz konkret an. Helfen auch Sie, unsere Wälder zu schützen und kämpfen Sie mit uns gegen die Klimakrise – denn wer Waldbrände bekämpfen will, muss auch die großen Themen mitdenken.

Helfen Sie dem WWF beim Kampf gegen Waldbrände

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