Unter diesen Bedingungen werden sich Tideauwälder, Röhrichte, Watt- und Flachwasserzonen und artenreiches Marschengrünland entwickeln können. Tierarten wie Rohrweihe, Bartmeise, Säbelschnäbler und Muscheln sowie viele Schmetterlinge und Insekten finden dann wieder ausreichend Lebensraum. Insbesondere Fische profitieren von den neuen seichten strömungsberuhigten Gewässern als Laich- und Aufwuchsräume. Auch Arten wie die Rohrdommel und der Schierlings-Wasserfenchel sollen auf Krautsand ihren Lebensraum erweitern.
Der WWF Deutschland will die selten gewordenen Lebensräume an der Tideelbe nachhaltig schützen und neue schaffen. Im Naturschutzgroßprojekt Krautsand soll dieses Ziel gemeinsam mit der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe erreicht werden. Wo immer möglich wollen wir abgetrennte Gewässer wieder an das Tidegeschehen der Elbe anschließen sowie ästuartypische Ufer und neue Gewässer anlegen und Grünlandhabitate für Brut- und Gastvögel optimieren.
Die Maßnahmen
Um diese Ziele zu erreichen, kommen verschiedene wasserbauliche und landschaftspflegerische Maßnahmen infrage. Im Laufe von Phase I werden wir in Kooperation mit lokalen Akteuren festlegen, an welcher Stelle auf Krautsand was umgesetzt werden soll:
- ehemalige Prielsysteme an Ebbe und Flut anschließen;
- naturnahes Wassermanagement betreiben, um zu verhindern, dass Gewässerstrukturen wieder verlanden;
- Uferbefestigungen und Gewässerbauwerke zurückbauen bzw. umbauen;
- große, naturnahe, tidebeeinflusste Gewässer schaffen;
- naturnahe Grünlandflächen mit dem Gewässersystem verbinden;
- die Bewirtschaftung von Grünland extensivieren und
- Naturschutzflächen dauerhaft sichern.
- Das Naturschutzgroßprojekt Krautsand