Bald leben 7,8 Milliarden Menschen auf der Erde. 1950 waren wir noch 2,5 Milliarden, im Jahr 2050 werden wir laut Prognosen der Vereinten Nationen (UN) 9,7 Milliarden und im Jahr 2100 bereits 10,9 Milliarden Menschen sein.

Die Weltbevölkerung wächst, aber die Ressourcen unseres Planeten Erde sind endlich. Je mehr Menschen die Erde bevölkern, umso mehr Menschen müssen sich diese Ressourcen teilen. Nun sind die uns zur Verfügung stehenden Ressourcen leider nicht gleichmäßig auf dem Globus verteilt, und der Ort des Verbrauchs ist meist ein anderer als der der Ressourcengewinnung. Konsumstarke Bevölkerungsteile nutzen ein Vielfaches der Ressourcen, die ihnen eigentlich zur Verfügung stehen. So verbraucht die Menschheit weltweit Ressourcen, die der Biokapazität von 1,7 Erden entsprechen. Die Folgen dieser Übernutzung spüren wir in Form von zerstörten Ökosystemen und Biodiversitätsverlust überall auf der Welt.

Ökologischer Fußabdruck und Welterschöpfungstag

Footprint Bestandteile © 2018 Global Footprint Network
Footprint Bestandteile © 2018 Global Footprint Network

Der ökologische Fußabdruck veranschaulicht den gesamten Ressourcenverbraucht der Menschheit, eines Landes, einer Gemeinschaft oder eines Individuums.

Vor der Bevölkerungsexplosion Ende des 20. Jahrhunderts lag der menschliche Verbrauch an natürlichen Ressourcen deutlich unterhalb der Grenze dessen, was die Erde reproduzieren kann. Das hat sich inzwischen geändert.

Die großen Unterschiede des Fußabdrucks zwischen Ländern oder auch Bevölkerungsschichten erklären sich durch die verschiedenen Lebensstile und Konsummuster. Wichtige Einflussfaktoren sind die Mengen konsumierter Lebensmittel, die Nutzung von Waren und Dienstleistungen sowie die CO2-Emissionen, die bei der Bereitstellung der Waren und Dienstleistungen entstehen.

Am Welterschöpfungstag (Earth Overshoot Day) haben wir Menschen alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht, die die Erde innerhalb eines Jahres regenerieren und nachhaltig zur Verfügung stellen kann. Mit dem stetigen Anstieg des Verbrauchs weltweiter Ressourcen fällt dieser Tag jedes Jahr auf ein früheres Datum und war 2019 schon am 29. Juli erreicht

Wie stellen wir uns die Ernährung einer immer größer werdenden Weltbevölkerung vor?

Diese Frage führt uns zum Konzept des nachhaltigen Konsums. Unser Konsumverhalten ruft häufig eine Überbeanspruchung vorhandener Ressourcen hervor. Aber was wir im Übermaß „wegnehmen“, steht Menschen in anderen Teilen der Welt nicht mehr zur Verfügung. Insofern ist es an uns, unser eigenes Konsumverhalten zu überdenken. 

Konsum ist dabei natürlich nicht nur auf Nahrungsmittel beschränkt. In den weiterführenden Links unten finden sich darum auch solche zu weiteren Konsumbereichen (z. B. Energie und Klimaschutz, Wasser- und Holzressourcen und mehr).

Tipp: Hier können Sie Ihren ökologischen Fußabdruck berechnen und schauen, wie Sie ihn reduzieren können.

In dieser Rubrik soll es nun des Weiteren um den Nahrungsmittelkonsum gehen. Der Abschnitt zu Ernährung thematisiert zum Beispiel welche Auswirkungen unsere Ernährungsgewohnheiten auf Klima, Umwelt und Biodiversität haben, aber auch, dass jeder Bissen in Richtung einer nachhaltigeren Ernährung zählt. Bei der Knappheit unserer Ressourcen können wir es uns schlichtweg nicht leisten, Lebensmittel zu verschwenden. Wie kann der Verlust von Lebensmitteln vermieden werden? Einen Überblick über die internationalen politischen Bemühungen des WWF in diesem Bereich und Projektbeispiele beinhaltet der letzte Teil dieser Rubrik zu nachhaltigen Ernährungssystemen.

Ernährungsgewohnheiten überdenken

Lebensmittel werden heute zumeist im Supermarkt gekauft © Brent Stirton / Getty Images / WWF-UK
Lebensmittel werden heute zumeist im Supermarkt gekauft © Brent Stirton / Getty Images / WWF-UK

Der erste Schritt hin zu einem nachhaltigen Konsum ist es, sich Gedanken über das eigene Konsumverhalten zu machen. Reden wir über unsere Ernährungsgewohnheiten. Informieren wir uns darüber, wo unsere Nahrungsmittel hergestellt wurden – und wie. Durch den Einkauf im Supermarkt haben die meisten von uns im Alltag die direkte Verbindung zur Produktion von Nahrungsmitteln verloren. Den Bezug zu unserem Essen wiederherzustellen – auch in den Großstädten – sollte uns ein Anliegen sein. Let’s talk about food!

So unterstützen Sie unsere Arbeit für eine nachhaltigere Ernährung

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