Solange Feuer nur natürlichen Ursachen wie Blitzeinschlägen entsprang, konnten sich die Wälder noch nach jedem Brand erholen und wieder in ihren angestammten Regionen ausbreiten. Doch überall dort, wo Brände heute am falschen Ort, zur falschen Zeit, zu stark und zu häufig auftreten, stellen sie eine ernsthafte Bedrohung für das Ökosystem Wald dar.
Ein Waldbrand lässt sich in drei Phasen unterteilen: Meist entzünden sich zunächst das Gras und der trockene Unterwuchs. Es kommt zu einem Bodenfeuer, das noch leicht bekämpft werden kann. Wenn es sich zu einem Lauffeuer auswächst, kann es besonders bei Nadelhölzern auf die Baumwipfel überspringen. Das führt rasch zu einem Kronenfeuer und zu einem rasanten Ausbreiten der Flammen. Kronenfeuer lassen sich deutlich schwerer bekämpfen und wachsen sich leicht zur dritten Stufe, einem Totalbrand aus. Dieser kann so gut wie nicht mehr gelöscht werden.
Sämtliche Ökoregionen, die für die Erhaltung der globalen Artenvielfalt entscheidend sind, sind auf 84% ihrer Fläche durch Veränderungen in der Intensität und Häufigkeit von Feuern gefährdet. Nur auf den verbleibenden 16 % bewegen sich die auftretenden Feuer noch innerhalb der ökologisch akzeptablen Grenzen.