Ziel der Veranstaltung war die Vermittlung von Kenntnissen über innovative Technologien zur Überwachung und zum Schutz indigener Gebiete. Der Workshop fand im Rahmen des vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanzierten Projekts „Schutz indigener und traditioneller Völker Brasiliens“ statt.
Im Mai 2025 kamen Indigene der Völker Huni Kuĩ, Manxineru, Jaminawa, Nukini, Nawa und Shanenawa aus sechs Indigenen Territorien im brasilianischen Bundesstaat Acre zu einem Workshop im Centro de Formação dos Povos da Floresta (CFPF) der WWF-Partnerorganisation Comissão Pró-Indígenas do Acre (CPI-Acre) zusammen.

„Das Lernen mit GPS, Apps und Drohnen ist sehr wichtig, weil es mir hilft, unser Territorium besser zu schützen. Alles, was ich hier lerne, ist nicht nur für mich, sondern auch für meine Gemeinschaft. Ich möchte dazu beitragen, dass auch andere Völker von diesem Wissen profitieren. Monitoring ist für uns eine Form von Widerstand und Schutz“, berichtet Alberline da Silva Brandão Shanenawa aus dem Dorf Shaneyhu im Indigenen Territorium Katukina/Kaxinawá.
Leonildo Carvalho da Silva, Mitglied der Monitoringgruppe im TI Nawa, beschreibt den Ablauf der Überwachungsexpeditionen: „Vor jeder Mission treffen wir uns mit der Gemeinschaft, um alles im Voraus zu planen – Boote, Ausrüstung, Aufgabenverteilung. Unser Monitoring konzentriert sich vor allem auf die Grenzbereiche, wo wir Hinweise auf Invasionen wie illegale Jagd oder Abholzung dokumentieren. In schwer zugänglichen Gebieten setzen wir Drohnen ein, um die Sicherheit zu erhöhen. Uns ist bewusst: Wenn wir uns nicht selbst um unser Territorium kümmern, wird es niemand von außen tun. Dort liegt unser Leben“, betont Leonildo, der im Dorf Novo Recreio lebt.

Branca Medina, Koordinatorin der Abteilung für Geoprozessierung bei CPI-Acre, unterstreicht, dass im Rahmen der Schulung auch politische Einflussstrategien thematisiert wurden: „Die Gemeinschaften überwachen ihre Gebietsgrenzen, um Invasionen – insbesondere durch Jagd – zu identifizieren und andere Bedrohungen frühzeitig zu erkennen. Gleichzeitig dokumentieren sie die Dynamik freiwillig isoliert lebender indigener Gruppen, um deren Schutz zu gewährleisten. Der Einsatz von Apps und Drohnen verbessert die Qualität der erhobenen Informationen – zum Beispiel für die Einreichung von Beschwerden“, erklärt Branca.