Essen ist lebenswichtig. Es liefert Energie für all das, was wir tun: spielen, lernen, schlafen, schwimmen oder einen Kopfstand machen. Dafür werden auf der ganzen Welt riesige Mengen Nahrungsmittel angebaut und verarbeitet. Kein Wunder, dass unsere Ernährung große Auswirkungen auf das Klima und die Umwelt hat. Doch wo kommt unser Essen eigentlich her?

Essen von Feld und Wiese

Viele Nahrungsmittel kommen direkt aus der Natur. Sie wachsen an Bäumen, Sträuchern, kleinen Pflanzen und im Boden oder sie kommen von Tieren, zum Beispiel Äpfel und anderes Obst, Gemüse, Kartoffeln, Fleisch und Fisch.

Vom Acker auf den Esstisch: Wie aus Weizenkörnern gutes Essen wird

  • Im Herbst werden Saatkörner ausgesät.
  • Nach wenigen Wochen sprießen kleine Pflanzen aus der Erde.
  • Im folgenden Sommer sind die Weizenkörner reif zur Ernte.
  • Der Weizen wird in einen Anhänger gefüllt und zur nächsten Mühle gefahren.
  • In der Mühle werden die Weizenkörner zu Mehl fein gemahlen.
  • Fabriken und Bäckereien verarbeiten das Mehl zu Brot und vielem mehr.
  • Weißt du, welche Lebensmittel noch aus Mehl gemacht werden?

Unser Essen braucht viel Platz

Traktor auf einem Getreidefeld
Traktor auf einem Getreidefeld © GettyImages

Über die Hälfte der Flächen in Deutschland wird landwirtschaftlich genutzt. In Deutschland werden immer größere Flächen beackert. Vor allem, um Weizen, Mais und Raps anzubauen.

Auf diesen Flächen fehlen Randstreifen für Wildkräuter wie Kamille oder Klatschmohn genauso wie Hecken und Bäume.

Tiere wie Vögel, Insekten und Bodenbewohner finden dort immer weniger Nahrung und Unterschlupf.

Der Einsatz von Pestiziden und Kunstdüngern macht es Arten zusätzlich noch schwerer, auf Äckern zu siedeln.

Bunte Vielfalt auf Feld und Wiese

Bunte Kartoffeln
Bunte Kartoffeln © GettyImages

Obst und Gemüse sind gesund. Sie enthalten Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe, die wichtig für unseren Körper sind. Auf unseren Tellern landen aber oft die gleichen Zutaten. Allen voran Kartoffeln und Möhren, Äpfel und Birnen. Dabei gibt es so viel verschiedenes Obst und Gemüse.

Hast du zum Beispiel schon einmal Topinambur oder Mangold probiert, Walderdbeeren genascht oder ein Stück Pastinake gegessen? Oder bunte Kartoffeln?

 

WWF Junior Panda

Schon gewusst?

Etwa 150 Kilogramm Obst und Gemüse verspeist jede und jeder in Deutschland durchschnittlich pro Jahr. Das ist etwa eine ganze Badewanne voll Obst und Gemüse.

Das ist gut für dich, das Klima und die Umwelt:

Bio-Anbau

Salat-Pflanzen in einem Beet
Salat-Pflanzen in einem Beet © GettyImages

Die ökologische Landwirtschaft wird im Einklang mit der Natur betrieben. Es werden zum Beispiel keine künstlichen Düngemittel und chemisch hergestellte Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Auf den Äckern werden Jahr für Jahr verschiedene Pflanzenarten angebaut.

Das hält Böden fruchtbar und schont die Gewässer. Der naturschonende Anbau und die Vielfalt an Pflanzen kommen auch Insekten, Wildpflanzen und anderen Lebewesen zugute, die im Boden der Felder oder auf ihnen leben.

Nach Jahreszeiten essen

Obst und Gemüse schmecken besser, wenn sie reif geerntet werden. Jede Obst- oder Gemüsesorte wird zu einer bestimmten Jahreszeit reif. Unser Saisonkalender sagt dir, was wann reif ist.

Kurze Wege

Apfeltransport per LKW
Apfeltransport per LKW © GettyImages

Für regional erzeugte und verkaufte Produkte sind nur kurze Transportwege nötig. Das spart viel Energie.

Dagegen werden beim Transport von Lebensmitteln vom anderen Ende der Welt durch LKW, Schiffe und Flugzeuge riesige Mengen Treibhausgase ausgestoßen. 

Tiere auf der Weide und im Stall

Fleisch und tierische Produkte wie Eier und Milch stehen bei uns auch auf dem Speiseplan. Besonders das Fleisch auf unseren Tellern hat einen großen Einfluss auf das Klima und die Natur, auch in anderen Ländern der Welt.

Intensive Tierhaltung

Schweine mit viel Auslauf
Schweine mit viel Auslauf © GettyImages

Freien Auslauf und frische Luft wie auf dem Bild haben die wenigsten Schweine in Deutschland.

Denn allein in Deutschland werden rund 200 Millionen Rinder, Schweine und Geflügel gehalten (Stand November 2024) – und das oft auf zu wenig Platz. Sie können sich kaum bewegen.

So eine Tierhaltung ist nicht artgerecht und weder gut für unsere Umwelt noch für uns.

Viel Fläche für Futter

Es wird viel Futter benötigt, damit Tiere in der intensiven Haltung schnell wachsen. Ein Großteil der Futterpflanzen für die Tiere in Deutschland wird woanders auf der Welt angebaut, vor allem in Südamerika. Für Soja zum Beispiel werden dort enorme Waldflächen abgeholzt. So hat das Fleisch auf unseren Tellern einen großen Einfluss auf die Umwelt in anderen Ländern.

Das ist gut für dich, das Klima und die Umwelt:

Schweine auf Biohof © Arnold Morascher / WWF
Schweine auf Biohof © Arnold Morascher / WWF

Bio-Haltung

Schweine, Rinder und Geflügel auf Bio-Höfen werden artgerechter gehalten: Sie haben mehr Platz, bekommen besseres Futter und weniger Medikamente.

Außerdem kommen sie so oft es geht an die frische Luft und auf die Weide.
 

Einmal die Woche das richtige Fleisch

Fleisch kann für uns Menschen ein wertvolles Lebensmittel sein – in Maßen. Es genügt, einmal in der Woche Fleisch zu essen. Wenn das Fleisch aus ökologischer Tierhaltung stammt, ist das besser für die Umwelt und für uns.

Gibt's im Meer noch genug zu fischen?

Krabbenkutter Möwen © JK / iStock / Getty Images
Krabbenkutter Möwen © JK / iStock / Getty Images

Weltweit wollen Menschen immer mehr Fisch essen. Es können aber nicht noch mehr Fische, Krabben und andere Lebewesen aus den Meeren gefangen werden, als es aktuell getan wird. Denn viele Fischarten sind überfischt und manche sogar schon vom Aussterben bedroht.

Die Hälfte der Fische, die wir essen, kommt daher aus Fischzuchten. Leider erholen sich die Meere dadurch nicht. Durch die Fischfarmen entstehen andere Probleme – zum Beispiel die Überdüngung des Wassers mit Fischfutter.

Was ist eigentlich Überfischung?

Auf der ganzen Welt werden in kurzer Zeit sehr viele Fische gefangen. Dadurch gelingt es den Fischen nicht mehr, sich so stark zu vermehren, dass der Verlust wieder ausgeglichen wird.

Das ist gut für dich, das Klima und die Umwelt:

Schutz für die Meeresbewohner

Fischschwarm © Michel Gunther / WWF
Fischschwarm © Michel Gunther / WWF

Die Meere müssen besser geschützt werden.

Fische und andere Tiere brauchen Schutzgebiete, in die sie sich zurückziehen und ungestört leben können.

Nur so können sich bedrohte Arten wieder erholen und die Meere können uns auch zukünftig noch mit Essen versorgen.

Achte beim Einkauf mit deiner Familie auch auf die Siegel auf der Verpackung.

MSC Zertifizierung © WWF / Elma Okic
MSC Zertifizierung © WWF / Elma Okic

Siegel sollen helfen, Fische und Fischprodukte aus nachhaltigerer Produktion leicht zu erkennen.

Fischfarmen und Fischereien erhalten eine Auszeichnung und dürfen ihre Produkte mit dem Siegel kennzeichnen, wenn sie bestimmte Regeln einhalten. Sie müssen zum Beispiel darauf achten, den Fischbestand nicht zu überfischen oder den Meeresboden nicht zu verletzen.

Doch nicht bei allen Siegeln sind die Regeln streng genug. Ist auf einem Produkt eines dieser Siegel abgebildet, kannst du aber davon ausgehen, dass dieses Produkt nachhaltiger produziert wurde als die gleichen Produkte ohne Siegel.

Bei Obst, Gemüse, Backwaren und Fleisch gibt es Siegel als Nachweis dafür, dass ein Produkt aus Bio-Anbau stammt.

Einmal die Woche den richtigen Fisch

Einmal pro Woche Fisch zu essen ist gesund – und schadet nicht der Umwelt. Wenn du den richtigen Fisch isst. Das heißt: einer, der nicht bedroht ist und der nachhaltig gefangen wird. Infos gibt's im WWF Einkaufsratgeber Fisch.

Essen und Klima

Reife Orangen, die an einem Baum hängen © janaph / iStock / GettyImages
Reife Orangen, die an einem Baum hängen © janaph / iStock / GettyImages

Die weltweite Zerstörung der Wälder und anderer Lebensräume für unsere Ernährung treibt die Klimakrise voran. 

Bestimmt hast du es gemerkt: Die Orangen im Bild wachsen nicht in Deutschland, sondern in anderen, wärmeren Ländern. So wie das meiste Obst und Gemüse, das wir essen, darunter Bananen, Zitrusfrüchte oder Pfirsiche. Sie alle werden mit dem Schiff, Flugzeug oder LKW von weit her zu uns gebracht.

Flugzeuge, Schiffe und LKW produzieren viel Kohlendioxid (CO2) als Abgase. Werden Lebensmittel wie zum Beispiel exotische Früchte, Rindfleisch aus Argentinien oder Thunfisch aus Asien mit dem Flugzeug oder Schiff transportiert, treibt das die Klimakrise voran.

 

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Schon gewusst?

Nicht nur das Abholzen von Wäldern für Soja und anderes Viehfutter heizt die Erde auf. Auch der übermäßige Verzehr von Fleisch: Rinder und Schweine rülpsen und pupsen Unmengen von Methan in die Luft. Das ist auch ein Treibhausgas – ein noch heftigeres als Kohlendioxid.

Gut für dich, das Klima und die Umwelt:

  • Geh zu Fuß, nutze das Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel zum Einkaufen. So sparst du schon auf dem Weg CO2, das durch Autofahrten entsteht.
  • Plane den Einkauf so, dass nichts weggeworfen werden muss. Denn die Produktion hat viel Energie und Geld gekostet und COproduziert.
  • Setze beim Kochen einen Deckel auf den Topf und nimm eine passende (nicht zu große) Herdplatte. So geht weniger Energie verloren. Aber aufpassen, dass der Topf nicht überkocht.

Zu viel verpackt?

Gemüse eingeschweißt in Plastik
Gemüse eingeschweißt in Plastik © ThinkstockPhotos

Viele Lebensmittel, die wir im Supermarkt kaufen, sind verpackt, manche sogar mehrfach. Die meisten Verpackungen landen zu Hause im Müll und werden nicht recycelt. Jahr für Jahr entstehen dadurch riesige Müllberge. Oft brauchen die Lebensmittel aber gar keine oder viel weniger Verpackung.

Deshalb Lebensmittel, wo möglich, am besten unverpackt kaufen. So wird Müll gespart. Tasche, Netz oder Beutel zum Transportieren nicht vergessen!

Verlorene Lebensmittel?

Jahr für Jahr werden auf der ganzen Welt Milliarden Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Das muss nicht sein! Denn vieles davon ist meistens noch gut. Jede und jeder kann etwas gegen Lebensmittelverschwendung und für das Klima tun.

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