Die Gemeinden in Simbabwes Distrikten Binga, Hwange und Bulilima im Nordwesten des Landes sind größtenteils auf Subsistenzanbau und extensive Viehzucht angewiesen. Das soll sich ändern.

Fidelis Sola mit seiner neuen Imker-Ausrüstung © WWF Simbabwe
Fidelis Sola mit seiner neuen Imker-Ausrüstung © WWF Simbabwe

Der Klimawandel und die Covid-19-Pandemie haben die Situation vor Ort verschärft: Extreme Wetterereignisse wie Dürren haben die Erträge aus der Landwirtschaft verringert, und die Einnahmen aus Tourismus sind während der Pandemie praktisch zum Erliegen gekommen.

Ein Training zur Bienenhaltung hilft den Menschen in den Gemeinden nun, alternative Einkommensmöglichkeiten zu entdecken und ihren Lebensunterhalt mit Hilfe der Bienen zu bestreiten.

Insgesamt fünfzig Männer und Frauen aus simbabwischen Gemeinden aus den Distrikten Binga, Bulilima und Hwange nahmen an der zweitägigen Schulung zur Imkerei teil. Dabei erfuhren sie alles rund um die Bienenhaltung für die kommerzielle Produktion von Honig und anderen Bienenprodukten. Sie lernten nicht nur, wie man Bienen einfängt und pflegt, sondern befassten sich auch mit den Vorteilen der Imkerei für die Umwelt und dem wirtschaftlichen Nutzen.

Die Teilnehmerin Rosemary Moyo erzählt, wie sie gelernt hat, dass die Bienen durch Bestäubung die Ernte verbessern. „Und es wurde gesagt, dass wir besser keine Bäume fällen sollten“, ergänzt sie, „denn nur so können wir sicherstellen, dass die Bienen sich vermehren und ausreichend Nahrung haben.“

Nach Abschluss des Trainings bekamen die Imker:innen eine Startausrüstung, damit sie selbständig mit der Bienenhaltung und der Honigproduktion beginnen können, darunter Bienenstöcke, Fangkästen, Bienenanzüge und Räuchergeräte.

Der Workshop kam auch bei Teilnehmer Fidelis Sola gut an: „Ich habe wirklich viel von der Schulung gelernt“, sagt der 60-Jährige. „Wir haben erfahren, wie man sich um die Bienen kümmert, wie wir finanziell von ihnen profitieren können und auch, welche gesundheitlichen Vorteile im Zusammenhang mit der Imkerei stehen. Also sind die Bienen künftig für uns sehr wichtig", so Fidelis.

Den Lebensstandard der Menschen vor Ort verbessern

Umgesetzt wurde die Schulung vom WWF Simbabwe zusammen mit CAMPFIRE (Community Areas Management Programme for Indigenous Resources), einer privaten Freiwilligenorganisation.

CAMPFIRE hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Community Based Natural Resources Management (CBNRM) in Simbabwe zu unterstützen. Seit den 1980er Jahren engagiert sich die Organisation dafür, den Lebensstandard der ländlichen Gemeinden durch die nachhaltige Nutzung einer Reihe von natürlichen Ressourcen, insbesondere der Wildtiere, zu verbessern.

Auch nach Abschluss des Trainings geht die Zusammenarbeit weiter: Die Gemeindemitglieder können ihren Honig an das Unternehmen verkaufen, das die Imkertrainings durchführt – und dieses wird umgekehrt ein zuverlässiger Abnehmer für die Ware sein.

Die Maßnahme soll dabei helfen, alternative Einkommensquellen zu etablieren, und so zum Beispiel in Dürrejahren den Ausfall von Ernten abzufangen und die Gemeinden widerstandsfähiger gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu machen.

Projekt zur Klimaanpassung

Finanziert wurde das Training zur Bienenhaltung für die kommerzielle Produktion von Honig und anderen Bienenprodukten aus Mitteln eines groß angelegten Projektes in den Regionen KAZA und Unganisha zur Unterstützung der Anpassung an den Klimawandel.

Das Projekt wird vom WWF Deutschland mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert und umfasst Vorhaben in den Ländern Kenia, Tansania, Sambia und Simbabwe.

  • Luftaufnahme während der Trockenheit in Nairobi/ Kenia © Michael Poliza / WWF Klimawandel: Gemeinden zukunftsfähig machen

    Mit dem „BMZ Climate Adaptation Project“ arbeitet der WWF Deutschland zusammen mit Partnern und Gemeinden darean, die Regionen widerstandsfähiger gegenüber einem sich verändernden Klima zu machen. Weiterlesen ...