In den nächsten zwei Jahren wird der Verhandlungsprozess die Bruchlinien und Differenzen zwischen den Ländern, die klare globale Regeln für alle anstreben, und denjenigen, die weniger restriktive freiwillige Ansätze fordern – Ansätze, die bisher bei der Bewältigung der Krise versagt haben – bevorzugen. Der WWF und die Plastic Free Foundation fordern die Regierungen auf, sich gemeinsam für ein Plastikabkommen mit globalen Regeln und Verpflichtungen einzusetzen, da nur so eine echte Lösung erzielt werden kann, die auch zu einem Kreislaufsystem führt und nicht die Natur verschmutzt.
Das UN-Abkommen muss insbesondere konkrete Maßnahmen vorsehen, darunter:
- weltweite Verbote für Produkte und Materialien, die schädlich oder vermeidbar sind oder durch nachweislich umweltverträgliche Alternativen ersetzt werden können,
- verbindliche Anforderungen an Design, Kennzeichnung und Informationsaustausch, um eine Kreislaufwirtschaft zu fördern
- sowie eine flächendeckende Einführung oder Verbesserung der Sammlung und Abfallbewirtschaftung, um jegliche Freisetzung von Plastikabfällen in die Umwelt zu vermeiden.
Damit die Welt beim Stopp der Umweltverschmutzung durch den weltweiten Plastikmüll nennenswerte Fortschritte machen kann, müssen diese Maßnahmen darauf abzielen, die Plastikverschmutzung an der Quelle zu verringern, indem die Freisetzung der drei schädlichsten und problematischsten Plastikarten – Einwegplastik, Fischfanggeräte und Mikroplastik – unterbunden wird. Und dazu gehören auch Verbote, wo es keine umweltverträglichen Alternativen gibt.
„Wir können nicht zulassen, dass Blockierer unsere Zukunft bestimmen. Wir fordern die Regierungen auf, dafür zu sorgen, dass die Dringlichkeit der Lösung der Plastikkrise bei allen Entscheidungen im Vordergrund steht“, fordert Alois Vedder, Senior Policy Advisor beim WWF Deutschland. „Bis 2025 brauchen wir ein wirksames Abkommen, das der Plastikverschmutzung ein Ende setzt.“