Aufgrund seiner globalen ökologischen Bedeutung wurden kleine Teile des Pantanal in Brasilien im Jahr 2000 zum Weltnaturerbe erklärt, denn eine Vielzahl von Tieren und Pflanzenarten ist ausschließlich in dem Feuchtgebiet zwischen Bolivien, Paraguay und Brasilien beheimatet. Das Pantanal besteht aus scheinbar endlosen Kilometern überfluteten Gras- und Feuchtlandschaften.

Das Pantanal: die endlose Feuchtsavanne

Streng genommen ist das Pantanal ein gigantischer Teppich aus verschiedenen Seen, Flüssen, Auen und Sümpfen.

Lage: Erstreckt sich zum Großteil über den mittleren Westen Brasiliens. Kleinere Gebiete befinden sich zudem in den westlich anschließenden Nachbarstaaten Paraguay und Bolivien.

Fläche: Mit einer Fläche von etwa 230.000 Quadratkilometer ist es fast halb so groß wie die Bundesrepublik Deutschland.

Lebensraum: In einem regelrechten Labyrinth aus Flussarmen, Feuchtwäldern und Trockenzonen leben etwa 650 verschiedene Vogel- und 240 verschiedene Fischarten, sowie etwa 60 Amphibien – und 100 Reptilienarten. Mindestens 120 Säugetierarten sind hier beheimatet und sagenhafte 1.700 Pflanzenarten.

Bedrohung: Auf den Menschen folgt die Zerstörung

Das Pantanal war für viele Menschen jahrhundertelang schlichtweg nicht erreichbar. Doch die Zivilisation rückt immer näher voran und bedroht die einzigartige Landschaft. Fast täglich verringern sich die Flächen der Feuchtgebiete. Oftmals werden die Feuchtgebiete, wenn sie erst einmal erschlossen sind, in Weideland oder Anbaufläche für Zuckerrohr und Soja umgewandelt.

Um die Landschaft wirtschaftlich zu erschließen, entstehen immer mehr Straßen, die die sensiblen Gebiete fragmentieren. Das hat gravierende Folgen für die Flora und Fauna und letztendlich für das gesamte Ökosystem. Die Jagdreviere schrumpfen und es kommt zu Mensch-Tier-Konfikten, wenn Kälber gerissen werden. Immer wieder wüten Feuer, die nur schwer gelöscht werden können.

Das tut der WWF

Der WWF arbeitet eng mit der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) zusammen. Der WWF ist dabei der für die Durchführung verantwortliche Projektpartner. Das Ziel ist: den Ausstoß der Klimagase zu reduzieren, die hydrologischen Ressourcen zu schützen und der Bodenerosion vorzubeugen.

Grundlegend dafür ist eine nachhaltige Landnutzung. Die lokalen Behörden müssen gestärkt und die Bevölkerung geschult werden. Der WWF erarbeitet darüber hinaus Karten und Landpläne, die als Grundlage für Schutz und Management der Gebiete dienen.

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