Ein Überschuss an Nährstoffen wie Phosphor und Stickstoff führt zu schweren Störungen des Ökosystems. Folgen sind ausgedehnte Algenblüten, Sauerstoffmangel in tiefen Gewässern und einer Zunahme von Bodenbereichen mit wenig oder gar keinem Sauerstoff – sogenannte "Todeszonen". Die gute Nachricht ist, dass viele der schlimmsten Verschmutzungsquellen bereits identifiziert wurden und Fortschritte erzielt werden konnten, unter anderem durch die Verbesserung der Abwasserbehandlungsanlagen und die Reduzierung des industriellen Eintrags. Dennoch ist die Landwirtschaft mit fast der Hälfte des gesamten Stickstoff- und Phosphoreintrags nach wie vor einer der Hauptverursacher für die Nährstoffüberlastung der Ostsee.
Um zu zeigen, dass eine Reduktion der Einträge aus der Landwirtschaft möglich ist, schreibt der WWF seit 2009 in allen Anrainerstaaten der Ostsee den Wettbewerb „Ostseelandwirt des Jahres“ aus. Es werden Landwirte ausgezeichnet, die bereits Maßnahmen umsetzen, durch die die Einträge von Nährstoffen in die Ostsee reduziert werden. Landwirte sollen Wertschätzung und Motivation für umweltfreundliches Wirtschaften erfahren, ganz gleich, ob sie biologisch zertifiziert oder konventionell arbeiten. „Darüber hinaus wollen wir alle Landwirte motivieren, dem guten Beispiel des „Ostseelandwirts“ zu folgen und ebenfalls umwelt- und „ostseefreundliche“ Maßnahmen durchzuführen. Seit Jahren zeigen unsere „Ostseelandwirte“, dass ein umweltfreundliches Wirtschaften möglich ist.“, sagt Michael Berger, Referent für Landwirtschaft beim WWF Deutschland.