Es wird wärmer auf der Erde. Das hat Folgen für Tiere, Natur und uns Menschen. Die gute Nachricht ist: Wir können den Klimawandel bremsen – wenn wir jetzt rasch handeln.

In der Erdgeschichte hat sich das Klima immer wieder mal geändert. Auch bei uns: Das beweisen zum Beispiel Dinosaurierknochen aus der Kreidezeit (da war es ziemlich warm) und Gletschergerölle aus der Eiszeit (die letzte ging vor 11.000 Jahren zu Ende).

Heute ändert sich das Klima wieder. Aber diesmal viel schneller als jemals zuvor in der Erdgeschichte. Denn der Klimawandel geht von uns Menschen aus, da sind sich die allermeisten Forscher und Forscherinnen auf der Welt sicher.

Der Treibhauseffekt

Kohlefabrik hinter Wohngebiet © Andrew Kerr / WWF
Kohlefabrik hinter Wohngebiet © Andrew Kerr / WWF

Wir Menschen erwärmen die Lufthülle unseres Planeten durch immer mehr Abgase wie ein Treibhaus. Deshalb nennt man sie Treibhausgase. Das häufigste Treibhausgas ist Kohlendioxid. Die Abkürzung dafür ist CO2.

Treibhausgase entstehen vor allem beim Verbrennen von Erdöl, Erdgas und Kohle. Das wird in Kraftwerken gemacht, um Strom zu erzeugen. Für Fabriken genauso wie für deine Schule oder dein Zuhause. Auch das Benzin für Autos und das Kerosin für Flugzeuge bestehen aus Erdöl und werden beim Autofahren und Fliegen verbraucht. Dadurch entweichen große Mengen an Treibhausgasen in die Luft.

Rinder auf einer Weide
Rinder auf einer Weide © Ola Jennersten / WWF-Sweden

Auch wenn Wälder abgeholzt oder verbrannt werden, entstehen Treibhausgase. Das ist doppelt schlimm. Denn Wälder speichern Kohlenstoff, aus dem das Kohlendioxid entsteht. Weniger Wälder bedeuten weniger Kohlenstoffspeicher.

Durch die Haltung von Millionen Nutztieren auf der ganzen Welt entstehen ebenfalls Treibhausgase, vor allem Methan. Wiederkäuer wie Rinder und Schafe stoßen es beim Rülpsen und Pupsen aus. Aber auch aus dem Mist und der Gülle der Tiere steigen große Mengen Treibhausgase in die Luft.

Welche Tierarten sind bedroht?

Eisbär © Evgeny555 / iStock / Getty Images
Eisbär © Evgeny555 / iStock / Getty Images

Das Packeis in der Arktis, auf dem die Eisbären im Winter Robben jagen, schmilzt. Im Sommer könnte es bald ganz verschwunden sein. Für die Eisbären hieße das: Bärenhunger! Das ist auch für die Menschen am Nordpol gefährlich: Auf der Suche nach Nahrung kommen die Eisbären immer häufiger in ihre Dörfer. Deshalb gibt es zum Beispiel eisbärsichere Mülltonnen.

Meeresschildkröten vergraben ihre Eier am Strand und lassen sie durch die Sonne ausbrüten. Ob der Nachwuchs männlich oder weiblich wird, hängt von der Temperatur ab. Erwärmt sich die Erde weiter, könnten bald nur noch weibliche Schildkröten zur Welt kommen und die Schildkröten könnten sich nicht mehr fortpflanzen.

Großer Panda in Sichuan © naturepl.com / Lynn M. Stone / WWF
Großer Panda in Sichuan © naturepl.com / Lynn M. Stone / WWF

Auch in China, der Heimat des Großen Pandas, wird es wärmer und trockener. Bambus, die Hauptspeise der Pandas, kann sich nur schwer an das veränderte Klima anpassen. Die Nahrung könnte für die Pandabären in Zukunft knapp werden und sie könnten weniger Nachwuchs bekommen.

Durch die warmen Temperaturen wacht der Siebenschläfer früher aus seinem Winterschlaf auf. Bei der Suche nach einer Nisthöhle für seine Jungen räubert er Nester mit Vogeleiern, die die Jungvögel beim längeren Winterschlaf des Siebenschläfers schon verlassen hätten. Dadurch kann es weniger Vögel bei uns geben.

Elefanten brauchen 150 bis 300 Liter Wasser pro Tag! Wenn es durch die Klimakrise in ihrer Heimat Afrika wärmer wird, seltener regnet und zu großen Dürren kommt, finden sie nicht mehr genug Wasser und Nahrung. Sie suchen Futter in den Dörfern und fressen die Ernte der Bäuerinnen und Bauern. Dadurch gibt es Ärger mit den Menschen.

Die Klimakrise trifft auch uns

Blick auf einem ausgetrockneten Maisfeld nach Wochen ohne Regen © GettyImages
Blick auf einem ausgetrockneten Maisfeld nach Wochen ohne Regen © GettyImages

Immer häufigere und heftigere Überschwemmungen sind nur eine Auswirkung der Klimakrise weltweit. Das Eis an Nord- und Südpol schmilzt und lässt den Meeresspiegel steigen. Dadurch verschwinden kleine Inseln und Küstenstädte. Flüsse treten immer häufiger über die Ufer. Naturkatastrophen wie Wirbelstürme, Dürren mit Bränden und Überschwemmungen nehmen zu. Sie zerstören die Ernten und Häuser von Menschen oder führen dazu, dass Brunnen und Quellen versiegen.

Wie bremsen wir die Treibhausgase – und damit die Klimakrise?

Indem wir erstens weniger Energie verbrauchen und zweitens möglichst saubere Energie wählen, bei der keine Treibhausgase wie Kohlendioxid entstehen.

Weniger Energie verbrauchen, wie geht das?

Energie sparen können wir alle fast überall. Zum Beispiel durch Energiesparlampen. Oder Häuser warm einpacken. Eine gute Wärmedämmung verhindert, dass das Haus im Winter zu rasch auskühlt. Oder stromfressende Elektrogeräte gegen sparsamere austauschen. Oder Solarakkus verwenden. Auf kurze Autostrecken verzichten und dafür mit der Bahn oder dem Rad fahren – oder laufen.

Was sind saubere Energien?

Windräder am Wattenmeer © Hartmut Jungius / WWF
Windräder am Wattenmeer © Hartmut Jungius / WWF

Saubere Energien heißen auch erneuerbare Energien. Denn sie werden nicht aus Rohstoffen gewonnen, die irgendwann alle sein werden – wie Erdöl, Erdgas, Kohle oder Uran. Saubere Energien werden aus Sonnenlicht, Erdwärme, Wasser und Wind gewonnen. Sie sind über Millionen von Jahren nutzbar – weil sie nie alle werden!

Eine erneuerbare Energie ist auch Biomasse. Man gewinnt sie, indem man Holz oder Pflanzenfasern verbrennt oder zu Gas umwandelt. Dabei entsteht zwar Kohlendioxid, aber grob gerechnet nur so viel, wie vorher von den Pflanzen auch gespeichert wurde.

Heute wird bereits mehr als die Hälfte unseres Stroms in Deutschland durch erneuerbare, also saubere Energien erzeugt. Das ist eine tolle Entwicklung. Doch knapp die andere Hälfte entsteht noch immer durch die Verbrennung von Kohle oder Erdgas.

Es gibt also noch einiges zu tun! Denn je mehr wir erneuerbare Energien einsetzen, desto eher können wir den Klimawandel bremsen und damit die Natur vor schlimmen Folgen bewahren. Deshalb machen sich viele Menschen stark fürs Klima.

Gemeinsam stark fürs Klima!

Klimademo mit Fridays For Future
Klimademo mit Fridays For Future © Sonja Ritter / WWF

Politikerinnen und Politiker aus der ganzen Welt haben sich 2015 auf einer Klimakonferenz in Paris darauf geeinigt, dass sich die Erde nicht mehr als 1,5 Grad erwärmen soll. Doch die Pläne der Länder für den Klimaschutz reichen nicht aus!

Selbst wenn sich alle Länder daran halten, würde es auf der Erde 3,5 Grad wärmer werden. Deshalb müssen alle Menschen schnell gemeinsam mit der Politik und den Unternehmen handeln. Nur wenn alle mitmachen, können wir die Klimakrise stoppen!

Auf der Straße

Deshalb ist es wichtig, dass du als WWF Junior auch politisch mitmischst: Sammle Unterschriften für mehr Radwege in deiner Stadt, engagiere dich in einem Kinder- oder Jugendparlament oder geh mit den Fridays for Future-Demos auf die Straße! Infos zu Fridays for Future findest du hier.

Zu Hause

Mach mit deiner Familie einen Plan, wie ihr das Klima schützen und wo ihr im Alltag Energie sparen könnt: Steigt auf Öko-Strom und -Gas um, achtet beim Einkauf darauf, saisonale, regionale Bio-Lebensmittel zu kaufen, esst deutlich weniger Fleisch und nutzt umweltfreundliche Verkehrsmittel wie Bahn und Fahrrad.

In der Schule

Überzeuge deine Mitschülerinnen und Mitschüler sowie die Lehrerinnen und Lehrer, mehr für den Klimaschutz zu tun. Mit einer Klima-Projektwoche, einer Umwelt-AG, mehr vegetarischen Gerichten in der Mensa oder Aktionen zum Energiesparen. Viele weitere Tipps findest du hier.

Werdet Teil der WWF-Familie

Weitere Junior-Themen

  • Klimastreik 2019 © Jörg Farys / WWF Klimaschutz: Worum geht es jetzt? | WWF Junior

    Klimapaket, Fridays for Future, Weltklimakonferenz: Wir sagen dir, warum so viele Jugendliche und auch Kinder für den Klimaschutz auf die Straße gehen. Weiterlesen ...

  • Füße an der Heizung wärmen © GettyImages Klima schützen im Winter | WWF Junior

    Klima schützen ist Erwachsenensache? Nicht nur! Auch du kannst zu Hause mithelfen, Treibhausgase zu vermeiden und damit zugleich Geld und Energie zu sparen! Weiterlesen ...

  • Kinder halten ein Solar-Panel Klimaschutz einfach erklärt | WWF Junior

    Klimaschutz erklärt mit WWF Junior: Was bedeutet das eigentlich – und wie kannst du selbst aktiv das Klima schützen? Jetzt informieren und gleich loslegen! Weiterlesen ...