Fast überall im südlichen Afrika herrscht derzeit Ausnahmezustand: Seit Januar 2024 hat es nicht mehr richtig geregnet. Es herrscht Dürre – die schlimmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Und das in der Regenzeit! Felder vertrocknen, Wasserstellen versiegen, die Ernte bleibt aus – Millionen Menschen könnten bald von Hungersnot betroffen sein, das Leben ihres Viehs und der Wildtiere ist in Gefahr. Der nächste Regen wird erst für November 2024 erwartet.

Mittendrin in der Dürre-Region liegt KAZA – Kavango-Zambesi. Es ist das größte terrestrische Schutzgebietsnetzwerk der Erde und ist weltweit bekannt für die Schönheit und Vielfalt seiner Natur.

Hier leben nicht nur Löwen oder Wildhunde, sondern auch rund die Hälfte aller Afrikanischen Elefanten: In KAZA ist die größte zusammenhängende Elefantenpopulation der Welt zu Hause! Und auch sie sind in ernster Gefahr!

Kleinbauer Peter Siamalambo in KAZA © WWF

„Ich rechne nicht damit, dass wir überhaupt etwas ernten können. Wir haben die Halme einfach zum Trocknen auf den Feldern gelassen, damit wir sie an das Vieh verfüttern können. Die Hitze ist sehr stark, und es gibt kein Gras für das Vieh. Die Situation ist schrecklich."

Peter Siamalambo, Kleinbauer

Handeln, bevor es zu spät ist

Die Dürre hat schon längt begonnen – doch im Laufe des Jahres könnte sich die Situation in KAZA noch erheblich verschlimmern. Dramatische Bilder von verendeten Tieren und zerstörten Feldern, von ausgetrockneten Wasserlöchern und verdurstetem Vieh werden uns erreichen.

Wir müssen handeln. Jetzt. Der WWF ist schon jahrzehntelang in KAZA aktiv, und auch jetzt stehen wir der Region zur Seite. Das können wir nur mit der Unterstützung unserer Spenderinnen und Spender. Mit Ihrer Hilfe schaffen wir es, den Menschen, den Wild- und Farmtieren zu helfen! In der derzeitigen Lage sind Bewässerungssysteme das Einzige, was die Situation verbessern kann.

Menschen und Tiere in Not

Afrikanische Elefanten © Gareth Bentley / WWF-US
Afrikanische Elefanten © Gareth Bentley / WWF-US

Die Dürre in KAZA wird nicht nur für Wildtiere zur existentiellen Bedrohung, auch die Bevölkerung leidet. Schon jetzt meldet das Hungerfrühwarnsystem in Simbabwe, dass die Einkünfte armer Haushalte bereits unter dem Normalwert liegen.

2,7 Millionen Menschen könnten allein in Simbabwe auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen sein. Im gesamten südlichen Afrika könnten sechs Millionen Menschen betroffen sein. Simbabwes Präsident Mnangagwa reagiert auf die dramatische Situation und erklärte Anfang April 2024 den Dürre-Notstand, verursacht durch die Klimakrise und verstärkt durch das Wetterphänomen El Niño.

Die Menschen schicken ihr Vieh jetzt auf die vertrockneten Felder, damit die Tiere wenigstens das Bisschen verdorrter Pflanzen fressen können, das noch da ist. Für die Menschen bleibt die Ernte aus. Sie müssen eine andere Möglichkeit finden, an Nahrung zu kommen.

In ihrer Not weichen sie auf den Verkauf von Tropenholz auf den Märkten aus. Die Menschen sind dazu gezwungen, immer weiter in die Schutzgebiete vorzudringen. Wertvoller Lebensraum für Wildtiere wird so zerstört, Konflikte zwischen Mensch und Tier nehmen zu.

Kleinbäuerin Virginia Mpofu in KAZA © WWF

„Es hat nicht geregnet, überhaupt nicht. Das ist das Schlimmste, was ich je erlebt habe. In anderen schweren Jahren gab es etwas Regen, aber nicht in diesem Jahr. Wir wissen wirklich nicht, wie wir überleben werden.

Virginia Mpofu, Kleinbäuerin

Ihre Spende hilft direkt

  • Solarbetriebene Bewässerungsanlagen können die Zeit bis zur nächsten Regenzeit überbrücken. Eine solarbetriebene Pumpe kostet inklusive Installation rund 15.000 Euro und versorgt 14 bis 15 Felder und Familien – und damit ca. 75 Personen mit Wasser.
  • Der WWF hilft bei der Beschaffung von Saatgut für die Wintersaison.
  • Der WWF reduziert Konflikte zwischen Mensch und Wildtier. Weil die Menschen nicht mehr auf andere Einkommensquellen angewiesen sind, bleibt Lebensraum für Wildtiere bestehen.
  • Der WWF schafft Korridore zwischen Schutzgebieten. Auf diesen Routen können Elefanten, Giraffen und andere Wildtiere während längerer Dürrephasen sicher in Gebiete abwandern, in denen sie Wasser und Nahrung finden.

Ihre Spende hilft langfristig

Die Klimakrise verschärft die Situation zusätzlich: Die Trockenperioden werden länger und extremer, die Natur kann sich kaum noch erholen.

Um zu überleben, müssen sich die Menschen vor Ort an die klimatischen Veränderungen anpassen. Der WWF hilft ihnen dabei – mit ökologischer Weidelandbewirtschaftung, dem Anbau von trockentoleranten Kulturen und Sorten in Kombination mit schattenspendenden Bäumen und sicheren Wasserversorgungssystemen. Helfen Sie mit!

Kleinbauer Mangoe Munkuli in KAZA © WWF

„Wir haben in Binga kaum Regen bekommen. Ich fühle mich hoffnungslos und habe alles dem Schicksal überlassen. Weil alles, was ich angepflanzt hatte, jetzt verdorrt ist, habe ich meine Rinder und Ziegen auf die Felder gelassen, damit sie die verdorrten Pflanzen fressen können. Ich habe keine Ahnung, wie meine Familie und ich das überleben sollen."

Mangoe Munkuli, Kleinbauer

KAZA in Not

Alle Bewohner:innen unseres Projektgebiets leiden unter dem fehlenden Regen – Menschen und Tiere. Mit Ihrer Unterstützung kann der WWF dafür sorgen, dass die Menschen in unserem Projektgebiet und damit auch die Wildtiere die Extremdürre überstehen.

Helfen Sie Menschen und Tieren in Sambia

Schon jetzt wurden 1 Mio. Hektar Mais vernichtet, unterstützen wir die Kleinbauern in KAZA

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