Dürren sind kein Szenario der fernen Zukunft. Sie gehören schon jetzt zu den spürbarsten und folgenreichsten Auswirkungen der Klimakrise für Mensch und Natur. Auch bei uns in Europa. Und die Art, wie wir gerade auch hier bei uns in Deutschland die Landschaften verändert haben und weiterhin verändern, verschärft die Auswirkungen von Dürren nur noch mehr.
Lesen Sie in unserem Dossier alles zum Thema Dürre und ihre Auswirkungen auf unsere Wälder, Flüsse und Seen, unsere Städte, Landwirtschaft und die Tierwelt.
Es ist heißer geworden auf unserem Planeten. Und trockener. Wo früher Flüsse verliefen, trifft man oft nur noch auf trocken gefallene Flussbetten. Böden sind von Trockenrissen zerfurcht. Felder verdorren, bevor sie geerntet werden können. Millionenstädte leiden unter Wasserknappheit. Waldbrände halten ganze Regionen in Schach, Tiere und Menschen flüchten vor den Feuern – viele schaffen es oft nicht. Dem von Trockenheit geschwächten Wald setzen Schädlinge zusätzlich zu.
Was ist Dürre?
Ein paar Tage ohne Regen sind noch keine Dürre, doch ab wann wird eigentlich aus normaler Trockenheit eine Dürre? Nach der Definition des Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) spricht man von einer Dürre immer dann, wenn der Boden zu einem bestimmten Zeitpunkt im Vergleich zu anderen Jahren besonders trocken war. Der Begriff Dürre bezeichnet also einen Vergleichswert. Das UFZ hat dafür Daten der Jahre 1952 bis 2015 ausgewertet, die die Bodenfeuchtigkeit in unterschiedlichen Tiefen abbilden. Jeder Monat jeden Jahres wird mit allen anderen Jahren aus dem Referenzzeitraum 1952 bis 2015 verglichen. Wenn der Boden zum Beispiel im Juni 2019 trockener war als in 80 Prozent der Junimonate in diesem Referenzzeitraum, dann spricht man von Dürre. Auch ein feuchter Boden kann von Dürre betroffen sein, wenn er im Vergleich zum Referenzzeitraum sehr viel trockener ist. Je seltener ein Dürreereignis im Referenzzeitraum vorkam, umso dunkler wird das Rot auf der Landkarte des Dürremonitors.
Wer den Dürremonitor genau liest, wird auch feststellen: Kaum eine Region in Deutschland war in den Sommern 2018, 2019 und 2020 nicht wenigstens von der geringsten Kategorie "ungewöhnliche Trockenheit" betroffen. Nicht nur die roten, auch die gelben und orangefarbenen Flecken breiten sich aus. Auf eine meteorologische Dürre, also das Ausbleiben von Regen über einen längeren Zeitraum, folgt die landwirtschaftliche Dürre - der Mangel von Wasser, der zu Bodentrockenheit führt und das Pflanzenwachstum beeinträchtigt. Sinkt schließlich der Grundwasserspiegel ab und sind die Wasserspeicher aufgebraucht, spricht man von hydrologischer Dürre.
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