Dieser UN-Gipfel im mexikanischen Cancun steht ganz im Zeichen der Integration von biologischer Vielfalt in die wichtigsten Landnutzungssektoren: Land- und Forstwirtschaft, Fischerei und Tourismus. Die Runde aus Umwelt- und Agrarministern tagt schon vor den eigentlichen Verhandlungen vom 2. bis 3. Dezember und will die CANCUN-DECLARATION ON MAINSTREAMING THE CONSERVATION AND SUSTAINABLE USE OF BIODIVERSITY FOR WELL-BEING verabschieden. Dem WWF geht die Absichtserklärung jedoch nicht weit genug - eine Verschärfung ist notwendig. Insbesondere muss die Dringlichkeit herausgestellt werden, denn in den verbleibenden vier Jahren bis zum Ende des Jahrzehnts müssen die Vertragsstaaten schneller handeln, um den weiteren Verlust an biologischer Vielfalt und Ökosystemleistungen zu mildern – verhindern wird man das weitere Aussterben von Arten bis dahin kaum können.
Es gilt Zeit zu gewinnen, denn der Klimawandel schreitet weiter fort, die Menschheit und der Ressourcenverbrauch wachsen noch. Den anhaltend negativen Trend zeigt insbesondere der Living Planet Index im kürzlich veröffentlichten Living Planet Report 2016 des WWF – der Ausverkauf der Natur geht weiter, wenn nicht schnell und konsequent von den Staaten gegengesteuert wird. Nicht nur für Entwicklungsländer wird es risikoreich, eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen, wenn die ökologische Basis allen Wirtschaftens weiter schwindet.