Tsavo-Mkomazi bildet zusammen mit zwei weiteren großen Schutzgebieten die grenzüberschreitende Naturschutzinitiative „Unganisha“, die sich über 134.000 Quadratkilometer hinweg in Kenia und Tansania erstreckt. Die abwechslungsreiche Region Tsavo-Mkomazi liegt dabei im äußersten Osten. Sie umfasst Savannen und Gebirge und ist das Zuhause vieler Tierarten, vom Afrikanischen Wildhund bis zum Afrikanischen Elefanten.

Lage: Der Tsavo-Nationalpark grenzt unmittelbar an den Mkomazi-Nationalpark an. Beide liegen im Süden Kenias an der Grenze zu Tansania.

Fläche: das genaue Projektinterventionsgebiet wird noch definiert, der Tsavo-Nationalpark hat eine Fläche von 22.000 Quadratkilometern, der Mkomazi-Nationalpark eine Fläche von 3.324 Quadratkilometern

Lebensraum: Savanne, Grasland, Steppe, Trockenwälder und Gebirge

Tsavo-Nationalpark

Elefanten in der Masai Mara © Martin Harvey / WWF
Elefanten in der Masai Mara © Martin Harvey / WWF

Der Tasvo-Nationalpark wurde 1948 gegründet, besteht aus zwei eigenständigen Teilen (Tsavo East und Tsavo West) und ist sehr abwechslungsreich. Hier gibt es Gras- und Buschsavannen, halbwüstenartige Steppen und Akazienwälder. Auch Felsschluchten, Felsgruppen und Inselberge bieten verschiedenen Tieren Lebensraum. Hier leben unter anderem Elefanten, Nashörner, Giraffen, Büffel, Leoparde und Geparde, Flusspferde, Krokodile und natürlich verschiedene Gazellen- und Antilopen-Arten.

Durch den Nationalpark fließen zwei Flüsse, die dauerhaft Wasser frühen, der Galan River und der Athi River. Unterteilt wird der Tsavo-Nationalpark in einen östlichen und einen westlichen Teil. Der östliche Teil umfasst eine trockene Ebene und den Galana River. Im westlichen Teil ist die Landschaft bergig und das Klima feuchter.

Im Nationalpark lebt die größte Elefantenpopulation Kenias, man spricht oft auch von den „Roten Elefanten von Tsavo“: Die Tiere nehmen Staub- und Schlammbäder in der roten Erde des Nationalparks und erscheinen so eher rötlich als grau.

Der Tsavo-Nationalpark ist das größte Schutzgebiet Kenias und allein deshalb von enormer Bedeutung. Hier können allein durch die verfügbare Fläche dauerhaft überlebensfähige Populationen vieler bedrohter Arten erhalten werden – wenn wichtige Wanderkorridore und dauerhaft wasserführende Flüsse erhalten werden können. Hier liegen auch die größten Gefahren für den Park und das Ökosystem: durch Abholzung an den Oberläufen und zu hohe Entnahme fallen die Flüsse des Nationalparks immer öfter und immer länger komplett trocken, was das Überleben bedrohter Arten wie der Elefanten gefährdet. Zwischen den beiden Parks verläuft eine neue Schnellbahnstrecke und bald auch eine 4 spurige Autobahn. Hier müssen dringend Wildtier-Brücken und -Durchlässe sowie Wanderkorridore durch ansonsten dicht besiedeltes Land erhalten bzw. geschaffen werden.

Mkomazi-Nationalpark

2008 wurde die Region als Nationalpark ausgewiesen und entstand aus den beiden Wildreservaten Mkomazi und Umba. Das Pare-Gebirge mit dem mit 2.463 Meter höchsten Berg Shengena grenzt direkt an den Park an. Entsprechend hügelig ist die Landschaft des Nationalparks, der vegetationsökologisch den südlichsten Ausläufer des Sahel darstellt. Der Name leitet sich von einem Wort des Pare-Stammes ab und bedeutet so viel wie „Schöpfkelle voll Wasser“, was sich auf das rare Gut Wasser in dieser Region bezieht.

Der Mkomazi-Nationalpark ist Lebensraum des Spitzmaul-Nashorns und des Afrikanischen Wildhundes. Beide Arten wurden hier in den 1990er Jahren wieder angesiedelt. Darüber hinaus leben hier Zebras, Büffel, Elefanten, Giraffen, Gazellen und Gnus sowie mehr als 450 Vogelarten.

Die Bedrohungslage im Nationalpark ist vielfältig und reicht von Wilderei über Wasserknappheit bis hin zu Fragmentierung des Lebensraums infolge der Entwicklung von Infrastruktur und Siedlungen. Auch durch nicht nachhaltige Landwirtschaft und die konventionelle Haltung von Nutzvieh steigt der Druck auf natürliche Ressourcen.

Zusätzlich verschärft der Klimawandel die Situation und Entwaldung, lang-anhaltende Dürrren und unkontrollierte Waldbrände bedrohen die Wälder im Nationalpark.

Geplante Projekte in der Region

Der WWF plant in der Region in Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinschaften Landnutzungspläne zu erarbeiten, bei der Einrichtung und Verwaltung von Wildlife-Management-Gebieten, der Minderung von Mensch-Wildtier-Konflikten und der Verbesserung der Lebensgrundlagen auf dem Land zu helfen.

Wichtige Ziele sind auch die Sicherung wichtiger Wanderkorridore für Wildtiere sowie das Management der Populationen von Schlüsselarten wie dem Nashorn und die Investition in Anti-Wilderei-Arbeit. Über das Management des Gemeindelandes soll die Produktivität der Nutztierhaltung und Landwirtschaft im Einklang mit den natürlichen Ressourcen verbessert werden.

Darüber hinaus soll die Bevölkerung für den Naturschutz sensibilisiert werden und das Management der Wasserressourcen an die klimatischen Bedingungen angepasst werden. Über die Entwicklung von nachhaltigem Tourismus und andere Projekte sollen alternative Einkommensquellen geschaffen werden.

  • Flusspferd im Selous in Tansania © Michael Poliza / WWF Kenia und Tansania

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