Die Enttäuschung der Zivilgesellschaft über den im August 2021 neugewählten Präsidenten ist groß, hatte sich Hakainde Hichilema in der Vergangenheit doch eindeutig gegen die Mine positioniert. „Der Nationalpark Unterer Sambesi bleibt unberührt“, twitterte der Präsident bereits 2014.
Dass die Kupfermine nun doch Realität zu werden droht, sieht Präsident Hichilema nicht in der Verantwortung seiner Regierung: Die Genehmigung für das Projekt habe die Vorgängerregierung erteilt, so Umweltminister Collins Nzovu, die Kangaluwi-Mine gehe in Betrieb.
Bereits Anfang der Nullerjahre beantragte ein australisches Unternehmen eine Lizenz für Bergbauaktivitäten im Nationalpark Unterer Sambesi und gründet dafür die Tochtergesellschaft Mwembeshi Resources Ltd. Und genauso lang engagieren sich Vertreter:innen der Zivilgesellschaft gegen die geplante Kupfermine. Nach jahrzehntelanger juristischer Auseinandersetzung bestätigte im Oktober 2019 das oberste Gericht Sambias die Entscheidung, der Mwembeshi Resources Ltd Schürfrechte im Nationalpark Unterer Sambesi zu gewähren. Die letzte Berufung dagegen wurde im Februar 2021 abgewiesen.
Es ist zu befürchten, dass die rechtlichen Möglichkeiten der Anti-Kupferminen-Aktivist:innen ausgeschöpft sind. Umso wichtiger ist es nun, internationale Aufmerksamkeit für das verheerende Projekt zu bekommen und so Druck auf die Regierung von Präsident Hichilema auszuüben. Denn die Auswirkungen der Kupfermine wären katastrophal.