Wer ernsthaft Klimaschutz betreibt, muss vom Ziel her denken. Das Ziel ist klar: Ein Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um mehr als zwei Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten muss verhindert werden. Das bedeutet für Deutschland, dass der Ausstoß von Treibhausgasen bis zum Jahr 2050 um etwa 95 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken muss. Pro Kopf dürfen wir 2050 nur noch weniger als eine halbe Tonne CO2 pro Jahr ausstoßen – heute sind es rund elf Tonnen.

Der WWF zeigt, dass diese Vision machbar ist. Mit der Studie „Modell Deutschland – Klimaschutz bis 2050. Vom Ziel her denken“ legt der WWF einen konkreten,  durchgerechneten Politikentwurf vor. Sie beschreibt, aus welchen Quellen wir 2050 Energie ziehen, in welchen Autos wir fahren, wie viel Strom die Industrie und unsere Elektrogeräte brauchen werden und wie sich die Landwirtschaft wandeln muss, wenn wir bis dahin nahezu CO2-frei leben wollen – oft mit überraschenden Ergebnissen.  

Wie packen wir das?

„Modell Deutschland“ bleibt nicht bei der Vision stehen. Die Studie enthält detaillierte politische Maßnahmen und Instrumente bis 2030, die heute ergriffen werden müssen, um das Ziel zu erreichen. Denn rund zwei Drittel der notwendigen Treibhausgasminderungen sind an langlebige Kapitalstöcke gebunden. Wenn jetzt falsche Investitionsentscheidungen getroffen werden, könnten wir uns den Weg in eine CO2 freie Zukunft verbauen oder erheblich verteuern. 

Alle vorgeschlagenen Maßnahmen werden technisch machbar und auch finanzierbar sein: Die Kosten einer Emissionsminderung von 95 Prozent bis 2050 liegen im Durchschnitt zwischen 0,3 Prozent und maximal 0,6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP).

Wir brauchen sofort gezielte Investitionen in eine langfristig angelegte Infrastruktur, zum Beispiel für die Erzeugung nachhaltiger Biomasse. In den Bereichen Energieeffizienz, Elektromobilität und intelligente Netzstrukturen sind Innovationen notwendig. Alle Sektoren der Wirtschaft müssen ab sofort ihren Beitrag leisten. 

Eine Schlüsselrolle spielen die erneuerbaren Energien. Ihnen kommt eine herausragende Bedeutung bei der Stromerzeugung und im Verkehrssektor zu. Wie wichtig Wind- und Sonnenenergie für den Klimaschutz sind, zeigt auch die WWF-Infografik.

Sie wollen mehr wissen?

Auf den nachfolgenden Seiten haben wir für Sie die wichtigsten Ergebnisse von „Modell Deutschland“ aufbereitet – gegliedert in die Bereiche Verkehr, Gebäude, Industrie, Elektrogeräte, Stromerzeugung und Landwirtschaft. Oder lesen Sie die Zusammenfassung der Studie als pdf.

Die Studie „Modell Deutschland – Klimaschutz bis 2050. Vom Ziel her denken!“ wurde im Auftrag des WWF von der Arbeitsgemeinschaft Prognos AG / Öko-Institut / Dr. Ziesing, führenden Instituten im Bereich Klima- und Energiepolitik, erstellt.   Die Studie berechnet auf der Basis von aktuellen Modellen zur Energienachfrage in Deutschland  zwei Szenarien der Emissionsreduktion und leitet daraus politische Strategien und Instrumente zum Klimaschutz ab.

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