Der WWF hat sich die Aufgabe vorgenommen, ausrechnen zu lassen, wie viel Plastik jeder Mensch weltweit durchschnittlich über Wasser, Nahrung und Atemluft aufnimmt. Im Auftrag des WWF hat die University of Newcastle (Australien) entsprechende Berechnungen durchgeführt.
Plastik ist mittlerweile überall auf unserem Planeten zu finden: In den Ozeanen, in Flüssen, in Böden, im Eis- und auch, als kleine Mikroplastikpartikel, in unserer Nahrung und Atemluft.
Berechnungsgrundlage
Diese Berechnungen sind nicht einfach: Zum Beispiel wurden Nahrungsmittel- und Wasserproben bisher nur stichprobenartig untersucht und lassen keine allgemeinen Aussagen zu. Auch bei der Probennahme und Analyse wurde in einigen Studien zunächst fehlerhafte Methodik verwendet. Insgesamt hat die University of Newcastle über 50 verschiedene Studien ausgewertet. Und das Ergebnis ist erstaunlich: Bis zu fünf Gramm Mikroplastik, das entspricht etwa dem Gewicht einer Kreditkarte, könnten über die Aufnahme von Wasser, Nahrung und Atemluft pro Woche in den menschlichen Körper gelangen. Diese Werte können von Person zu Person, von Region zu Region und abhängig von Produkt zu Produkt variieren.
Inwieweit die Aufnahme von Mikroplastik schädlich für die Gesundheit ist, ist derzeit noch nicht erforscht. Auch ob und welche Wirkung Kleinstpartikel aus Plastik, sog. Nanoplastik, entfalten, wenn wir diese aufnehmen, ist noch nicht bekannt. Klar ist jedoch, dass Mikroplastikpartikel Chemikalien enthalten. Aber auch so: Schön ist es nicht, jeden Tag fein verteilt Plastik zu sich zu nehmen.
Plastik ist überall
Die Studie zeigt wie weit die Kontamination der Umwelt durch Plastik bereits vorgedrungen ist. Dem Vorsorgeprinzip folgend muss daher umgehend gehandelt werden: Plastik darf nicht mehr in die Umwelt gelangen! Aber auch große Plastikteile zerfallen nach und nach in immer kleiner werdende Fragmente und können potentiell Teil unserer Nahrung werden. Daher müssen wir den Eintrag von Plastik in die Natur stoppen. Ein erster Schritt dazu ist beispielsweise, kein Plastik mehr in Flüsse und Meere gelangen zu lassen.
WWF Forderungen
Daher ruft der WWF alle Regierungen auf, als ersten Schritt umgehend ein Abkommen zu beschließen, den Eintrag von Plastikmüll in die Meere zu stoppen. Mit dieser Petition können Sie das Ziel unterstützen.
Der direkte Eintrag von Mikroplastik kann zudem verringert werden, indem z.B.
- die Beimengung von Mikroplastik in Produkten wie z.B. Kosmetika verboten wird, so dass es nicht über das Abwasser in die Umwelt gelangen kann.
- Forschungen und Entwicklungen gefördert werden, die den Abrieb von Kunststoff z.B. bei Textilien, Reifen (und anderen emissionsanfälligen Produkten) reduzieren. Filteranlagen in Klärwerken (mit der vierten Reinigungsstufe) verbessert werden.
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Sie essen ca. eine Plastik-Kreditkarte pro Woche
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