Mit der Initiative „Protected Areas & Peace“ unterstützt der WWF die kolumbianische Regierung dabei, den Frieden im Land voranzubringen und zu erhalten. Und zwar durch die Förderung von Friedens- und Naturschutzinitiativen. So will der WWF die Wälder langfristig schützen und die Lebensbedingungen lokaler Gemeinschaften verbessern.

Weideflächengewinnung in Kolumbien © Luis Barreto WWF-UK
Weideflächengewinnung in Kolumbien © Luis Barreto WWF-UK

53 Jahre dauerte der Konflikt zwischen den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (FARC) und der kolumbianischen Regierung. Ein Konflikt, der viele Menschenleben forderte, mehr als 60.000 Opfer werden nach wie vor vermisst.

Die Unterzeichnung des Friedensabkommens im Jahr 2016 beendete den blutigen Konflikt, der schwerwiegende Folgen für die Menschen hatte; und unter dem Natur und Umwelt noch heute leiden. „Illegaler Bergbau, Angriffe auf Ölpipelines und das Abholzen der Wälder für den Drogenanbau haben dem Land schweren Schaden zugefügt“, so die gebürtige Kolumbianerin Dr. Julia Gorricho, Kolumbien-Expertin beim WWF Deutschland. Sie setzt sich für den Schutz der Natur und den Frieden in den vom Krieg betroffenen Gebieten ein, insbesondere in ihrem Heimatland Kolumbien.

In den vergangenen 15 Jahren verlor Kolumbien mindestens 1,3 Millionen Hektar Wald durch Koka-Anbau und andere illegale Aktivitäten.

Ein Projekt für den Frieden

„Der WWF arbeitet seit mehr als 25 Jahren in Kolumbien und unsere Erfahrung zeigt, dass es wichtig ist, einen inklusiven Ansatz zu wählen, um Konflikte im Land lösen zu können. Damit meinen wir einen Ansatz, der die Stimmen indigener Völker und lokaler Gemeinschaften respektiert und sie zur aktiven Teilnahme in herausfordernden politischen Kontexten befähigt“, erklärt Dr. Julia Gorricho. 

In den sechs Nationalparks Sumapaz, Los Picachos, La Macarena, Tinigua, Alto Fragua Indiwasi und Chiribiquete arbeitet der WWF bereits im Rahmen der Initiative „Protected Areas & Peace“ genau daran. Der WWF schafft alternative Lebensgrundlagen für ehemalige Kämpfer:innen, die sich in der Nähe wichtiger Ökosysteme ein neues Leben in Demokratie aufbauen. Er unterstützt Ranger:innen, die ihr Leben dem Schutz von Naturgebieten gewidmet haben und fördert den Dialog zwischen den verschiedenen Interessensgruppen, die früher Feinde waren. 

„Kurzum, wir widmen unsere Arbeit der Förderung einer Kultur des Friedens und des Naturschutzes an einem der schönsten Orte des Landes“, so Dr. Julia Gorricho. Bei allen Maßnahmen stellt der WWF sicher, dass die Rechte und Stimmen der indigenen Völker und lokalen Gemeinschaften respektiert werden. 

Naturschutz für den Frieden

„Projekte wie ‚Protected Areas & Peace‘ eröffnen Naturschutzorganisationen die Möglichkeit, eine aktivere Rolle bei der Friedenskonsolidierung zu spielen.

Wir helfen beispielsweise dabei, ein neues soziales Netzwerk aufzubauen in einer Region, die von dem bewaffneten Konflikt schwer getroffen war. Außerdem leiten wir die Menschen an, Konflikte friedlich – durch Dialog – zu lösen“, so Dr. Julia Gorricho.

Das Projekt wird von der Internationalen Klimainitiative (IKI) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bauwesen und nukleare Sicherheit (BMUB) gefördert und in Zusammenarbeit mit den Nationalparks in Kolumbien umgesetzt. 

Mit Ihrer Hilfe schützen wir den Regenwald und helfen den Menschen vor Ort: