Traditionelle kenianische Kochmethoden sind nicht nur arbeitsaufwändig – sie gefährden die Gesundheit der Menschen und schädigen die Umwelt. Der WWF unterstützt Frauen vor Ort mit effizienten, klimafreundlichen Kochherden.

Wenn kenianische Frauen warme Mahlzeiten für ihre Familien zubereiten, raucht und qualmt es oft heftig. Noch immer kochen die meisten Menschen in Kenia mit Holzkohle, Kerosin oder Brennholz. Diese Brennstoffe produzieren Ruß, der nicht nur die Luft verschmutzt und die Gesundheit schädigt, sondern auch der nach Kohlendioxid größte Mitverursacher des Klimawandels ist.

Dessen Folgen zeigen sich in dem ostafrikanischen Land bereits deutlich: Im vergangenen Sommer erst bedrohte eine extreme Dürre das Leben der Menschen, ihres Viehs und das der Wildtiere in nie gekanntem Maße.

Neue Technologien fürs Kochen

Eine Frau in der Nasaru Olosho Conservancy, bevor der WWF Kenia den modernen Ofen für sie gebaut hat © WWF Kenia
Eine Frau in der Nasaru Olosho Conservancy, bevor der WWF Kenia den modernen Ofen für sie gebaut hat © WWF Kenia

Mit der Einführung effizienter, klimafreundlicher Jikos (Kochherde) in Kenia verfolgt der WWF gleich mehrere Ziele: Einerseits sollen Frauen gestärkt und ihr Leben erleichtert werden, andererseits geht es um die Eindämmung von Luftverschmutzung und den Schutz der Wälder und des Klimas. Der WWF stellt die Kochherde zur Verfügung und zeigt den Frauen, wie sie damit gesunde Mahlzeiten zubereiten können.

Der Erfolg des Projekts zeigt sich schon jetzt. Die neuen sauberen Kochgelegenheiten haben das Leben der Frauen vor Ort massiv verändert. Auch das von Eunice Tom Nakutiti, die mit ihrer Familie in der Gegend von Osotua lebt. „Vorher waren wir auf einen alten, rauchigen Ofen angewiesen, der eine enorme Menge an Brennholz verbrauchte, die ich auf meinem Rücken transportieren musste“, erzählt sie. Schmerzen habe sie davon bekommen, die kein Ende zu nehmen schienen.

Und nicht nur das: „Durch den Rauch tränten meine Augen oft und ich musste viel husten“, berichtet sie. „Meine Familie war ständig von schädlichem Rauch umgeben, ich habe mir viele Sorgen über die gesundheitlichen Folgen gemacht.“ Noch dazu war das Kochen auf den alten Geräten umständlich. Zeiten habe es gegeben, in denen das Essen gar nicht richtig gar wurde.

Mehr Zeit für Frauen

Der neue Herd ist in Vorbereitung © WWF Kenia
Der neue Herd ist in Vorbereitung © WWF Kenia

Yoiye Sabina Leitiaki, die als Lehrerin in einem vom WWF Kenia unterstützten Transformationsprojekt mitarbeitet, war anfangs skeptisch. Dann aber beobachtete sie, wie tiefgreifend und nachhaltig die neuen, effizienten Kochherde das Leben der Frauen veränderte: „Ich habe selbst miterlebt, wie eine Ladung Brennholz, die bei den traditionellen Kochmethoden nur ein paar Tage ausreichte, nun bis zu zwei Wochen hält. Das spart den Müttern nicht nur Zeit, sondern ermöglicht es ihnen auch, sich auf andere wichtige Tätigkeiten wie etwa die Kindererziehung zu konzentrieren, anstatt stundenlang nach Brennholz zu suchen.“ Auch die gesundheitlichen Vorteile seien für die Frauen und die Kinder sofort spürbar gewesen.

„Die modernen Öfen schaffen eine sauberere Kochumgebung. Und ich konnte sehen, wie Familien zusammenkamen, ohne Angst vor rauchbedingten Krankheiten haben zu müssen,“

Yoiye Sabina Leitiaki, Lehrerin

Weniger Rodungen

Glückliche Bewohnerinnen nach dem Training für die modernen Kochherde © WWF Kenia
Glückliche Bewohnerinnen nach dem Training für die modernen Kochherde © WWF Kenia

Aufatmen können aber nicht nur die Menschen, sondern auch die Wälder. Weniger Bedarf an Brennholz bedeutet, dass weniger Bäume gefällt werden.

Yoiye Sabina Leitiaki hat auch da schon einen Effekt beobachtet. „Die Wälder beginnen sich zu erholen und ich bin zuversichtlich, dass die Tierwelt wieder sichere Zufluchtsorte finden wird“, sagt sie. „Unsere lokalen Ökosysteme sind unverzichtbar und wenn wir sie schützen, können wir die biologische Vielfalt für künftige Generationen erhalten.“

Auch Eunice Tom Nakutiti spricht voller Dankbarkeit über das Projekt: „Es hat uns in die Lage versetzt, die Kontrolle über unsere Gesundheit und unsere Umwelt zu übernehmen. Wir haben uns verpflichtet, als Frauen in unserer Gemeinschaft voranzukommen und dafür zu sorgen, dass jeder Zugang zu einem sauberen Kochherd hat. Gemeinsam werden wir eine gesündere Zukunft für uns und die kommenden Generationen schaffen.“

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