Die Inuit

Inuit in der Arktis © Staffan Widstrand / WWF
Inuit in der Arktis © Staffan Widstrand / WWF

Das Zusammenleben von Eisbären und Menschen wird in Zeiten des Klimawandels nicht einfacher. Das zurückgehende Packeis sorgt dafür, dass die Bären längere Zeit an Land und damit in der Nähe von Siedlungen der Inuit verbringen. Da den Tieren oft der Magen knurrt, weil ihr Futter (Robben auf dem Eis) unerreichbar ist, streifen sie auf der Suche nach Nahrung auch durch die Dörfer der arktischen Ureinwohner. Konflikte, die manchmal sogar tödlich enden können, sind vorprogrammiert. 

In einer Reihe von Gemeinden haben sich mit Hilfe des WWF so genannte Polar Bear Patrols gebildet. Diese Patrouillen funktionieren im Prinzip ähnlich wie bei uns freiwillige Feuerwehren. Ihre Aufgabe ist es, Mensch-Tier-Konflikte zu vermeiden, zur Sicherheit der Bewohner beizutragen und gelegentlich hungrige Bären z.B. mit Gummigeschossen und Knallkörpern zu vertreiben. Damit das funktioniert, ist z.B. ein regelmäßiger Wachdienst, eine vernünftige Ausrüstung und eine entsprechende Ausbildung nötig. Der WWF hilft bei der Ausstattung und Schulung der Patrouillen, hat Schneemobile organisiert und zahlt Zuschüsse für die Wachdienste. Ganz wichtig ist zudem die Vernetzung der unterschiedlichen Patrouillen: Sprachbarrieren gibt es hierbei kaum, das Volk der Yupik lebt z.B. sowohl im US amerikanischen als auch im russischen Teil der Arktis. Grenzüberschreitende Verständigung stellt hier kein Hindernis dar. In Zukunft will man weitere Eisbär-Brigaden aufbauen und sich auch mit weiteren Initiativen in Grönland, Kanada und Nordalaska vernetzen.

26.06.2023 Update: WWF Russland verlässt internationales WWF-Netzwerk

Die russische Generalstaatsanwaltschaft hat am 21. Juni 2023 die Aktivitäten des World Wide Fund for Nature (WWF) in Russland für „unerwünscht“ erklärt. Diese Entscheidung folgt auf eine bereits im März bekannt gegebenen Verlautbarung, in welcher der WWF als «ausländischer Agent» eingestuft wurde.

Der WWF Deutschland und das gesamte, weltweite WWF-Netzwerk sind erschüttert darüber, dass unsere gemeinsame Naturschutzarbeit als „auf dem Territorium der Russischen Föderation unerwünscht“ eingestuft wird. Infolgedessen und mit sofortiger Wirkung hat der WWF Russland die schwierige Entscheidung getroffen, nicht länger Teil des WWF-Netzwerks zu sein.

Die Itelmenen und Ewenen

Im Fernen Osten Russlands unterstützt der WWF die traditionelle, naturschonende Lebensweise der Itelmenen und Ewenen und hilft ihnen beim Schutz ihrer Gebiete. Am Bikin-Fluss pachtete der WWF 2008 gemeinsam mit dem Volk der Udege rund 460.000 Hektar Wälder und rettete ihn so vor zerstörerischem Holzeinschlag. Diese Wälder werden vom Volk der Udege weiter traditionell genutzt. Sie nutzen die Wälder und den Fluss seit Jahrhunderten in einer umweltschonenden Weise durch Jagd, Fischfang und vor allem dem Sammeln der „Pinienkerne“ der Koreanischen Kiefer.

Die Region wurde jedoch zunehmend durch kommerziellen Holzeinschlag gefährdet. Gemeinsam mit den Udege hat der WWF vor zwei Jahren begonnen, umfangreiche Waldflächen zu pachten. Der WWF hat sich verpflichtet, die Pachtgebühren für die kommenden Jahrzehnte zu finanzieren. Insgesamt konnten bis heute 480.000 Hektar vor zerstörerischem Holzeinschlag gerettet werden. Diese Wälder werden von den Udege traditionell weiter genutzt. Der WWF fördert darüber hinaus die Vermarktung der Samen der Koreanischen Kiefer.