Vom 10. bis 21. November 2025 fand in Belém, Brasilien, die 30. Klimakonferenz, kurz COP30, statt. Zwei Wochen, in denen die Vertreter:innen der Vertragsstaaten des globalen Klimarahmenabkommens zusammenkamen, um zu verhandeln, zu diskutieren und Beschlüsse zu fassen. Die Bilanz: Ernüchternd.

Konferenz unter schwierigen Bedingungen

Während die planetaren Grenzen immer näher rücken und die Folgen der Klimakrise weltweit immer deutlicher zu spüren sind, geraten internationale Abkommen, Ziele und Maßnahmen zum Klimaschutz vielerorts unter Druck.

Auch in Europa und Deutschland werden Stimmen laut, die den Klimaschutz kleinreden oder bereits erreichte Fortschritte zurückdrehen wollen. Das ist besorgniserregend: Es geht um den Schutz unserer Lebensgrundlagen.

Ernüchternde Bilanz

Das Tagungsgelände der COP30 in Brasilien.
Das Tagungsgelände der COP30 in Brasilien © picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Fast schon eine Tradition ist es, dass die Weltklimakonferenz in die Verlängerung geht. Und auch, dass die Ergebnisse dennoch enttäuschen. Am 22. November 2025 endete die COP30 im brasilianischen Belèm nach beinahe zweiwöchigen Verhandlungen. Ihrem Ziel, die Erderwärmung gemäß dem Pariser Klimaabkommen auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen, ist die Weltgemeinschaft dabei kaum nähergekommen.

Bereits im Vorfeld wurde intensiv über einen Fahrplan für einen gerechten Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas beraten. Brasiliens Präsident Lula brachte kurz vor Beginn der Konferenz den Vorschlag ein, einen solchen Plan im Beschlussdokument zu verankern.

Eine Einigung konnte jedoch nicht erzielt werden, da unter anderem Ölstaaten wie Saudi-Arabien und Russland dagegen stimmten. Dennoch unterstützten 80 Länder, darunter auch Deutschland, Lulas Initiative, ein Zeichen für eine wachsende Allianz, die den Wandel vorantreiben möchte.

„Die Ergebnisse dieser COP entsprechen nicht dem, was nötig ist, und nicht dem, was viele Staaten hier gefordert haben. Sie lässt die verletzlichsten Menschen auf diesem Planeten im Regen stehen und liefert weder bei deren finanzieller Unterstützung noch in der Eindämmung der Klimakrise, indem die die nötigen Emissionsminderungen beschleunigt werden“.

Viviane Raddatz, Klimachefin WWF Deutschland.

Mehr Klimafinanzierung

COP30 in Brasilien: Indigene Interessen sollten mit im Fokus stehen.
COP30 in Brasilien: Indigene Interessen sollten mit im Fokus stehen © picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Eraldo Peres

Die Hoffnungen für die weiteren Schritte hin zu einer Abkehr von fossiler Energie und einem Entwaldungsstopp basieren nun auf Freiwilligkeit, nicht auf verbindlichen Beschlüssen. Die brasilianische Konferenz-Leitung bot alternativ einen selbst initiierter Fahrplan zur Abkehr aus fossilen Energien an.

Im Beschlusstext wird ein „Globale Umsetzungsbeschleuniger“ genannt. Gemeint ist damit eine freiwillige Initiative, eine Plattform für Länder, die beim Klimaschutz das Tempo erhöhen möchten. Über deren Arbeit soll den Teilnehmern der Weltklimakonferenzen regelmäßig berichtet werden.

Im Bereich der Klimafinanzierung wurde eine deutliche Erhöhung der Zahlungen von wohlhabenden Staaten vereinbart. Im Beschluss fordert man, die Klimahilfen für ärmere Länder zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels von 2019 bis 2035 auf jährlich 120 Milliarden Dollar zu verdreifachen. Allerdings zeigt die Erfahrung, dass solche Zusagen in der Vergangenheit nicht immer eingehalten wurden.

Einige Schwellen- und Entwicklungsländer beklagten finanzielle Nachteile, die durch klimapolitisch motivierte Handelsmaßnahmen der EU, wie beispielsweise eine CO2-Abgabe auf klimaschädlich hergestellte Produkte, entstehen. Um diese Prozesse künftig zu verbessern, soll ein dreijähriger Dialog unter Beteiligung von Organisationen wie der Welthandelsorganisation WTO stattfinden.

Kein Entwaldungstopp

Blick von einer Drohne auf abgebrannte Flächen im Cerrado © Andre Dib / WWF-Brazil
Blick von einer Drohne auf abgebrannte Flächen im Cerrado © Andre Dib / WWF-Brazil

Neben der Klimakrise sollte bei der COP30 der Schutz der Wälder im Fokus stehen. Im Verlauf der Konferenz rückte dieses Thema jedoch zunehmend in den Hintergrund. Ein ebenfalls von Lula angeregter Aktionsplan gegen die globale Entwaldung kam auf der Konferenz nicht zustande. Verwiesen wird im Dokument lediglich auf einen früheren Beschluss, der einen Entwaldungsstopp bis 2030 anstrebt.

Ein wichtiges Instrument dies zu erreichen, könnte der von Brasilien initiierte Fonds Tropical Forest Forever Facility (TFFF) zum Schutz der Regenwälder sein. Dieser soll durch Investitionen den Erhalt von mehr als eine Milliarde Hektar Wald in über 70 Ländern sorgen.

Die nächste Weltklimakonferenz COP31 ist für den 9. bis 20. November 2026 im türkischen Antalya angesetzt. Dort wird die Türkei den COP-Präsidenten stellen, Australien übernimmt den Vize-COP-Vorsitz und den Vorsitz der Verhandlungen.

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