Der Jahreswechsel steht symbolisch für Neuanfang und Veränderung. Für viele Menschen ist er ein Anlass, sich selbst und das vergangene Jahr zu reflektieren. Damit geht meist die Frage einher: „Welche Vorsätze nehme ich mir für das kommende Jahr?”. Neben Sport, Karriere und mehr Zeit für Familie und Freund:innen, steht immer öfter auch der Umweltschutz auf der Agenda. Doch was kann man eigentlich alles tun, um der Umwelt zu helfen? Welche Vorsätze sind auch langfristig umsetzbar und lassen sich gut in den Alltag integrieren? Wir präsentieren Ihnen gute Vorsätze für das Jahr 2026.

Kleine Schritte statt großer Versprechen

Jedes Jahr stehen viele vor derselben Herausforderung: Welche Vorsätze lassen sich auch tatsächlich umsetzen? Die Liste der Vorhaben ist oft lang und genau das kann schnell überfordernd sein. Oft werden die neuen Vorsätze bereits Anfang des Jahres wieder aufgegeben. Wichtig ist also, sich realistische Ziele zu setzen, nicht zu viele Vorsätze gleichzeitig zu verfolgen und vor allem nicht den Anspruch zu haben, alles auf einmal verändern zu wollen.

Vor allem im Bereich Nachhaltigkeit gilt: Schon kleine Veränderungen können langfristig eine große Wirkung erzielen. Hier sind einige Ideen, die sich ohne großen Aufwand in den Alltag integrieren lassen.

Bewusster essen

Vegetarische Ernährung ist abwechslungsreich © letterberry / iStock / GettyImages
Vegetarische Ernährung ist abwechslungsreich © letterberry / iStock / GettyImages

Ein besonders beliebter Vorsatz ist und bleibt die gesunde Ernährung. Weniger Süßigkeiten, dafür mehr frisch gekochte und ausgewogene Mahlzeiten. Denken Sie im Zuge dessen doch gleich mit an die Umwelt! Versuchen Sie es mal mit vegetarischer oder veganer Ernährung und machen Sie mit beim Veganuary. In unseren Ratgebern finden Sie zahlreiche Tipps, wie man auch ohne tierische Produkte zauberhafte Gerichte zubereiten kann.

Achten Sie außerdem darauf, regional und saisonal zu essen. Obst und Gemüse, das um die halbe Welt transportiert werden muss, verursacht nicht nur viele Tonnen Treibhausgase, sondern wird oft auch mit Pestiziden und chemischen Düngemitteln behandelt. Produkte aus der eigenen Region sind dagegen oft frischer und geschmacklich überzeugender. Sehen Sie es als persönliche Herausforderung für das kommende Jahr, regelmäßig neue saisonale Gerichte auszuprobieren und dabei kreativ zu werden. Schauen Sie auch bei unseren WWF-Rezepten vorbei, und lassen Sie sich inspirieren.

Wer dennoch nicht vollständig auf Fleisch oder Fisch verzichten möchte, kann auch hier bewusster damit umgehen. Weniger, dafür hochwertiger konsumieren – achten Sie bei Fleisch auf Bio-Qualität und artgerechte Haltung. Beim Fischkauf helfen anerkannte Siegel und Einkaufsratgeber dabei, überfischte Bestände zu meiden und nachhaltige Alternativen zu wählen.

Mehr Achtsamkeit beim Konsum

Kleidung in einem Second-Hand-Kaufhaus © Ella Kiviniemi / WWF
Kleidung in einem Second-Hand-Kaufhaus © Ella Kiviniemi / WWF

Gleich nach der Ernährung folgt für viele der Vorsatz, gemäßigter zu konsumieren. Das schont nicht nur Ihren eigenen Geldbeutel, sondern auch die Umwelt! Schon beim Wocheneinkauf lässt sich viel bewirken: Vermeiden Sie spontane Käufe, und überlegen Sie vorab, welche Produkte Sie wirklich benötigen, so landen weniger Lebensmittel im Müll.

Das gleiche gilt auch für Kleidung und andere Gebrauchsgegenstände. Verzichten Sie auf Fast Fashion und Impuls-Käufe. Wussten Sie, dass die weltweit vorhandene Kleidung ausreichen würde, um die nächsten sechs Generationen auszustatten? Dennoch wird massenweise neue Kleidung produziert, oft unter schlechten Arbeitsbedingungen und mit erheblichen Umweltbelastungen durch Wasserverbrauch, Chemikalien und CO2-Emissionen. Sollten Sie also mal etwas Neues benötigen oder wollen sich eine kleine Freude machen, dann greifen Sie lieber zu nachhaltigen Marken oder Second-Hand-Mode. Online gibt es zahlreiche Second-Hand-Shops, die mittlerweile sogar schon beliebter sind und als trendbewusster gelten als Fast-Fashion-Ketten.

Ein weiteres wichtiges Prinzip lautet: Reparieren statt wegschmeißen. Kleidung, Elektrogeräte und Möbel lassen sich mit etwas Geschick oder professioneller Hilfe reparieren und weiter nutzen. Das spart Ressourcen und schont langfristig auch den eigenen Geldbeutel.

Wussten Sie schon?

Indem Sie bewusster konsumieren, tragen Sie außerdem dazu bei, Müll und insbesondere Plastik zu reduzieren. Weniger Verpackungen und der Verzicht auf Einwegartikel helfen, Abfallmengen zu senken und natürliche Ressourcen zu schonen.

Jeder nicht getätigte Kauf ist damit ein kleiner, aber wirkungsvoller Beitrag zum Umweltschutz.

Energie sparen: Gut fürs Klima und den Geldbeutel

Heizungsthermostat © Volodymyr Kalyniuk / GettyImages
Heizungsthermostat © Volodymyr Kalyniuk / GettyImages

Wie Sie sehen, gehen viele nachhaltige Vorsätze ganz nebenbei auch mit finanziellen Vorteilen einher. Ein besonders wirkungsvoller Vorsatz, der Kosten- und Umweltschutz vereint, ist es, Energie zu sparen und Ressourcen zu schonen. Nehmen Sie sich für das nächste Jahr vor, bewusster auf ihren Energieverbrauch zu achten.

Vor allem im Winter neigen viele dazu, die Heizung voll aufzudrehen, aber das ist meistens gar nicht nötig. Dabei kann schon eine kleine Veränderung einen großen Unterschied machen: Wird die Raumtemperatur nur um ein Grad gesenkt, ergibt das bereits eine Ersparnis von 5 bis 10 Prozent! In unserem Ratgeber finden Sie weitere Tipps rund ums effiziente Heizen.

Auch beim Stromverbrauch lassen sich mit wenig Aufwand Einsparungen erzielen. Nur ein paar Kleinigkeiten, wie zum Beispiel beim Kochen den Deckel auf dem Topf zu lassen, reduzieren den Energiebedarf deutlich.

Ressourcen schonen bei der Mobilität

Auch beim täglichen Weg zur Arbeit, beim Einkaufen oder in der Freizeit lässt sich Energie sparen und das Klima schonen. Wer auf öffentliche Verkehrsmittel wie Bus, Bahn oder Straßenbahn setzt, reduziert CO2-Emissionen deutlich. Kurze Strecken lassen sich umweltfreundlich mit dem Fahrrad oder E-Bike zurücklegen – gut für die Umwelt und die eigene Fitness. Fahrgemeinschaften sparen zusätzlich Sprit und entlasten die Straßen.

Bei längeren Reisen lohnt es sich, Alternativen zum Flugzeug zu prüfen oder Flugreisen durch Kompensationsmaßnahmen auszugleichen. Schon kleine Änderungen in der Mobilität wirken sich positiv auf Umwelt und Energieverbrauch aus.

Freizeit bewusst gestalten

Fahrradtour in den Bergen © GettyImages
Fahrradtour in den Bergen © GettyImages

Gut fürs neue Jahr eignen sich auch neue Hobbys oder Freizeitaktivitäten. Es gibt viele Aktivitäten, die nicht nur das eigene Wohlbefinden stärken, sondern auch der Umwelt zugutekommen.

Engagieren Sie sich zum Beispiel ehrenamtlich bei Baumpflanzaktionen, die von verschiedenen Initiativen organisiert werden. Oder werden Sie selbst zur:zum Gärtner:in und tun damit Ihnen selbst und der Tierwelt etwas Gutes, sowohl im eigenen Garten als auch auf dem Balkon. In unseren Tipps für den Garten haben wir zahlreiche Anregungen zusammengestellt – von allgemeinen Bepflanzungstipps über Insektenhilfen bis hin zu Kompostierung und dem Obst- und Gemüseanbau.

Es gibt etliche Familienaktivitäten, die Sie im Einklang mit der Natur erleben können. Beobachten Sie zum Beispiel Zugvögel, sammeln Sie Pilze und Kräuter, oder unternehmen Sie eine abwechslungsreiche Fahrradtor. Vor allem für Kinder sind Outdoor-Erlebnisse eine wertvolle Aktivität, um ein Bewusstsein für die Umwelt zu bekommen.

Darüber hinaus können Sie ihre Werte öffentlich vertreten, indem Sie an Demonstrationen teilnehmen. Dies ist eine gute Möglichkeit, um Ihren persönlichen Vorsätzen auf gesellschaftlicher Ebene Ausdruck zu verleihen.

Geteilte Vorsätze, größere Wirkung

Nachhaltige Vorsätze entfalten ihre größte Wirkung, wenn sie geteilt werden. Motivieren Sie auch Menschen in Ihrem Umfeld, sich mit Natur- und Umweltschutz auseinanderzusetzen und selbst aktiv zu werden. Denn je mehr Menschen Verantwortung übernehmen, desto größer ist der positive Einfluss auf unsere Umwelt.

Eine schöne Möglichkeit, Nachhaltigkeit weiterzugeben, ist es, Naturschutz zu verschenkenSo machen Sie nicht nur Ihren Liebsten eine Freude, sondern unterstützen gleichzeitig konkrete Natur- und Artenschutzprojekte weltweit.

Darüber hinaus können regelmäßige Spenden an den WWF einen langfristigen Beitrag leisten. Ob als einmalige Unterstützung, monatliche Spende oder Patenschaft – jede Form der Hilfe trägt dazu bei, wichtige Projekte zum Schutz von Klima, Lebensräumen und bedrohten Arten umzusetzen. Auch kleine Beträge machen einen großen Unterschied und helfen dabei, nachhaltige Veränderungen dauerhaft voranzubringen.

Gemeinsam Verantwortung übernehmen

Der Jahreswechsel ist ein besonderer Moment, um neue Vorsätze zu fassen und mit frischer Motivation ins kommende Jahr zu starten. Jeder nachhaltige Vorsatz, den Sie sich vornehmen, ist ein Zeichen von Verantwortung und Hoffnung für unsere Umwelt. Der WWF ist dankbar für alle Menschen, die sich bewusst für Natur- und Klimaschutz entscheiden und ihre Vorsätze Schritt für Schritt in den Alltag integrieren. Es geht nicht um Perfektion, sondern um den Willen, dranzubleiben.

Gemeinsam können aus guten Vorsätzen echte Veränderungen entstehen; und das neue Jahr kann zu einem positiven Neuanfang für Mensch und Natur werden!

Weitere Tipps für einen nachhaltigen Jahreswechsel

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    Beenden Sie das Jahr mit einer guten Tat und feiern Sie ohne Raketen und Böller. Sammeln Sie gemeinsam Geld. Jeder Euro trägt dazu bei, die Natur zu schützen anstatt sie zu verschmutzen. Mehr zur Action-Panda-Aktion

  • Obst und Gemüse sind bunt, gesund und vielfältig © Alex Raths / iStock GettyImages Happy Veganuary! Vegan ins neue Jahr starten

    Haben Sie gute Vorsätze für 2024? Wir hätten da eine Idee, die Ihnen und dem Planeten gut tut. Wie wäre es, im Januar eine komplett (oder überwiegend) pflanzliche Ernährung auszuprobieren? Pflanzlich(er) ins neue Jahr

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