Projektfortschritt Oktober 2022 Auch das vergangene Berichtsjahr stand unter dem Schatten der weltweiten Covid-19-Pandemie. Bis in den Mai 2022 hinein kam es in Vietnam immer wieder zu länger anhaltenden Lockdowns. Projektaktivitäten mussten im letzten Jahr und vor allem in den letzten Monaten immer wieder eingeschränkt oder gar gestoppt werden.
Fischer sammeln Müll aus dem Meer
Ende 2021 hat der WWF gemeinsam mit der Distriktadministration und der Khai Hoan Seafood Private Enterprise das Modellprojekt „Ein Fischzug gegen Meeresmüll“ gestartet. 26 teilnehmende Fischereiboote der Khai Hoan Seafood Firma haben auf dem Meer treibende und eigene Plastikabfälle eingesammelt und an Land gebracht. Nun liegen die Ergebnisse der sechsmonatigen Versuchsphase vor: Durchschnittlich bringt jedes Fischerboot nach einer mehrtätigen Ausfahrt zwischen 160 Kilogramm und 210 Kilogramm Abfall ans Land zurück. Davon sind etwa 20 Prozent recyclefähige Wertstoffe wie Plastikflaschen und Getränkedosen. Insgesamt haben die 26 Fischereiboote der Khai Hoan Seafood Private Enterprise in sechs Monaten etwa 10,6 Tonnen Plastikabfälle angelandet.
Verbessertes Abfallmanagement
Durch die Anschaffung von Mülltonnen und Abfallbehältern für den öffentlichen Raum unterstützt der WWF Bemühungen gegen die wilde Entsorgung von Abfällen in abgelegenen Dörfern. Im Berichtszeitraum wurden insgesamt 257 Mülleimer á 240 Liter, 25 Mülltonnen á 660 Liter sowie 50 kleine Behälter Mülltonnen á 80 Liter vom WWF finanziert und den Kommunalverwaltungen übergeben. Etwa 450 Haushalte in entlegenen Teilen der Insel profitieren von dieser Maßnahme. Durch die Bereitstellung der Behälter stieg die eingesammelte Abfallmenge bereits um 37 Prozent. Das bedeutet, dass mehr als ein Drittel des Siedlungsabfalls landet nicht mehr unkontrolliert in der Umwelt.
Politische Arbeit
Der Duong Dong Fluss auf Phu Quoc ist nicht nur der größte Fluss der Insel, sondern spielt auch eine maßgebliche Rolle beim Eintrag von Abfall ins marine Ökosystem. Eine vom WWF durchgeführte Untersuchung ergab, dass täglich etwa 125 Kilogramm Plastikmüll über den Fluss ins Meer gelangen. Aufbauend auf der WWF Studie haben die politisch Verantwortlichen nun einen Masterplan entwickelt, welche Maßnahmen umgesetzt werden müssen, damit der Fluss künftig nicht mehr als Vorfluter für den Eintrag von Müll in die Küstengewässer genutzt wird. Das Vorhaben befasst sich neben zahlreichen Infrastrukturmaßnahmen unter anderem mit der Sammlung und Trennung von Haushaltsmüll, Kunststoffen sowie der Installation von Abfallsieben an Regenwassereinlässen, um Müll einzufangen, bevor dieser das Abflusssystem verstopft.
Einbindung des Privatsektors
Gemeinsam mit der örtlichen Abteilung für Kultur und Information hat der WWF ein Forum zur Förderung des Informationsaustausches zwischen Unternehmen und der Inselverwaltung ins Leben gerufen. Das Forum soll in erster Linie dazu dienen, den Privatsektor verstärkt in die Pflicht zu nehmen, freiwillig Maßnahmen zur Vermeidung und Reduzierung von Plastikmüll sowie dem Recycling von festen Wertstoffen umzusetzen. Einen ersten praktischen Erfolg des Forums gibt es bereits zu vermelden: Gemeinsam mit der lokalen Initiative „Phu Quoc Clean and Green“ (PQC&G) konnte der WWF das Reiseunternehmen John Tour dazu bewegen, monatliche Reinigungseinsätze zu organisieren. John Tour stellt die Logistik, wie beispielsweise Boote, bereit, damit Reinigungsaktionen auch in abgelegenen Teilen Phu Quocs oder auf kleinen vorgelagerten Inseln durchgeführt werden können. WWF und PQC&G mobilisieren etwa 70 Freiwillige pro Einsatz. So können mittlerweile bei jeder Aktion mehr als 1,5 Tonnen Abfall eingesammelt werden. Immer mehr junge Leute, die derzeit in der Stadt Phu Quoc studieren, leben und arbeiten, wissen von dem Programm und melden sich freiwillig, um an der Reinigung der Umwelt der Insel mitzuwirken. Seit Beginn des Programms konnten so auf Phu Quoc insgesamt 5.050 kg Abfall gesammelt werden, darunter 2.590 kg Plastikmüll.
Projektfortschritt Oktober 2021 Auch das vergangene Berichtsjahr stand unter dem Schatten der weltweiten Covid-19-Pandemie. In den vergangenen zwölf Monaten kam es in Vietnam immer wieder zu länger anhaltenden Lockdowns. Mit frühzeitigen, gezielten Eingriffen und harten Quarantänevorgaben hatte Vietnam bei der Eindämmung von Covid-19 zunächst guten Erfolg, doch in der letzten Zeit haben die Fall- und Todeszahlen drastisch zugenommen.
Besonders die Provinzen im südlichen Landesteil, zu denen auch die Projektprovinz zählt, sind besonders stark von der Pandemie betroffen.
Projektaktivitäten mussten im letzten Jahr und vor allem in den letzten Monaten immer wieder eingeschränkt oder gar gestoppt werden.
Verbessertes Abfallmanagement
In den beiden Dörfern Da Chong und Bai Bon hat der WWF vor einigen Jahren eine gemeindebasierte getrennte Abfallsammlung und Verwertung initiiert. Im vergangenen Jahr wurde durch diese Maßnahme der Eintrag von circa 4,2 Tonnen Plastikmüll in die bedrohten Seegraswiesen verhindert. In den beiden Kommunen wurden im gleichen Zeitraum insgesamt 122,7 Tonnen Haushaltsabfälle gesammelt. Durch die Corona-Pandemie haben jedoch etwa 50 Prozent der teilnehmenden Haushalte im Dorf Da Chong ihre Einkommensquelle durch den Verkauf von frisch gefangenem Fisch verloren und konnten die monatlichen Gebühren nicht mehr zahlen. Der WWF hilft aus und finanziert die kommunale Abfallsammlung anteilig weiter. Die geplante Ausweitung dieses Modells auf andere Dörfer konnte im Berichtsjahr nicht weiter vorangebracht werden.
Förderung der Kreislaufwirtschaft
Durch die Zusammenarbeit mit dem Tourismussektor konnte auch während der Pandemie das Interesse und die Bereitschaft zahlreicher Hotels für die Vermeidung und Reduktion von Plastik-Einmalverpackungen aufrechterhalten werden. Mehr als 40 Hotels haben mittlerweile eine entsprechende Selbstverpflichtung unterschrieben. Zahlreiche Vorträge zur Mülltrennung und Kompostierung wurden abgehalten. Das Pilotprojekt zur Gemeinschaftsgarten- und Mülltrennung, das den Plastic Innovation Contest gewonnen hat, befindet sich aktuell in der Planungsphase.
Politische Arbeit
Im April 2021 traf sich der WWF mit zahlreichen Behördenvertretern und präsentierte die Ergebnisse der Forschung zur aktuellen Situation des Abfallaufkommens in der Stadt sowie vorläufige Ergebnisse zur Bewertung der Rate des Kunststoffabfallaufkommens im Duong Dong Fluss, dem größten Fluss auf der Insel. Etwa 125 kg Plastikmüll gelangen pro Tag über den Fluss ins Meer. Aufbauend auf diesen Ergebnissen hat der WWF damit begonnen, das Bewusstsein für das Problem des Plastikmülls nicht nur in den lokalen Schulen, sondern auch durch außerschulische Aktivitäten zu stärken. Dazu gehört u.a. auch die Aufforderung der Distriktregierung, einen regelmäßigen der Tag der Umwelt für Phu Quoc durchzuführen.
Meeresschutz konkret
Im März wurde eine Veranstaltung mit dem Titel „Reduce plastic waste in schools“ mit mehr als 1.600 Schüler:innen, Lehrer:innen und politischen Entscheidungsträger:innen abgehalten. Jede Schule auf Phu Quoc war auf dieser Veranstaltung vertreten. Im September 2021 ist ein Vorhaben angelaufen, das der WWF gemeinsam mit der Distriktadministration und einem Unternehmen initiiert hat: 26 Fischereiboote, die zur Khai Hoan Seafood Private Enterprise gehören, werden in den kommenden Monaten als „Plastikfischer“ in See stechen. Dieses Modellprojekt läuft unter dem Namen „Ein Fischzug gegen Meeresmüll“. Die Idee ist, dass die Plastikfischer auf dem Meer eingesammelten Meeresmüll an Land bringen und dort verkaufen.
Projektfortschritt Oktober 2020 Das Berichtsjahr wurde vor allem durch die weltweite COVID-19 Pandemie überschattet. Bereits im Februar des laufenden Jahres gab es in Vietnam einen ausgeprägten Lockdown. Mit frühzeitigen, gezielten Eingriffen und harten Quarantänevorgaben hatte Vietnam bei der Eindämmung von COVID-19 Erfolg und es gab insgesamt bis Ende September 2020 nur etwas mehr als 1.000 bestätigte Infektionen im ganzen Land. Das öffentliche Leben wurde frühzeitig heruntergefahren, die Schulen geschlossen und Versammlungen verboten. Davon waren auch unsere Mitarbeiter vor Ort betroffen und Projektaktivitäten mussten gestoppt oder stark eingeschränkt werden. Ab Mitte Mai waren allerdings wieder Workshops und Treffen mit den Partnern möglich und Aktivitäten wurden zügig angeschoben, um den Rückstand bei der Projektumsetzung aufzuholen.
- Das Dorf Da Chong auf der Insel Phu Quoc grenzt direkt an ein marines Schutzgebiet, in welchem es noch intakte Seegraswiesen gibt. Da dort aufgrund der schlechten Straßenanbindung keine staatlich organisierte Müllabfuhr stattfindet, hat der WWF eine gemeindebasierte getrennte Abfallsammlung und Verwertung initiiert. In einem Pilotvorhaben mit circa 40 teilnehmenden Haushalten wird der Müll in verschiedene Fraktionen getrennt. Der gesammelte organische Abfall wird kompostiert und größtenteils für den Anbau von Gemüse direkt vor Ort verwendet. Seit Beginn der Operationalisierung des Vorhabens Anfang 2020 wurden insgesamt 10,6 Tonnen Abfall gesammelt, wovon etwa 3,1 Tonnen auf Kunststoffe anfielen.
- Bereits seit einiger Zeit arbeitet der WWF auf Phu Quoc mit 40 Unternehmen und Eigentümern aus dem Hotelsektor und Nahrungsmittelherstellern zusammen, um Maßnahmen umzusetzen, die der Reduktion von Einwegplastik dienen. Die Mobilisierung zeigt Wirkung, denn bereits nach einem Jahr wurden bei einer repräsentativen Umfrage unter 15 der beteiligten Firmen 9,5 Tonnen Verpackungsmaterial eingespart. Des Weiteren wurden 50 Tonnen Verpackungsmaterial eingesammelt und wiederverwertet.
- Gemeinsam mit der Nationalparkverwaltung Phu Quoc wurde vereinbart, zweimal im Jahr in der Kernzone des Schutzgebiets ein coral reef cleaning durchzuführen. Unter der Aufsicht der Nationalparkbehörde säubern Taucher des Schutzgebiets gemeinsam mit Tauchlehrern und erfahrenen Hobbytauchern einen vorher bestimmten Korallenabschnitt. Bergung, Wiegen und Protokollierung der Zusammensetzung des Meeresmülls wird von Freiwilligen unterstützt. Ende August wurden bei der Aktion innerhalb von fünf Tagen 500 kg Meeresmüll geborgen, etwa 325 kg davon waren Plastikabfälle aller Art, darunter auch Geisternetze.
Projektfortschritt Oktober 2019 - Gespräche mit Hoteleigentümern wurden intensiviert und acht weitere Hotels bzw. Tourismus-Unternehmen haben sich zur Reduzierung von Einwegprodukten verpflichtet.
- Mit 65 Lehrern wurden diverse Workshops durchgeführt, um praktische Umweltschutz-Maßnehmen für den Schulalltag zu entwickeln.
- Zusammen mit dem Wirtschaftsamt und der Abteilung für Fischerei der Provinz Kien Giang gab es Informationsveranstaltungen zur Reduzierung des direkten Eintrags von Plastik in das Meer.
- Die Distrikt-Frauenvereinigung von Phu Quoc lud den WWF Vietnam ein, einen Vortrag über Plastikmüll zu halten. Der Frauenverband hofft, die Aufklärungskampagne fortzusetzen, um gemeinsam mit dem WWF Plastikmüll zu reduzieren.
- Am 8. Juni fand der World’s Ocean Day mit mehr als 600 Teilnehmern aus verschiedenen Gruppen statt, darunter Regierung, Unternehmen, Schulen, Einheimische, Touristen usw.
- Nach dem Ocean’s Day haben das Volkskomitee des Distrikts (DPC) und das Amt für natürliche Ressourcen und Umwelt (DONRE) offiziell einen weiteren Entwurf des Aktionsplans bis 2021 beantragt. Der DPC-Vorsitzende hat offiziell eine stärkere Beteiligung und Diskussion aus dem privaten Sektor gefordert. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die öffentliche Diskussion des Plastikmüllproblems gesellschaftlich zu verankern.
- In allen öffentlichen Gebäuden hat das DPC die Ausgabe von Einwegplastikflaschen untersagt.
- Die Dörfer Bai Bon und Da Chong haben die endgültige Absichtserklärung zur Einrichtung eines gemeinschaftlichen Managements der Abfalltrennung und Sammlung anorganischer Abfälle unterzeichnet. Ebenfalls wurden 16 Rollmüllcontainer angeschafft und an die Dorfgemeinschaften übergeben.