Anstelle von Kakaobutter und Kakaomasse werden bei kakaofreier Schokolade alternative Zutaten verwendet. Die Marke ChoViva, die vom Münchener Start Up Planet A Foods hergestellt wird, nutzt heimische Sonnenblumenkerne. Diese werden fermentiert und anschließend geröstet – ähnlich wie die Kakaobohnen. Auf diesem Weg entwickelt sich laut ChoViva die schokoladentypischen Aromen. Anschließend werden die Kerne gemahlen, mit pflanzlichen Fetten, Zucker und gegebenfalls Milchpulver vermischt und über mehrere Stufen weiter vermahlen, conchiert und gewalzt, bis die Konsistenz normaler Schokolade ähnelt.
Das britische Start-up Win Win UK (ehemalig WNWN Food Labs) hat eine vegane kakaofreie Schokolade auf den Markt gebracht. Anstelle von Kakao wird italienisches Carob und in unterschiedlichen Kombinationen Reis und Proteinpulver aus Sonnenblumenkernen eingesetzt. Carob ist ein Pulver, das aus den getrockneten Früchten des Johannisbrotbaums produziert wird. Ursprünglich stammt der Johannisbrotbaum aus dem arabischen Raum, wird aber schon seit längerem auch in Europa angebaut. So stellt er ebenfalls eine heimische Alternative zum Kakao aus Afrika oder Südamerika dar.
All diese Beispiele zeigen: Es bewegt sich viel auf dem Schokoladenmarkt. Der Kreativität zur Erforschung geeigneter Alternativen zu den weit gereisten Kakaobohnen scheinen kaum Grenzen gesetzt. Denn neben den Start Ups haben auch die großen Kakaoverarbeiter wie Barry Callebaut das Thema für sich entdeckt und kooperieren inzwischen mit ChoViva. Ob als ernstgemeinter Versuch, sich nachhaltig aufzustellen, oder mit dem Ziel, auch diesen Markt für sich abzugreifen, bleibt abzuwarten.