Im Kongobecken wachsen nach Amazonien die zweitgrößten zusammenhängenden Regenwälder der Erde. Der WWF schützt die wichtigsten Wälder der Erde. Tropische Regenwälder bedecken nur sieben Prozent der Erdoberfläche und sind Heimat der Hälfte aller Arten von Pflanzen und Tiere. Unzählige Arten kommen im Kongobecken vor. Viele davon sind endemisch – das heißt, sie leben weltweit ausschließlich in dieser Region.

Neben Nebelwäldern und Gebirgen findet man im Kongobecken insbesondere Tiefland-Regenwälder im Einzugsgebiet des Kongo-Stroms. Den Wäldern kommt als Kohlendioxid-Speicher eine wichtige Rolle zur Stabilisierung des globalen Klimas bei.

Regenwald im Herzen Afrikas

Mitten in Afrika erstreckt ein ausgeklügeltes Ökosystem.

Lage: Die Regenwälder erstrecken sich von den Küstenländern Kamerun, Gabun, Äquatorial-Guinea und Republik Kongo über die Zentralafrikanische Republik (ZAR), die Demokratische Republik Kongo bis nach Uganda, Ruanda und Tansania.

Fläche: Der Regenwald im Kongobecken erstreckt sich über eine Fläche von etwa 1,7 Millionen Quadratkilometern und ist damit fünfmal größer als Deutschland.

Lebensraum: Im Kongobecken leben über 400 Säugetier-, 1.000 Vogel- und über 10.000 Pflanzenarten. Zwei Gorilla-Arten, außerdem Schimpansen und Bonobos, Waldelefanten und Waldbüffel, Bongoantilopen und Waldgiraffen haben hier ihr Zuhause.

Arten im Fokus des WWF

Junger Bonobo © Karine Aigner / WWF-US
Bonobos
Porträt der Bonobos im Fokus des WWF mit zahlreichen Informationen.
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Schimpanse im Kibale National Park, Uganda © Kirsten Lies-Warfield
Schimpanse
Porträt der Schimpansen im Fokus des WWF mit zahlreichen Informationen.
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Westlicher Flachlandgorilla © Natureplcom / T.J. Rich/ WWF
Westlicher Gorilla
Porträt der Westlichen Gorillas mit zahlreichen Informationen.
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Flusspferd © Jeff Muller / WWF-US
Flusspferd
Porträt des Flusspferdes im Fokus des WWF mit zahlreichen Informationen.
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Afrikanischer Waldelefant © Carlos Drews / WWF
Waldelefanten
Der Afrikanische Waldelefant im WWF-Artenlexikon
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Paradies unter Druck – die Länder im Kongobecken

Die größten Bedrohungen für die Wälder des Kongobeckens sind illegale oder nicht nachhaltige Holzwirtschaft, die illegale Jagd, die Ausdehnung landwirtschaftlicher Nutzflächen sowie der Bergbau. Dies ist die Lage in den einzelnen Ländern:

Demokratische Republik Kongo

Hier stehen die größten zusammenhängenden und intakten Waldgebiete des Kongobeckens. Der Artenreichtum ist hoch. Es ist das einzige Land, das drei Menschenaffenarten beherbergt: Gorillas, Bonobos und Schimpansen. Von den 11.000 Pflanzenarten sind 3200 endemisch. Von den 412 Säugetierarten gibt es 28 nur hier.

Das Land gehört zu den ärmsten der Welt. Mindestens zwei Jahrzehnte Konflikt haben zu Instabilität geführt. 13,1 Millionen Menschen sind von Hunger bedroht. 

Der Naturreichtum steht unter hohem Druck durch Rohstoffabbau (u.a. Öl, seltene Erden) und das starke Bevölkerungswachstum.

Kamerun

In den kamerunischen Regenwäldern wie rund um den Nationalpark Lobéké blüht die Biodiversität mit hunderten verschiedenen Arten an Schmetterlingen, Vögeln, Reptilien und Säugetieren. Hier gibt es die größte Dichte an Flachlandgorillas und Waldelefanten in ganz Afrika und Waldöffnungen mit bis zu 10.000 Graupapageien. Zum Teil steht hier noch völlig unberührter Primärwald. Bereits seit Mitte der 1990er Jahre unterstützt der WWF Deutschland das Management von Schutzgebieten in Kamerun.

Politisch wurde Kamerun als Stabilitätsanker im Kongobecken angesehen. In den letzten Jahren leidet das Land aber unter Gewaltausbrüchen, insbesondere im Zusammenhang mit der als ungeklärt angesehenen Nachfolge des Staatspräsidenten. Kämpfe zwischen Sicherheitskräften, der islamistischen Boko Haram und separatistischen Gruppierungen fordern Tote und Verletzte in verschiedenen Landesteilen.

Zu den direkten Bedrohungen für die Biodiversität zählen, die unerbittliche Ausbeutung von Fleisch und Fisch, die Wilderei für Elfenbein, die Zerstörung von Lebensräumen im Bergbau, durch nicht-nachhaltige Abholzung & Landwirtschaft und die übertragbaren Krankheiten zwischen Menschen und Tieren.

Zentralafrika

Die übermäßige Ausbeutung natürlicher Ressourcen, die durch wirtschaftliche Interessen verursacht werden, gehört zu den größten Gefahren. Hinzu kommen Wirtschaftskrisen, Instabilität und eine beschleunigte Arbeitslosigkeit in Zentralafrika.

Darüber hinaus wirkten sich die militärischen und politischen Unruhen von 2012-2013 aus und führten zur Verbreitung von Kriegswaffen, die zur Wilderei eingesetzt wurden. Schließlich verfügt das Justizsystem nicht über die Mittel und geeignete Räumlichkeiten, um Kriminelle festzunehmen.

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