Das Pantanal war für viele Menschen lange schlichtweg nicht erreichbar – und ist es auch heute, zum Beispiel bei starken Regenfällen, immer noch nicht. Um die Landschaft wirtschaftlich zu erschließen, entstehen immer mehr Straßen, die die sensiblen Gebiete fragmentieren. Oftmals werden die Feuchtgebiete, wenn sie erst einmal erschlossen sind, in Weideland oder Anbauflächen umgewandelt. Das hat gravierende Folgen für die Flora und Fauna und letztendlich für das gesamte Ökosystem.

Bahia Negra, der Distrikt in dem der Fokus des Projektes liegt, ist zwar der größte in Paraguay, aber auch der mit der geringsten Populationsdichte. Hier leben nur 0,07 Menschen pro Quadratmeter. Der größte Teil der Bewohner kommt aus der indigenen Gemeinschaft der Yshir. Mit ihnen arbeitet der WWF auch bei der Erstellung der Landnutzungskarten zusammen.

Rinderherde © Michel Gunther / WWF
Rinderherde © Michel Gunther / WWF

Grundlegend für eine nachhaltige Landnutzung ist die Identifikation von besonders wertvollen Gebieten. Die Gebiete mit großer Bedeutung für die Artenvielfalt, die CO2-Speicherung und das ökologische Gleichgewicht müssen Schutz genießen. Dafür müssen die lokalen Behörden gestärkt und die Bevölkerung geschult werden. Wir arbeiten daher gemeinsam mit anderen NGOs und der lokalen Regierung und Bevölkerung daran, gemeinsam Karten und Landnutzungspläne zu erstellen, die als Grundlage für den Schutz und eine nachhaltige Nutzung dienen.

Insbesondere in den Feuchtsavannen kann die traditionelle, extensive Viehzucht eine nachhaltige Einkommensquelle sein. Für sie müssten keine wertvollen Flächen umgewandelt werden. Die Rinder sind an die Bedingungen vor Ort angepasst und können in und mit dem Ökosystem leben. Allerdings benötigen die Farmer Unterstützung, denn der Druck auf die Fläche wächst und viel verdienen sie mit dieser Form der Landwirtschaft nicht. 

2018 haben Regierungsvertreter von Paraguay, Bolivien und Brasilien auf dem Weltwasserforum die „Pantanal Deklaration“ unterschrieben, in der sie sich verpflichten, sich grenzüberschreitend für den Schutz und die nachhaltige Entwicklung dieses einzigartigen Ökosystems einzusetzen. Ein großer Erfolg, auch für den WWF, denn wir arbeiten seit einigen Jahren daran, dass dem Pantanal mehr Beachtung und Schutz zugutekommt.

Internationale Klimaschutzinitiative

Das Sulu Projekt ist Teil der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI). Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) fördert die Initiative aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags.

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