Wölfe und dichte Wälder, zirpende Grillen, reißende Gebirgsflüsse und majestätische Adler, farbenfrohe Schmetterlinge, Luchse, Robben und das einzigartige Weltnaturerbe Wattenmeer: Die Schönheit der Natur liegt auch in Deutschland vor der Haustür – und viel zu oft ist die Umwelt auch hier bedroht. 

Die Rote Liste zeigt für Deutschland den dramatischen Rückgang der biologischen Vielfalt an:

  • 26 Prozent der rund 3.000 einheimischen Farn- und Blütenpflanzen sind bestandsgefährdet, fast zwei Prozent ausgestorben oder verschollen;
  • 36 Prozent der einheimischen Tierarten sind bedroht, 3 Prozent ausgestorben oder verschollen;
  • Über 70 Prozent der Lebensräume werden als „gefährdet“ eingestuft.
  • In Deutschland ist inzwischen fast jede dritte der heimischen Insektenarten in ihrem Bestand gefährdet.

Deutschland erreicht mit diesen Gefährdungsraten mit die höchsten Werte in Europa. Unsere Landschaften sind kulturell und technologisch extrem überformt. Sie bieten nur noch vereinzelt und auf kleinen Flächen ein reichhaltiges Naturerbe. Vom norddeutschen Wattenmeer bis hinauf in die Bergwelt der Alpen reihen sich in Deutschland 690 verschiedene Ökosysteme aneinander, darunter größere Waldgebiete, sandige Heidelandschaften und artenreiche Seen und Flussauen. Der WWF schützt Natur vor Ort – und setzt sich für ein Wildes Deutschland ein.

Bedrohte Tiere und ihre Lebensräume schützen

In Deutschland kommen natürlicherweise etwa 48.000 Tierarten (33.000 davon sind Insekten) vor, das sind immerhin vier Prozent der weltweit bekannten Fauna. Dazu kommen etwa 9.500 Pflanzen- und 14.400 Pilzarten. Wolf, Adler, Luchs, Robbe, Stör, Elch und zahlreiche Insektenarten wie das Grünwidderchen oder der Perlmuttfalter – sie alle haben es schwer, Wildnisgebiete in Deutschland zu finden. Weniger als ein Prozent der Fläche Deutschlands kann überhaupt als Wildnis bezeichnet werden. Der WWF schützt und schafft Lebensräume für diese faszinierenden und in Deutschland bedrohten Arten und setzt sich für eine naturverträgliche Koexistenz von Mensch und Wildtieren ein.

Portrait eines Wolfes © Ola Jennersten / WWF-Sweden
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Luchs Weibchen mit Nachwuchs © Staffan Widstrand / WWF
Luchse
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Europäischer Seestör (Acipenser sturio) © wrangel / iStock Getty Images
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Wildbiene (Andrena chrysosceles) © Florian Lauer / WWF
Insekten
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Waldrapp Migration © Waldrappteam / LIFE Northern Bald Ibis
Waldrappe
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Adler
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Kegelrobbe © Shutterstock / jurra8 / WWF
Kegelrobben
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Zwischen Land und Meer: Wie wir unsere Küsten schützen

Vom Wattenmeer und den weiten Dünenlandschaften der Nordseeinseln bis zu den steilen Klippen und Kreidefelsen der Ostsee – die deutschen Küstenregionen sind artenreiche und einzigartige Landschaften. Im Grenzgebiet zwischen Land und Meer finden Millionen von Wat- und Wasservögeln Nahrung und Rastplatz. Kegelrobben, Seehunde und Schweinswale leben hier und ziehen ihre Jungen auf. Dünen, Seegraswiesen, Muschelbänke und Salzwiesen gehören zu den typischen Lebensräumen.

Unsere Küsten stehen aber auch vor riesigen Herausforderungen: im Spannungsfeld zwischen Landwirtschaft, Fischerei, Schifffahrt, Tourismus, Plastikflut, Industrie und Energiegewinnung muss der Schutz selbst in den Nationalparken und den anderen Schutzgebieten immer wieder aufs Neue erkämpft und durchgesetzt werden. Der WWF setzt sich für den Schutz und die Artenvielfalt unserer Küstenregionen sowie für naturverträgliches menschliches Handeln dort ein.

Die Küsten sind aufgrund des Klimawandels aber auch besonders durch den beschleunigten Meeresspiegelanstieg gefährdet. Um dem entgegenzuwirken ist vor allem der Klimaschutz entscheidend, daneben aber auch regionale Klimaanpassung. Auch hierfür setzt sich der WWF ein.

Durch frei fließende Flüsse Deutschlands Lebensadern bewahren

Flüsse und ihre natürlichen Überflutungsgebiete, die Auen, gehören zu den artenreichsten und zugleich am stärksten bedrohten Lebensräumen der Erde. Deiche, Wehre, Staustufen und weitere wasserbauliche Aktivitäten zerstören die natürliche Dynamik der Flüsse und steigern das Risiko von Hochwassern. Das haben auf dramatische Weise die Elbhochwasser von 2002, 2006 und 2013 gezeigt. Auch die häufiger werdenden Dürresommer machen den Flüssen zu schaffen. Der WWF setzt sich für naturnahe Fließgewässer ein, bei denen mehr Raum für Auen bleibt, die Hochwasser abmildern und zugleich die Artenvielfalt fördern. Er unterstützt eine Anpassung an den Klimawandel mit der Natur durch mehr Wasserrückhalt in der Landschaft und bringt den Rückbau von Barrieren voran, auf dass mehr Flussabschnitte wieder frei fließen dürfen! Zudem trägt er zum Schutz letzter verbliebener Flussjuwele bei.

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Flüsse in Bayern
Vom Engagement für die Ammer zu Rückbauprojekten in ganz Bayern.
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Unteres Odertal © Chris Martin Bahr / WWF
Oder
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Tideelbe
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Flusslandschaft Wümme
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Mehr Wildnis für Deutschland: Warum wir Flächen für den Naturschutz vorhalten

Bereits im frühen Mittelalter verschwanden die letzten geschlossenen Urwälder und mit ihnen Teile der ehemals heimischen Großtierfauna. Natur wieder Natur sein lassen – das ist das zentrale Motto unserer Flächennaturschutz-Projekte. In etwa 4.500 Hektar Naturflächen in Deutschland gehören ganz oder teilweise dem WWF. Auf eigenen Flächen kann der WWF gezielt modernen Naturschutz umsetzen, die Artenvielfalt der mitteleuropäischen Kulturlandschaft bewahren und mehr Wildnis ermöglichen. Ziel ist, diese Flächen langfristig zu schützen und zu entwickeln.

Erlenbruchwald in der Uckermark © Thomas Neumann / WWF
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Naturschutz im Biosphärengebiet Schwarzwald
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Werden Sie Kartierer:in auf den Flächen des Nationalen Naturerbes

Der WWF Deutschland und andere Akteure des Nationalen Naturerbes suchen bundesweit nach ehrenamtlich Aktiven, die beim Monitoring auf ihren Naturerbe-Flächen mitwirken möchten. Auf der neuen Online-Plattform „Monitoring-Börse“ können interessierte Kartierer:innen recherchieren, ob in ihrer Nähe Flächen liegen, für die Kartierer:innen gesucht werden und für welche Artengruppen auf diesen Flächen ein Monitoring durchgeführt werden soll. Für den WWF ist insbesondere die Erfassung der Brutvögel, Fledermäuse, Tagfalter, Blütenpflanzen, Moose, aber auch andere Artengruppen mit standardisierten Methoden gewünscht. Hier gehts zur Monitoring-Börse.

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