Durch seinen beharrlichen Einsatz konnte der WWF in den vergangenen Jahren erreichen, dass in allen Ländern des Kaukasus wichtige Lebensräume unter Schutz gestellt wurden. Allerdings sind diese entstandenen Schutzgebiete oftmals isoliert, fragmentiert oder die geschützten Lebensräume für Arten mit großen Streifgebieten (zum Beispiel Kaukasus-Leopard) zu klein. Das bedeutet, dass die dort lebenden Tiere nicht immer sicher zwischen den Schutzgebieten wandern können. Damit besteht die Gefahr der Verinselung von Wildpopulationen und letztendlich bestandsgefährdende Inzucht.

Um diese Situation zu verbessern, hat der WWF zusammen mit der KfW-Bankengruppe ein vom Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit finanziertes, langfristiges Programm zur Förderung von Ökokorridoren im Südkaukasus aufgesetzt, den Ecoregional Corridor Fund (ECF). Das Programm soll in den kommenden zehn Jahren dazu beitragen, Naturschutzgebiete miteinander zu verbinden, damit Arten zwischen ihnen wandern können.

Das schafft mehr genetischen Austausch zwischen den Populationen und erhöht so die Chance auf gesunden Nachwuchs. Die Umweltministerien der drei Länder haben jeweils einen Korridor für das Vorhaben vorgeschlagen: Die Verbindungen zwischen den Schutzgebieten Arevik und Khosrov in Armenien sowie zwischen dem Iori-Mingetschaur- und dem Gobustan-Nationalpark in Aserbaidschan und den "Kleinen Kaukasuskorridor" in Westgeorgien.

WWF fördert nachhaltige Waldwirtschaft

Kahlschläge für die Olympischen Winterspiele in Sochi © Aurel Heidelberg / WWF Deutschland
Kahlschläge für die Olympischen Winterspiele in Sochi © Aurel Heidelberg / WWF Deutschland

Der WWF unterstützt auch die Ausweitung des Programms auf den russischen Kaukasus sowie die Türkei. Es finanziert Investitionen zum Erhalt der biologischen Vielfalt und die nachhaltige Nutzung von Wald- und Hochgebirgsökosystemen. Zum Beispiel sollen Investitionen den Gemeinden helfen, ihre Lebensgrundlage naturschonender zu gestalten, also beispielsweise auf nachhaltige Wald- und Landwirtschaft oder naturnahen Tourismus umzusteigen.

Wenn Wälder so genutzt werden, dass sie auch mittel- und langfristig Brennholz und Waldprodukte wie Pilze, Nüsse und Beeren liefern, ist das ebenso ein Gewinn, wie wenn Nutztiere dank extensiver Bewirtschaftung der Weiden dauerhaft Futter finden. Mit diesem Programm betritt der WWF im Kaukasus Neuland. Etwas Vergleichbares hat es mit einer so langen Laufzeit von über zehn Jahren und einer immensen Ausdehnung der geförderten Gebiete noch nicht gegeben.

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