Im Kaukasus findet man noch die letzten Leoparden Europas und Wisentherden wandern wieder durch die Bergmischwälder des Großen Kaukasus. Aber auch andere seltene und endemische Arten, wie das Gmelin-Mufflon, den Kaukasischen Steinbock oder das kaukasische Birkhuhn – diese Arten kommen nirgendwo sonst auf der Welt vor.
Die Region der ökologischen Superlative
Der Kaukasus ist eine Ökoregion der Superlative zwischen Europa und Asien: Vom Gletscher bis zur Halbwüste, vom Trockenwald bis zum Regenwald.
Lage: Zwischen Schwarzem und Kaspischen Meer in der Grenzregion von Asien und Europa
Länder: Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Teile von Russland, Türkei und dem Iran.
Fläche: 580.000 Quadratkilometern – etwa 1,6 mal so groß wie Deutschland
Lebensräume: unterschiedliche Waldökosysteme, Süßwasserökosysteme und Feuchtgebiete, Küsten- und Marine Ökosysteme, Hochgebirsökosysteme.
Mitten im Krisenherd
Mit dem Ende der Sowjetunion kam es im Kaukasus zum wirtschaftlichen Zusammenbruch. In den 1990er Jahren erschütterten blutige Auseinandersetzungen die Region. Aus der Not heraus, an Brennholz zu kommen, und durch unkontrollierte Beweidung wurden viele Wälder stark geschädigt und die Wilderei stieg dramatisch an. Die Übernutzung der Natur-Landschaft durch den Menschen und die Auswirkungen der Klimakrise führten zu Bodenerosion und verstärken das Risiko von Naturkatastrophen wie Lawinen und Überschwemmungen. Infrastrukturprojekte wie Staudämme, Fernstraßen, Öl- und Gaspipelines, aber auch Gold-, Kupfer- und Molybdän-Tagebergbau bieten der Region zwar Entwicklungschancen, bergen aber auch Gefahren für Mensch und Umwelt. Die Lebensraum-Zerstörung und Zerschneidung bleibt auch weiterhin das größte Problem im Kaukasus.