Sie können im Eiswasser tauchen und bis zu minus 60 Grad Celsius aushalten: Eisbären sind gewöhnt an extrem kalte Lebensräume. Sie leben vor allem auf dem Packeis des Polarmeeres rund um den arktischen Nordpol und sind zusammen mit den Kodiakbären die größten Landraubtiere der Erde. So leben Eisbären - einfach weiterlesen!

Dunkle Winter – helle Sommer: Hier lebt der Eisbär

Eisbär in der Beaufortsee vor Alaska © naturepl.com / Steven Kazlowski / WWF
Eisbär in der Beaufortsee vor Alaska © naturepl.com / Steven Kazlowski / WWF

In der Arktis sind die Jahreszeiten anders als bei uns. Im Winter geht die Sonne nicht auf, es ist mehrere Monate lang dunkel. Der Mond leuchtet jedoch auf das Eis und oft sind wunderschöne bunte Nordlichter am Himmel zu sehen. Im Sommer ist es umgekehrt, dann scheint die Sonne sogar in der Nacht.

Das Meer der Arktis ist im Winter von einer dicken Eisschicht bedeckt. Hier sind die Eisbären zu Hause. Sie leben aber nicht nur auf dem Packeis, sondern auch an den nördlichen Küsten von Grönland, Kanada, Norwegen, Russland und den USA.

WWF Junior Panda

Schon gewusst?

Bei 0 Grad Celsius gefriert Wasser normalerweise zu Eis. Das salzige Wasser im Meer wird aber erst bei minus 2 Grad zu Eis.

So lebt der Eisbär

Eisbär © Richard Barrett / WWF-UK
Eisbär © Richard Barrett / WWF-UK

Eisbären sind eigentlich Einzelgänger. An manchen Orten, wo sie viel Nahrung finden, leben auch mehrere Eisbären friedlich zusammen.

Eisbären wandern weite Strecken, um ihre Lieblingsnahrung zu jagen: Robben. Dazu suchen sie Lücken im Eis, wo das Meer zum Vorschein kommt. Bei der Jagd sind Eisbären sehr geduldig: Sie warten oft stundenlang an einem Eisloch, bis eine Robbe zum Luftholen ihren Kopf aus dem Wasser streckt. Ihr helles Bärenfell ist dabei eine perfekte Tarnung, die Robben können sie unter Wasser meist nicht erkennen.

Außerdem machen Eisbären Jagd auf junge Walrosse, Belugawale, Narwale, Fische und Seevögel. Vom Beutetier fressen Eisbären meist nur Haut und Speck. Über den Rest machen sich Polarfüchse oder Seevögel her.

Mit dem Tauwetter im Frühling und im Sommer beginnt das Packeis im Süden zu schmelzen. Die Robben folgen den Fischen nach Norden, und den Robben folgen die Eisbären. Manche Eisbären landen dann auf dem eisfreien Festland. Da müssen sie sich von kleinen Säugetieren und Vögeln sowie von Gras, Moos und Beeren ernähren.

Eisbären können übrigens an einem Tag 50 Kilometer schwimmen, ohne eine Pause zu machen.

WWF Junior Panda

Schon gewusst?

Eisbären bauen sich eine Schneehöhle im Winter. Sie halten aber keinen Winterschlaf, sondern ruhen nur. Das heißt, sie wachen auch mal auf und wandern umher.

Eisbären-Familie

Zwei kuschelnde Eisbären © Julia Martin
Zwei kuschelnde Eisbären © Julia Martin

Eine Schneehöhle ist für Eisbären-Weibchen der ideale Ort zum Kinderkriegen: Dort sind sie und ihre Jungen vor Kälte und Wind geschützt. Meistens bringen eine Eisbärenmütter dort zwei Babys zur Welt. Die Eisbärenbabys sind bei der Geburt nur so klein wie ein Eichhörnchen. Erst mit drei Monaten verlassen sie die Höhle, dann sind sie schon etwa so groß wie ein mittelgroßer Hund.

Die kleinen Eisbären bleiben etwa drei Jahre lang bei der Mutter. Sie bringt ihnen das Schwimmen und Jagen bei und alles andere, was sie zum Überleben in der Arktis brauchen.

Schon gewusst?

Eisbären können nicht schwitzen wie wir Menschen. Wenn es dem Eisbären zu warm wird, lässt er die Zunge aus seinem Maul heraushängen und hechelt wie ein Hund. Damit kühlt er sich ab.

Bauplan der Natur

Eisbären haben scharfe Krallen © Richard Barrett / WWF-UK
Eisbären haben scharfe Krallen © Richard Barrett / WWF-UK

Eisbären sind gut an das Leben in der Arktis angepasst. Ihr ganzer Körper ist so gebaut, dass sie auch bei Temperaturen bis zu minus 50 Grad nicht frieren. Ein männlicher Eisbär wird bis zu 600 Kilogramm schwer. Das ist so viel wie 6 Pandabären oder ein Pferd! Weibchen wiegen die Hälfte.

Dickes Fell und Speckschicht halten den Eisbären schön warm. Die einzelnen Haare sind innen hohl und speichern Wärme. Die dicke Speckschicht schützt den Bären vor der Kälte, besonders beim Schwimmen im eiskalten Wasser. Das Fett hilft dem Bären auch, im Wasser oben zu bleiben.

Scharfe Krallen: Die langen, scharf gebogenen Krallen helfen dem Eisbären, dass er auf glattem Eis nicht ausrutscht.

Große Tatzen: Damit kann der Eisbär sein Gewicht gut verteilen und bricht auf dünnem Eis nicht so leicht ein. Beim Schwimmen benutzt er seine Vorderpfoten als Paddel, mit den Hinterpfoten steuert er. Dicke Polster unter den Fußsohlen halten die Füße schön warm. Kleine Noppen unter den Tatzen sorgen dafür, dass er auf dem Eis nicht ausrutscht.

Feine Nase: Der Eisbär erschnuppert Robben mehrere Kilometer weit – sogar unter einer meterdicken Schneeschicht.

Runde Lauscher: Kleine, runde Ohren verhindern, dass zu viel von der Körperwärme des Eisbären verloren geht.

Eisbären in Not

Mitte letzten Jahrhunderts waren die Eisbären durch die Jagd fast ausgerottet, vor allem das Fleisch und das Fell waren begehrt. Der WWF half mit, dass die Tiere durch mehrere Abkommen geschützt wurden. Seitdem haben sich die Eisbärbestände wieder erholt. In der ganzen Arktis leben heute schätzungsweise 22.000 bis 31.000 Eisbären. Trotzdem sagt die Weltnaturschutzunion, Eisbären sind „gefährdet“.

In der Arktis wird es wärmer

Heute droht den Eisbären und allen anderen Lebewesen der Arktis vor allem Gefahr durch die Erderhitzung. In den letzten 100 Jahren ist die Lufttemperatur in der Arktis um einige Grad Celsius angestiegen. Dadurch gibt es weniger Packeis. Das Eis schmilzt im Frühling früher und friert im Herbst später als gewöhnlich wieder zu. Dadurch verkürzt sich die Zeit, in der die Eisbären auf dem Packeis jagen können. Wenn sie dann weniger zu fressen finden, schrumpft ihre wichtige Speckschicht.

Wie der WWF Eisbären hilft

Eisbär © Evgeny555 / iStock / Getty Images
Eisbär © Evgeny555 / iStock / Getty Images

Weil viele Tierarten und die Natur als ganzes unter der Erderhitzung leiden, setzt der WWF alles daran, dass alle Länder mehr gegen den Klimawandel tun.

Zugleich arbeitet der WWF mit Polarbiologen zusammen, die mit modernen Techniken wie Satelliten-Halsbändern und Erbgut-Unterschungen neue Informationen über die Tiere sammeln. Je mehr wir wissen über Eisbären, über ihre Wanderwege zum Beispiel und ihr Jagdverhalten, um so besser können wir die Tiere schützen.

Werdet Teil der WWF-Familie

Weitere Junior-Themen

  • Großer Panda © WWF-US / Colby Loucks Großer Panda | WWF Junior

    Wer schleicht da durch das Bambusdickicht? Schwarze Ohren, weißer Kopf und schwarze Nase - ganz klar, das ist ein Großer Panda, das Wappentier des WWF. Weiterlesen...

  • Rentiere © iStock / Getty Images Rentiere | WWF Junior

    Stell dir vor: Eine Superkälte von bis zu minus 40 Grad Celsius, monatelange Dunkelheit und eine meterdicke Schneedecke. Das alles können Rentiere locker aushalten. Weiterlesen ...

  • Löwin mit jungen Löwen unterwegs © Michael Poliza / WWF Die Welt der Tiere entdecken | WWF Junior

    Lerne Tiere aus aller Welt kennen – von Vögeln bis hin zu Insekten. Erfahre spannende Fakten und entdecke die Tierwelt mit WWF Junior! Weiterlesen ...