Ob Giraffe oder Elefant, Löwe oder Antilope: Sie alle und viele andere Tierarten sind in Savannen zu Hause. Das sind tropische Graslandschaften, die sich nördlich und südlich des Äquators an die Regenwälder anschließen und dann in Wüsten übergehen.

Wo gibt es Savannen?

Löwin in einer Savanne in Tansania
Löwin in einer Savanne in Tansania © James Morgan / WWF-US

Wenn du auf eine Weltkarte schaust, wirst du sehen: Superfeuchter Regenwald und staubtrockene Wüste gibt es fast nirgendwo direkt nebeneinander. Da ist meist noch etwas dazwischen – eine Übergangszone, die man Savanne nennt. Sie besteht aus ganz viel Grasland mit vereinzelten Bäumen. Typisch für Savannen ist der Wechsel von Regen- und Trockenzeiten.

Rund ein Siebtel der Kontinente bestehen aus Savannen. Sie kommen in Afrika, Süd- und Mittelamerika, Nord-Australien, Indien und Südost-Asien vor, also immer in den Tropen.

Savannen sind zum Beispiel die Serengeti in Tansania und Etosha in Namibia. Beide Gebiete in Afrika sind berühmt für ihre große Zahl an Wildtieren. Auf dieser Seite zeigen wir dir beispielhaft Savannenbilder aus Afrika.

Größe zählt

Elefant und Zebras an einem Wasserloch
Elefant und Zebras an einem Wasserloch © GettyImages

In Savannen gibt es zwar weniger Tierarten als in Regenwäldern, dafür werden manche Tierarten deutlich größer als im Dschungel. Beispielsweise lebt das größte Landtier der Welt hier, der Afrikanische Savannenelefant. Außerdem die afrikanischen Nashörner oder die Giraffen: Ihre eng verwandte „Schwester“ im Regenwald, das Okapi, ist deutlich kleiner und hat auch einen klar kürzeren Hals.

Die ostafrikanische Savanne gilt außerdem als „Wiege der Menschheit“. Dort sollen vor etwa drei Millionen Jahren unsere Vorfahren den aufrechten Gang gelernt haben. Vermutlich, weil sie durch das Aufrichten besser sahen, ob Raubtiere im Anmarsch sind. Unsere nächsten Verwandten, die Schimpansen, leben heute im Regenwald und in der Savanne.

Trockenzeiten

Die meisten Flüsse in Savannen führen nur kurzzeitig Wasser und liegen die meiste Zeit im Jahr trocken. Diese Flüsse nennt man „Wadis“.

Um in den Trockenzeiten Wasser zu finden, legen die Tiere oft weite Strecken bis zu den letzten übrig gebliebenen Tümpeln zurück.

Was heißt Savanne?

Leopard auf einem Baum in Kenia
Leopard auf einem Baum in Kenia © Fritz Pölking / WWF

Das Wort „Savanne“ kommt aus der spanischen Sprache und bedeutet so viel wie „weite Ebene“. Das trifft es genau: Denn anders als in dichten Tropenwäldern kann man in den flachen Savannen gaaaaanz weit gucken. Natürlich nur, wenn man groß genug ist, um über das Gras hinwegzusehen (gilt also nicht für Erdmännchen!) oder auf einen Baum klettert (wie der Leopard).

In der Savanne wachsen jedoch meist nur wenige Bäume, dafür hauptsächlich Gräser und Büsche. Und Sukkulenten: Das sind Pflanzen, die in ihren dicken, oft dornigen Blättern Wasser speichern können. Kleine Exemplare wie die Aloe-Pflanze etwa wachsen vielleicht auch auf eurer Fensterbank zu Hause.

In Savannen gibt es eine Regen- und eine Trockenzeit. Je mehr es regnet im Jahr, desto mehr Bäume wachsen in der Savanne. Je länger die Trockenzeiten dauern, desto spärlicher wird der Pflanzenwuchs. Je nach Regenmenge unterscheidet man drei Savannentypen.

Wer frisst was?

Giraffen in Afrika
Giraffen in Afrika © Nina Dohm / WWF

In der Savanne können wie im Regenwald viele Arten nebeneinander leben, weil sie sich nicht gegenseitig die Nahrung wegfressen. Bei den Pflanzenfressern sieht das so aus: Von höheren Baumkronen ernähren sich Giraffen und Elefanten. Blätter von Sträuchern bis etwa zwei Meter Höhe verspeisen vor allem Gazellen und Antilopen.

Gräser und Kräuter am Boden werden von kleineren Säugetieren sowie Gazellen, Dikdiks und Zebras verputzt. Dikdiks futtern mehr im dichten Gebüsch, Zebras eher auf freien Flächen. An unterirdischen Wurzeln knabbern Termiten und Nacktmulle.

Auch die Fleischfresser gehen sich von Natur eher aus dem Weg. Einzelne Löwen oder Rudel von Tüpfelhyänen reißen größere Tiere wie Büffel oder Zebras meist nachts oder morgens. Geparde sind dagegen eher tagaktiv und jagen kleinere Tiere wie Gazellen.

Leoparden hingegen ist es egal, wann sie jagen: Hauptsache, sie können von einem Baum aus in aller Ruhe ein Opfer erspähen – ein Warzenschwein vielleicht oder einen Pavian.

Aasfresser wiederum wie die Streifenhyäne oder der Ohrengeier sind die Müllschlucker der Savanne, denn sie fressen die Reste der übrig gebliebenen Beute anderer Fleischfresser. Hyänen können ganze Knochen zerbeißen und verschlingen!

Das Wahrzeichen der Savanne

Termitenhügel in Namibia
Termitenhügel in Namibia © GettyImages

Termiten bauen bis zu zwei Meter hohe spitze Türme aus Erde, die sie durch ihre klebrige Spucke zusammenpappen. Termiten sind Insekten, die Staaten bilden wie die Ameisen, sind aber nicht mit ihnen verwandt.

Termiten sind wichtig für die Savanne, weil sie abgestorbene Pflanzen fressen und in Humus umwandeln und zugleich durch ihre unterirdischen Gänge den Boden belüften. So können Pflanzen wachsen, von denen sich wieder Pflanzenfresser bis hin zu Elefanten ernähren.

Alles hängt zusammen

In der Savanne hängt wie auch sonst in der Natur alles eng miteinander zusammen: Wenn Elefanten zum Beispiel auf ihren Knabbertouren viele Bäume zerstören, wachsen dort mehr Gräser, was wiederum für Gras fressende Büffel, Zebras und Gazellen gut ist. Vermehren die sich dann stark, können wieder mehr junge Bäume wachsen. Zur Freude der Elefanten, die dann wieder mehr zum Fressen finden.

Deshalb ist es so wichtig, das Gleichgewicht der Natur zu erhalten.

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