Wir sind uns sicher, dass Sie als Familie schon vieles richtig machen, um möglichst nachhaltig zu leben. Doch manchmal kommt der Alltag dazwischen: Billige Flugreisen und modische Klamotten können locken, das Eltern-Taxi ist oft unterwegs und manchmal fehlt einfach die Zeit, sich intensiver mit Umweltthemen auseinanderzusetzen. Aber auch kleine Schritte führen zum Ziel. Ein umweltbewusstes Leben zu führen muss nicht immer aufwendig oder teuer sein! Nachhaltigkeit ist etwas für jedes Portemonnaie. Wir haben Ihnen ein paar Beispiele gesammelt für Umweltschutz, den es gratis gibt.

„Jeder dieser Tipps hilft, Klima und Umwelt zu schützen! Aber nicht nur das: Über viele der Maßnahmen freuen sich auch euer Geldbeutel und eure Gesundheit. Auch wenn durch die Verbesserung eurer persönlichen CO2-Bilanz schon viel gewonnen ist: Über die großen Stellschrauben, zum Beispiel bei der Energiewende, entscheidet die Politik. Deshalb gilt: Nutzt euren politischen Einfluss, zum Beispiel durch Petitionen, Demonstrationen oder schreibt Politiker:innen.“

Stephanie Ellers, ehemalige Teamassistenz Klimaschutz & Energiepolitik und Teamerin in WWF Camps

Müll

Familie sammelt Müll © GettyImages
Familie sammelt Müll © GettyImages

Im Vorbeigehen die Welt retten? Auch wenn es nicht Ihr Müll ist, können Sie dazu beitragen, die Welt ein klein wenig sauberer zu machen. Achten Sie beim nächsten Familienspaziergang darauf, wie viel Müll einfach in der Natur landet und werfen ihn in den nächsten Mülleimer. Ist keiner in der Nähe, kein Problem! Nähen Sie sich eigene Müllbeutel aus alten Stoffresten und haben Sie diese bei Ihren Ausflügen dabei. So können Sie den Müll sammeln, entsorgen und die Beutel einfach waschen. Sie werden erstaunt sein, wie viel Müll bei einem Spaziergang zusammenkommt.

Lebensmittelverschwendung

Haben Sie schon mal eingeweckt oder Marmelade gekochtEs lohnt sich, Omas alte Rezepte wieder zu entdecken und reifes Obst und Gemüse einzukochen, bevor es verfault. Ernten, waschen, schnippeln, entkernen, kochendas macht gemeinsam als Familie viel Spaß. So geben Sie die Rezepte an Ihre Kinder weiter und bewahren Äpfel, Möhren und Co. vor der Tonne.

Marmelade kochen lohnt sich auch bei kleinen Portionsgrößen und geht sogar zuckerfrei! Rezeptideen finden Sie hier.

Foodsharing

Geschmäcker verändern sich und wenn Mama oder Papa den falschen Joghurt gekauft haben oder die ansprechenden Kekse geschmacklich nicht halten können, was die Verpackung verspricht, landen sie über kurz oder lang im Müll. Doch hierfür sind unsere Lebensmittel viel zu wertvoll! Was uns nicht schmeckt, erfreut vielleicht den Nachbarn, die Freundin oder auch Fremde in Foodsharing-Gruppen in den sozialen Netzwerken.

Weitere Tipps zum Thema Lebenmittelverschwendung

Was tun mit übrig gebliebenem Essen aus dem Restaurant? Wie lagert man leichverderbliche Lebensmittel? Was verrät ein Mindesthaltbarkeitsdatum auf einer Verpackung? Wenn Sie und Ihre Familie noch mehr zum Thema Lebensmittelverschwendung erfahren möchten, gerne hier entlang.

Fleisch

Schweine auf Biohof © Arnold Morascher / WWF
Schweine auf Biohof © Arnold Morascher / WWF

„Danke, ich verzichte.“ Kann man so einfach die Welt verbessern? Ja, denn ein übermäßiger Fleischkonsum hat schwerwiegende Folgen für Tiere, Natur, Klima und unsere Gesundheit. Auch wenn bei Ihnen bisher täglich Fleisch- und Wurstprodukte auf dem Tisch stehen: Überlegen Sie gemeinsam, wann Sie zukünftig darauf verzichten können und prüfen die Alternativen.

Und wenn Sie nicht komplett vegetarisch leben möchten, dann bevorzugen Sie besseres Fleisch aus der Region, von Tieren aus tiergerechter Haltung und aus einer ressourcenschonenden Produktion. Und warum Fleisch nicht auf den klassischen Sonntagsbraten beschränken? Mehr zum Thema Fleisch und worauf Sie beim Fleischkauf achten sollten, erfahren Sie hier.

Leitungswasser

Die gute Nachricht vorab: Leitungswasser ist in Deutschland überall von sehr guter Qualität und kann bedenkenlos als Trinkwasser genutzt werden. Es ist die ideale Alternative zu Mineralwasser, denn es ist nicht nur ökologischer, sondern auch deutlich günstiger.

Damit Ihr Trinkwasser aus der Leitung frisch ist, lassen Sie das Wasser einen Moment laufen. Wenn es kühl aus dem Hahn kommt, ist das abgestandene Wasser abgeflossen. Dieses können Sie auffangen und zum Beispiel zum Blumengießen oder Putzen verwenden.

Papier

Drucken, verschicken, verschenken? Stoppen Sie die Papierverschwendung, indem Sie die Kreativität aller Familienmitglieder nutzen. Wo können Sie Papier einsparen oder zu recyceltem wechseln? Ob Werbepost vermeiden, ungelesene Kataloge abbestellen, Kartons wiederverwenden oder Geschenke alternativ einpacken: In Ihrem Haushalt werden Sie auf viele Möglichkeiten stoßen, Papier zu sparen.

Tipp

Wenn Papier, dann nachhaltig: Papiere, die FSC-zertifiziert sind, stammen aus ökologisch bewirtschafteten Wäldern. Mehr zum FSC Label erfahren Sie hier.

Flohmarkt

Flohmarkt © Pauliina Heinänen / WWF
Flohmarkt © Pauliina Heinänen / WWF

Ausmisten kann richtig Spaß machen, wenn die ganze Familie mit anpackt. Sie werden überrascht sein, wie viele verloren geglaubte Gegenstände gefunden und alte Spielzeuge wieder interessant werden. Die Sachen, die Sie nicht mehr brauchen, können von anderen wiederverwendet werden und müssen somit nicht neu gekauft werden. Packen Sie die Dinge in einen Karton, um sie online oder auf dem nächsten Flohmarkt zu verkaufen oder zu verschenken.

Ein gemeinsames Ziel fördert die Gemeinschaft. Wofür wollen Sie den Erlös Ihrer Verkäufe einsetzen? Einen Familienausflug? Für den nächsten Urlaub? Zeichnen Sie auf einer Tabelle Etappenziele ein und wecken Sie den Ehrgeiz aller Familienmitglieder, beim Ausmisten und Verkaufen mitzumachen.

Elterntaxi

Kinder fahren Fahrrad © GettyImages
Kinder fahren Fahrrad © GettyImages

Kinder müssen nicht mit dem Auto zur Kita oder Schule gebracht werden. Gemeinsam laufen fördert die Selbstständigkeit des Nachwuchses. Und ältere Kinder können dort, wo es sicher ist, auch mit dem Fahrrad zur Schule fahren. Sonst und bei längeren Strecken sind Busse und Bahnen die gute Alternative. Gibt es andere Schulkinder in der Nähe? Gemeinsam macht der Schulweg Spaß!

Seien Sie Vorbild für Ihre Kinder. Nutzen Sie bevorzugt selbst die Bahn oder den Bus für den Weg zur Arbeit. Und wo es möglich ist, machen Sie Ausflüge und Einkäufe mit dem Rad. So wird nachhaltige Mobilität schnell zur Gewohnheit für alle.

WWF-Klimarechner

Mit dem WWF-Klimarechner können Sie Ihre persönliche CO2-Billanz in den Bereichen Ernährung, Mobilität, Wohnen & Energie und Konsum erstellen. Ermitteln Sie Ihren CO2-Fußabdruck.

Weitersagen

Bleiben Sie auf dem Laufenden in Sachen Umweltschutz und sprechen auch im Freundes- und Familienkreis über Nachhaltigkeitsthemen. Nur wer informiert ist, weiß wie wichtig es ist, unsere Erde zu schützen. Folgen Sie uns gerne auch auf den sozialen Netzwerken. Wo Sie den WWF überall finden können, erfahren Sie hier.

Unterstützen

Unterstützen Sie unsere Kampagnen. Mit nur wenigen Klicks können Sie zum Beispiel Online-Petitionen unterzeichnen und so aktiv dazu beitragen, unsere Welt gerechter zu machen. Erfahren Sie mehr!

Gutes tun und Geld sparen – zu schön, um wahr zu sein?

Jeder Mensch in Deutschland produziert zwölfmal mehr Kohlendioxid, als es langfristig klimaverträglich wäre. Außerdem gibt es weitere Treibhausgase wie Methan, Distickstoffoxid sowie Kältemittel und Industriegase, die einen erheblichen Teil zur globalen Erderwärmung beitragen.

Ohne großen Aufwand können Sie zu Hause jeden Tag das Klima schützen. Das tut auch Ihrer Haushaltskasse gut. Denn mit ein paar simplen Schritten können Sie im Alltag ordentlich Geld und Energie sparen.

Als Familie das Klima schützen – 14 Tipps

  1. Technik: Schalten Sie Laptop, Monitor, Fernseher & Co. ab, statt nur in den Stand-by-Modus zu wechseln.
  2. Kochen: Jeder Topf braucht seinen Deckel. Wenn Sie bei jedem Kochvorgang den Deckel auf dem Kochtopf legen, können Sie viel Energie sparen.
  3. Wasser kochen: Erhitzen Sie das Wasser vor dem Kochen auf dem Herd bereits im elektrischen Wasserkocher.
  4. Kühlen: Stellen Sie Ihren Kühlschrank nicht kälter als notwendig. Lebensmittel kühlen am besten bei 6 bis 7 Grad.
  5. Waschen: Waschen Sie Ihre Wäsche im Ökoprogramm bei 40 statt bei 60 Grad.
  6. Spülen: Achten Sie darauf, dass Ihre Spülmaschine immer voll beladen ist und im Sparprogramm läuft.
  7. Lüften: Statt die Fenster stundenlang zu kippen, besser alle zwei bis drei Stunden stoßlüften und die gesamte Raumluft austauschen. Das spart Energie.
  8. Heizen: Wenn Sie die Temperatur Ihrer Wohnräume um nur ein Grad senkt, sparen Sie fünf bis zehn Prozent Heizenergie.
  9. Kaufen: Beim nächsten Kauf eines Kühlschranks wählen Sie die höchstmögliche Energieeffizienzklasse A+++.
  10. Autofahren: Fahren Sie möglichst nicht allein in einem Auto, fahren spritsparend und vorausschauend und vermeiden Kurzstrecken unter drei Kilometer.
  11. Essen: Je weniger tierische Produkte wie Fleisch, Fisch, Milch oder Joghurt auf dem Esstisch stehen, desto besser fürs Klima.
  12. Reisen: Das Fliegen in den Urlaub ist die klimaschädlichste Art des Reisens. Deshalb gilt es, so oft wie möglich darauf zu verzichten und besser mit der Bahn zu fahren. Auch Fahrrad- oder Wanderurlaube in der Nähe des eigenen Wohnortes können eine Alternative sein.
  13. Wohnen: Sie können dabei helfen, Treibhausgase einzusparen, indem Sie Ihre eigenen vier Wände energetisch modernisiert und erneuerbare Energien einsetzen – oder Ihren Vermieter oder Ihre Vermieterin dazu motiviert. Diese Investitionen rentieren sich langfristig ökologisch und finanziell.
  14. Einmischen & Mitmischen: Weil Klimaschutz uns alle angeht, nutzen Sie Ihre Stimme auf allen Ebenen: In Ihrem Bekanntenkreis, durch politische Teilhabe oder bei der Wahl Ihres Bankkontos.

 

„Umweltschutz ist bei uns immer wieder Thema zuhause. Seit unsere „Große“ Vegetarierin ist, essen wir alle weniger Fleisch und kaufen bewusst Biofleisch. Beim WWF erhalten wir immer wieder tolle Anregungen für einen nachhaltigen Lebensstil. Dieser kann schon mit den Kleinsten bewusst gelebt und mit den Jugendlichen dann vertieft diskutiert werden, wobei man sich selbst dabei auch immer wieder reflektiert.“

Anke, Leon und Thomas

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